22.12.2013 Aufrufe

Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens

Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens

Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I. Pädagogische <strong>Psychologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrens</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernens</strong> 10<br />

2.2 Klassisches Konditionieren<br />

Klassisches Konditionieren = Konditionierung <strong>des</strong> Antwortverhaltens (vorausgeh. Reiz)<br />

= eine Art <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>, bei der das Verhalten (konditionierte Reaktion = CR) durch einen<br />

Stimulus (konditionierter Stimulus = CS) hervorgerufen wird, der seine Wirkung durch eine<br />

Assoziation mit einem biologisch bedeutsamen Stimulus (unkonditionierter Stimulus = US)<br />

erlangte.<br />

• NS: Neutraler Stimulus<br />

= Reiz, der keine bestimmte Reaktion hervorruft (außer evtl. Aufmerksamkeit)<br />

• US: Unkonditionierter Stimulus<br />

= Reiz, der auf natürlichem Weg eine bestimmte Reaktion hervorruft<br />

• UR: Unkonditionierte Reaktion (Response)<br />

= Nicht gelernte, biologisch vorgeformte Reaktion, durch einen US hervorgerufen<br />

• CS: Konditionierter Stimulus<br />

= Ursprünglich neutraler Reiz, der durch kontingentes Auftreten mit einem US die<br />

(annähernd) gleiche Reaktion hervorruft wie US<br />

• CR: Konditionierte Reaktion (Response)<br />

= Reaktion, durch einen CS hervorgerufen (CR ≠ UR)<br />

2.2.1 Klassisches Konditionieren- was ist das?<br />

Die Natur gibt uns eine Assoziation US - UR vor, klassisches Konditionieren produziert<br />

hingegen eine Assoziation CS - CR. Das funktioniert folgendermaßen:<br />

Ein NS (z. B. ein Lichtsignal oder Ton, die üblicherweise keine Reaktion hervorrufen), wird<br />

wiederholt mit dem US (z. B. Futter) gepaart.<br />

UR (z. B. Speichelfluss, jetzt = CR) folgt vorhersagbar dem NS (jetzt = CS).<br />

(Nach mehreren Durchgängen wird der CS (also ein Lichtsignal oder Ton) eine Reaktion<br />

auslösen, die als konditionierte Reaktion CR bezeichnet wird)<br />

Vor dem Experiment:<br />

US UR<br />

NS keine Reaktion<br />

Nach dem Experiment:<br />

US UR<br />

CS CR<br />

Motivation <strong>und</strong> Einsicht spielen beim klassischen Konditionieren keine Rolle.<br />

! Beim klassischen Konditionieren wird keine neue Reaktion gelernt, es entsteht lediglich eine<br />

neue Reiz-Reaktions-Verbindung !<br />

Einfluss auf die Konditionierung haben sowohl unabhängige als auch abhängige Variablen:<br />

Unabhängige Variablen (am besten erforschte Einflüsse <strong>des</strong> klassischen Konditionierens):<br />

• Anzahl der Durchgänge<br />

• Zeitlicher Abstand zwischen dem CS <strong>und</strong> dem US<br />

• Intensität oder Qualität eines oder beider Reize<br />

Abhängige Variablen:<br />

• Stärke der konditionierten Reaktion (Amplitude)<br />

• Zeitdauer der Darbietung <strong>des</strong> konditionierten Reizes <strong>und</strong> der konditionierten Reaktion<br />

• Verlauf <strong>des</strong> Konditionierungsprozesses (Erwerbsrate)<br />

• Dauerhaftigkeit der konditionierten Reaktion bei Ausbleiben der unkonditionierten Reize (d.h. Resistenz<br />

oder Persistenz gegenüber Löschung)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!