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Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens

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I. Pädagogische <strong>Psychologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrens</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernens</strong> 28<br />

• Operante Löschung:<br />

Verminderung der Auftretenswahrscheinlichkeit durch Extinktion<br />

( auf zuvor verstärkte operante Verhaltensweise folgt keine Konsequenz mehr)<br />

Extinktion / Löschung = keine Verstärkung / Ignorieren<br />

Absenkung der Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

Bei Beginn <strong>des</strong> Extinktionsprozesses kann eine vorübergehende Erhöhung <strong>des</strong> Verhaltens stattfinden<br />

(Ausbleiben <strong>des</strong> Verstärkers Frustration), Tempo der Löschung hängt von Lernvorgeschichte ab<br />

(kontinuierliche Verstärkung ist weniger löschresistent als partielle Verstärkung).<br />

Anwendung in der Schule: Auffälligen Schüler ignorieren (Ermahnung ist oft eher Verstärkung!)<br />

Vorteile: effektive Reduktion, langanhaltende Wirkung, vollständiger Abbau, Verzicht auf aversive<br />

Kontrolle (Abbau anstelle von Unterdrückung unerwünschten Verhaltens!)<br />

Probleme: Identifikation der bisherigen Verstärker, konsequentes Ausbleiben <strong>des</strong> Verstärkers nötig,<br />

Schulklassenproblem (Ignorieren nicht immer möglich Mitschüler reagieren auch auf Störverhalten)<br />

Vorsicht: Löschung sollte nicht bei aggressivem Verhalten oder Selbstgefährdung eingesetzt werden!<br />

Kombination mit Verstärkung von erwünschtem Verhalten sinnvoll!<br />

( Nebenwirkungen vermeiden).<br />

• Verstärkung inkompatiblen Verhaltens: Förderung erwünschten Verhaltens<br />

Unvereinbarkeit mit unerwünschtem Verhalten nimmt zwangsweise ab<br />

Vorteile: positive Kontrollmethode, gut kombinierbar, langanhaltende Reduktion / häufig völliger<br />

Abbau, konstruktive Methode, keine schädigende / belastende Wirkung<br />

Nachteil: Bei längerem Vorhandensein <strong>des</strong> unerwünschten Verhaltens keine kurzfristigen Erfolge!<br />

• Stimuluskontrolle: Verhalten ist durch Hinweisreize steuerbar<br />

Reduzierung <strong>des</strong> Verhaltens durch<br />

- Vermeidung von Reizen, die zu störendem Verhalten geführt haben (Lehrermonolog…)<br />

- Schaffung von Reizen, die zu erwünschtem Verhalten führen<br />

Vorteile: keine negativen Nebenwirkungen, relativ einfach einsetzbar<br />

• Negative Praxis / Sättigung: (aus der verhaltenstherap.-klinischen Praxis)<br />

Aufzeigung der störenden Verhaltensweise, bis sie nicht mehr verstärkend wirkt<br />

Wiederholung Ermüdung / reaktive Hemmung Beendigung (Erleichterung!)<br />

Anwendung: Schüler stört durch Tierlaute in separatem Raum 10 min Tierlaute von sich geben<br />

lassen Beendigung <strong>des</strong> Verhaltens (nach Blackham & Silberman, 1975)<br />

• Verhaltensverhinderung: Verhinderung durch eine unvereinbare Reaktion<br />

• Verzögerung <strong>des</strong> Handlungsablaufs: Komplizierung <strong>und</strong> Hinauszögern <strong>des</strong><br />

Handlungsablaufs (= Gegenteil von Unterbrechung der Verhaltenskette)<br />

• Gedankenstopp: Gedanken können Auslöser / Verstärker für unerw. Verhalten sein<br />

Möglichst frühzeitige Unterbrechung (energische Körperreaktion…)

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