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Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens

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I. Pädagogische <strong>Psychologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrens</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernens</strong> 6<br />

1.2 Lernen<br />

Es existiert angeblich keine Definition, die alle Aspekte <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> umfasst!<br />

Alltagssprache: Erwerb von Wissen (Wissenserwerb) <strong>und</strong> von mot. <strong>und</strong> sprachl. Fertigkeiten (Verhaltensänd.).<br />

Allgemeine Definition: Lernen (Edelmann)<br />

• Jede Verhaltensänderung, die durch Übung oder Beobachtung entstanden ist [Erwerb<br />

motorischer <strong>und</strong> sprachlicher Fertigkeiten].<br />

• Aufnahme <strong>und</strong> Verarbeitung von Informationen [Wissenserwerb].<br />

• Vorgänge, bei denen die Person Ziele <strong>und</strong> Mittel zur Erreichung der Ziele willentlich <strong>und</strong><br />

verantwortlich auswählt [zielgerichtetes Denken].<br />

Lehren <strong>und</strong> Lernen stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Man kann keinen der beiden<br />

Prozesse einzeln für sich behandeln!<br />

Phasen menschlichen <strong>Lernens</strong>:<br />

1) Vorbereitungsphase: Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Reizunterscheidung<br />

2) Aneignungsphase: Verknüpfungsprozess<br />

3) Speicherungsphase: Innere Verarbeitung mit Kodierung (Jegliche Bearbeitung <strong>des</strong><br />

Materials, z.B. Mehrfachkodierung (Bild <strong>und</strong> Sprache)) der Erfahrung<br />

<strong>und</strong> Speicherung im Gedächtnis.<br />

4) Erinnerungsphase: Abrufen <strong>des</strong> gespeicherten Materials Dekodierung <br />

Reaktion/Wiedergabe<br />

Verschiedenen Arten der Darbietung:<br />

• Intentionelles Lernen (absichtlich, zielgerichtet)<br />

• Inzidentielles Lernen (beiläufig, häufig effektiver, unbewusst, manchmal unerwünscht!)<br />

• Programmiertes Lernen (Lerntempo, Lernschritte): (Skinner (1954))<br />

Prozess(erfolgreicher Lehrer)– Produkt(Schüler)-Forschung<br />

(Schwäche: Ergebnisse <strong>des</strong> Lernprozesses werden betrachtet, nicht aber der Lernprozess selber!)<br />

1.2.1 Lernen als Verhaltensänderung<br />

Definition: Lernen (Zimbardo)<br />

Lernen ist ein Prozess, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im<br />

Verhaltenspotential führt <strong>und</strong> auf Erfahrung (bzw. Übung oder Beobachtung) aufbaut.<br />

Lernen ist nicht direkt zu beobachten. Es muss aus Veränderungen <strong>des</strong> zu beobachtbaren<br />

Verhaltens erschlossen werden.<br />

Verhalten = nicht nur beobachtbare motorische (sprachliche) Verhaltensweisen, sondern auch interne Zustände,<br />

Gefühle <strong>und</strong> Änderungen in der kognitiven Struktur.<br />

Behavoristische Lerntheorien: [siehe 2] Noch heute zentral in der Schule!<br />

- Klassisches Konditionieren (Reiz-Reaktion-Lernen)<br />

- Operantes Konditionieren (Lernen durch Konsequenzen)<br />

Sozial-kognitive Lerntheorie: [siehe 3]<br />

- Modelllernen / Beobachtungslernen Auch in der Schule relevant!<br />

Definition: Lernen (Hilgard & Bower, 1970, S.16)<br />

Lernen ist der Vorgang, durch den eine Aktivität im Gefolge von Reaktionen <strong>des</strong> Organismus<br />

auf eine Umweltsituation entsteht oder verändert wird. Dies gilt jedoch nur, wenn sich die Art<br />

der Aktivitätsveränderung nicht auf der Gr<strong>und</strong>lage angeborener Reaktionstendenzen, von<br />

Reifung oder von zeitweiligen organismischen Zuständen (z.B. Ermüdung, Drogen) erklären<br />

lässt.<br />

Aus Lernen muss nicht gleich ein Verhalten folgen!

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