Conditional Analyses.pdf - causation | laws | dispositions | explanation
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diese denselben Kontraintuitionen zum Opfer, die oben bezüglich Storers<br />
Definition geäußert wurden - W(y, t) und D(y, t) dürften hier wegen der<br />
doppelten Existenzquantifizierung zu unterschiedlichen Zeiten auftreten -, und<br />
Berg erwähnt sie daher 1960 nicht mehr. Interessant ist aber, daß nun<br />
umgekehrt diese zweite Variation von [KMIA] aus [SMIA] gefolgert werden<br />
kann (so Berg in (Berg 1955)). Dadurch, daß beide Definitionsversuche -<br />
[KMIA] und [SMIA] bzw. geringfügige Änderungen davon - als auseinander<br />
folgerbar erwiesen sind, ist einsichtig, daß beide auch den gleichen Kritiken<br />
unterliegen.<br />
Neben diesem Ergebnis hat Berg zur Definition von Dispositionsprädikaten<br />
mehr Interessantes zu sagen. So macht er explizit darauf aufmerksam, daß<br />
ein Unterschied darin besteht, für ein bestimmtes, konkretes Dispositionsprädikat<br />
D eine Definition anzugeben oder aber für Dispositionsprädikate allgemein<br />
(die den Zusammenhang "Wäre Test Q an x ausgeführt, dann würde x Reaktion<br />
R zeigen" mit unspezifiziertem Q und R behaupten) ein Definitionsschema zu<br />
finden, das in hinreichend komplexen Sprachen formuliert werden kann. Im<br />
Definiens für diesen zweiten Ansatz müssen die Prädikate Q und R durch eine<br />
Implikation verknüpft vorkommen, während es, so Berg, im ersten Fall durchaus<br />
sein kann, daß das spezielle Dispositionsprädikat D mit einem einzigen<br />
Prädikat oder einer Disjunktion mehrerer Prädikate identifiziert werden kann:<br />
D(x) ↔ F(x) oder D(x) ↔ F 1 (x) ∨ ... ∨ F n (x)<br />
Das sei dann möglich, wenn<br />
D is a disposition with respect to Q and R, [...] it should often happen that<br />
the following sentence would be true [...]:<br />
∃y ( F(y) ∧ Q(y) ) ∧ ∀y ( ( F(y) ∧ Q(y) ) ⊃ R(y) ). (Berg 1960: 5)<br />
Berg identifiziert also ein spezielles Dispositionsprädikat mit einem anderen<br />
Prädikat bzw. einer Disjunktion von Prädikaten, die Kailas bzw. Storers F in<br />
deren Definition von Dispositionsprädikaten entsprechen. "x ist wasserlöslich"<br />
wäre gemäß Berg demnach ersetzbar durch "x ist Zucker oder x ist Salz oder x<br />
ist Seife ...". Berg äußert sich nicht weiter zu diesem Sachverhalt. Es liegt aber<br />
auf der Hand, daß seine Identifikation nur eine Identifikation der Extensionen<br />
der Prädikate sein kann. "x ist wasserlöslich“ bedeutet nicht "x ist Zucker ...".<br />
Daher ist sie allerdings unbefriedigend. Außerdem könnten wir nie zu einem<br />
Ende der Definition kommen, denn potentiell können unendlich viele Stoffe