Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation
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Bedingungen. Sie werden die Anordnung lediglich im Kopf haben. Die<br />
archetypische Situation ist hier also artifiziell und muß nicht vom Leser<br />
erfahren worden sein. Welche der beiden Arten der Bezugnahme auf C aber<br />
vorliegt - archetypische Situationen in meiner Lebenserfahrung oder ein<br />
bewußt erzeugter Versuchsaufbau mit zugehörigen Umweltbedingungen - die<br />
Klasse C ist indexikalisch und somit variabel. "For what constitutes C is variable<br />
and indexical, and so is not part of the meaning of 'disposition'" (Bird<br />
1998a: 234). 183 Daher ist sie aber ein nicht gesättigter Bestandteil der<br />
Bedeutung des Dispositionsprädikats. 184<br />
Seine Dispositionsanalyse sieht, dies berücksichtigend, folgendermaßen<br />
aus (Βirds DispositionsAnalyse):<br />
(BDA)<br />
Something x is disposed at time t to give response r to stimulus<br />
s iff (i) at time t, x has an intrinsic property B, (ii) B is such<br />
that, in a certain class C of cases, B and s are jointly an<br />
x-complete cause of r. (Bird 1998a: 233; meine Hervorhebung)<br />
Bird stellt dabei das Konzept der Verursachung dem Konzept der<br />
kontrafaktischen Konditionale voraus:<br />
The conditional element is a red herring; I suggest that its presence in the<br />
simple conditional analysis is due simply to the close relation between<br />
conditionals and <strong>causation</strong>. Once we have the latter we do not need the<br />
former. (Bird 1998a: 233)<br />
Für Lewis verhält sich das umgekehrt, wie ich in meinem Kapitel zu<br />
kontrafaktischen Konditionalen erwähnt habe. Das will ich hier jedoch nicht<br />
thematisieren, noch will ich Birds Analyse im Detail besprechen.<br />
Es bleibt aber, einen Blick auf die Tatsache zu werfen, daß Bird wie<br />
Lewis in der Analyse auf eine intrinsische Basis angewiesen ist. Daß dabei (1.)<br />
"intrinsisch" vage bleibt, habe ich schon als Kritik erwähnt. Weiterhin ist (2.)<br />
zu sagen, daß eine Basislösung a fortiori eben nur für Dispositionen mit Basis<br />
183 In Nachmittagskaffee-Situationen wie dieser hier sind Zuckerstückchen wasserlöslich. Oder<br />
aber auch: Zwei Physiker unterhalten sich im Biergarten über die Supraleitfähigkeit von<br />
Metallen, dabei glauben sie aber sicherlich nicht, daß Metalle in Situationen wie diesen<br />
(=Biergarten) supraleitend sind, sondern in Tieftemperaturlabors.<br />
184 Hier hat Bird wohl Kaplans Ideen im Kopf: Der character des Dispositionsprädikats ist mit<br />
obiger Definition gegeben, also das Moment der Bedeutung, welches durch linguistische<br />
Konvention fixiert ist und von einer kompetenten Sprecherin gewußt wird. Der content eines<br />
Satzes "a hat die Disposition D", so könnte man weiter mit Kaplan (Kaplan 1977: 500) sagen,<br />
wird erst durch die Fixierung der Normalbedingungen in einem Kontext gegeben. Erst dann<br />
wird aus dem Satz eine wahrheitswertfähige Proposition.