19.11.2013 Aufrufe

Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

142<br />

Bedingungen. Sie werden die Anordnung lediglich im Kopf haben. Die<br />

archetypische Situation ist hier also artifiziell und muß nicht vom Leser<br />

erfahren worden sein. Welche der beiden Arten der Bezugnahme auf C aber<br />

vorliegt - archetypische Situationen in meiner Lebenserfahrung oder ein<br />

bewußt erzeugter Versuchsaufbau mit zugehörigen Umweltbedingungen - die<br />

Klasse C ist indexikalisch und somit variabel. "For what constitutes C is variable<br />

and indexical, and so is not part of the meaning of 'disposition'" (Bird<br />

1998a: 234). 183 Daher ist sie aber ein nicht gesättigter Bestandteil der<br />

Bedeutung des Dispositionsprädikats. 184<br />

Seine Dispositionsanalyse sieht, dies berücksichtigend, folgendermaßen<br />

aus (Βirds DispositionsAnalyse):<br />

(BDA)<br />

Something x is disposed at time t to give response r to stimulus<br />

s iff (i) at time t, x has an intrinsic property B, (ii) B is such<br />

that, in a certain class C of cases, B and s are jointly an<br />

x-complete cause of r. (Bird 1998a: 233; meine Hervorhebung)<br />

Bird stellt dabei das Konzept der Verursachung dem Konzept der<br />

kontrafaktischen Konditionale voraus:<br />

The conditional element is a red herring; I suggest that its presence in the<br />

simple conditional analysis is due simply to the close relation between<br />

conditionals and <strong>causation</strong>. Once we have the latter we do not need the<br />

former. (Bird 1998a: 233)<br />

Für Lewis verhält sich das umgekehrt, wie ich in meinem Kapitel zu<br />

kontrafaktischen Konditionalen erwähnt habe. Das will ich hier jedoch nicht<br />

thematisieren, noch will ich Birds Analyse im Detail besprechen.<br />

Es bleibt aber, einen Blick auf die Tatsache zu werfen, daß Bird wie<br />

Lewis in der Analyse auf eine intrinsische Basis angewiesen ist. Daß dabei (1.)<br />

"intrinsisch" vage bleibt, habe ich schon als Kritik erwähnt. Weiterhin ist (2.)<br />

zu sagen, daß eine Basislösung a fortiori eben nur für Dispositionen mit Basis<br />

183 In Nachmittagskaffee-Situationen wie dieser hier sind Zuckerstückchen wasserlöslich. Oder<br />

aber auch: Zwei Physiker unterhalten sich im Biergarten über die Supraleitfähigkeit von<br />

Metallen, dabei glauben sie aber sicherlich nicht, daß Metalle in Situationen wie diesen<br />

(=Biergarten) supraleitend sind, sondern in Tieftemperaturlabors.<br />

184 Hier hat Bird wohl Kaplans Ideen im Kopf: Der character des Dispositionsprädikats ist mit<br />

obiger Definition gegeben, also das Moment der Bedeutung, welches durch linguistische<br />

Konvention fixiert ist und von einer kompetenten Sprecherin gewußt wird. Der content eines<br />

Satzes "a hat die Disposition D", so könnte man weiter mit Kaplan (Kaplan 1977: 500) sagen,<br />

wird erst durch die Fixierung der Normalbedingungen in einem Kontext gegeben. Erst dann<br />

wird aus dem Satz eine wahrheitswertfähige Proposition.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!