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Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

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24<br />

oder sogar zu<br />

∀t [ Q 3*(d, t) ]<br />

zu machen. Andererseits gibt es Objekte, die Dispositionen keineswegs uniform<br />

über alle Zeitpunkte hinweg besitzen. Eisenstücke und Magnetismus sind<br />

ein Beispiel, für das in der Tat eine Analyse von nur zeitweise oder augenblicklich<br />

auftretenden Dispositionen benötigt wird. 26<br />

Zur deduktiven Ableitung von Q 1(d, t 1) ⊃ Q 2(d, t 1) aus Q 1(d, t 1) ∧<br />

Q 2(d, t 1) ist noch eine Anmerkung zu treffen. Eine Eigenheit der materialen<br />

Implikation besteht darin, daß man schon aus dem Auftreten von Q 2(d, t 1) alleine<br />

(also ohne daß etwas über die Wahrheit oder Falschheit von Q 1(d, t 1) bekannt<br />

sein müßte) aussagenlogisch auf Q 1(d, t 1) ⊃ Q 2(d, t 1) und somit auf<br />

Q 3*(d, t 1) schließen kann. Das hängt eng mit dem Problem der random coincidence<br />

27 - der zufälligen Koinzidenz - zusammen. Diese Schwierigkeit läßt sich<br />

wie folgt beschreiben: Selbst wenn beide Q 1(d, t 1) und Q 2(d, t 1) wahr sind,<br />

dann kann es sein, daß Q 1(d, t 1) gar nicht für das Auftreten von Q 2(d, t 1) kausal<br />

verantwortlich war, sondern, daß beide Ereignisse eben nur zufällig koinzidierten<br />

und die Ursache für das Auftreten von Q 2(d, t 1) eine andere war. 28 Die rein<br />

wahrheitswertfunktionale, i.e. extensionale, Definition der materialen Implikation<br />

stellt eben keine Anforderungen an einen, wie auch immer gearteten, Zusammenhang<br />

– im Fall von Dispositionen einen kausalen - zwischen den Ereignissen,<br />

die sie verknüpft.<br />

Auch die leere Erfüllung kann durch eine nicht-wahrheitswertfunktionale<br />

Implikation vemieden werden. Gegen das subjunktive Konditional "Setzten wir<br />

x dem Test T aus, dann reagierte x mit R" könnte der Vorwurf der leeren Erfüllung<br />

nicht gebracht werden.<br />

Zufällige Koinzidenz und leere Erfüllung haben ihren Ursprung in folgenden<br />

Charakteristika der materialen Implikation (wenngleich sie dadurch<br />

nicht vollständig erfaßt sind):<br />

26 Siehe dazu die Diskussion von Esslers Problem der maximalen Uniformität in Kapitel 3.2.2.<br />

27 Das Phänomen der random coincidence tritt im Zusammenhang der Dispositionsprädikate<br />

zum ersten Mal bei Jan Berg als Problematik auf (Berg 1960: 14).<br />

28 Wohlgemerkt heißt das "zufällig" hier nicht etwa "nicht-kausal" oder "durch die Kraft des<br />

unvorhersehbaren Schicksals". "Zufällig" soll hier lediglich "nicht durch den eigentlich erwarteten<br />

Auslöser hervorgerufen" heißen. Wobei das Gedankenexperiment, daß Zauberer und<br />

Engel intervenieren, bei einigen Autoren nicht ausgeschlossen wird. Das wird sich spätestens<br />

bei der Diskussion um finkische Dispositionen zeigen (Kapitel 8).

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