Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation
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33<br />
Dispositionsprädikate überhaupt erst zu den Reduktionssätzen gekommen ist;<br />
die Reduktionssätze werden uns also in manchen Fällen aufgezwungen und wir<br />
haben keine Wahl. 41<br />
Ebenfalls darf man nicht vergessen, daß das ursprüngliche Ziel der Eliminierbarkeit<br />
- also überall dort, wo Nicht-Beobachtungsvokabular auftaucht,<br />
es mittels der entsprechenden Zurückführung auf Beobachtungsvokabular<br />
durch eben dieses prinzipiell ersetzen zu können - aufgegeben werden muß.<br />
Die Ersetzung, die mit expliziter Definition wegen ihrer Äquivalenz zwischen<br />
Definiendum und Definiens möglich war, ist bei Reduktionssätzen nicht mehr<br />
gegeben. 42<br />
On the other hand the terms introduced in this way have the disadvantage<br />
that in general it is not possible to eliminate them, i.e. to translate a sentence<br />
containing such a term into a sentence containing previous terms<br />
[Beobachtungsterme] only. (Carnap 1936: 443)<br />
Ich möchte die letzten beiden Abschnitte in noch einem anderen Licht<br />
betrachten. Für Carnap und jeden, der sich den empiristischen Dogmen<br />
verpflichtet sieht, gehen Begriffsanalyse und Anbindung des Begriffs an<br />
Beobachtbares (und daher Zurückführung auf Beobachtungsvokabular bzw.<br />
Anweisungen, bei welcher Beobachtung die entsprechende Eigenschaft<br />
zugeschrieben werden kann) Hand in Hand. Wenden wir uns aber einmal von<br />
empiristischen Forderungen ab. Dann können wir die Projekte (a)<br />
Zurückführung des Dispositionsbegriffs auf Beobachtungsvokabular bzw.<br />
Regeln finden, die festlegen, wann wir einem Gegenstand die Disposition<br />
zuschreiben dürfen und (b) Begriffsexplikation getrennt betrachten. Für das<br />
erste Unternehmen sind offene Klassen von Reduktionssätzen geradezu<br />
wünschenswert. Je mehr Reduktionssätze zur Verfügung stehen, in desto mehr<br />
Fällen können wir entscheiden, ob die Disposition vorliegt. Unterfangen (b)<br />
kann aber kein offenes Verfahren sein, denn eigentlich sollte eine<br />
Begriffsanalyse bzw. -explikation die volle Bedeutung gleich eindeutig<br />
41 Arthur Pap (Pap 1963: 559) unterscheidet diese beiden Argumente für die Reduktionssätze<br />
scharf: Einerseits haben wir das Argument gegen die materiale Implikation der expliziten Definition<br />
(i.e. wir müssen die leere Erfüllung ausschließen), andererseits haben wir das Argument<br />
für die Offenheit von Begriffen (Reduktionssätze erlauben es, immer weitere Sätze hinzuzufügen).<br />
42 Außer im oben skizzierten Spezialfall, daß Q 1 (x) logisch gültig ist. Dann nämlich kann die<br />
Äquivalenz Q 2 (x) ↔ Q 3 (x) hergeleitet und Q 2 (x) überall dort eingesetzt werden, wo Q 3 (x)<br />
steht.