Geschäftsbericht - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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Segmentberichte 121<br />
Ukraine<br />
Die Ukraine war unter den ersten zentral- und<br />
osteuropäischen Ländern, die in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2008 finanzielle Unterstützung<br />
durch den Internationalen Währungsfonds in<br />
Anspruch nahmen. Das schwierige globale<br />
Finanzmarktumfeld hatte sowohl die Stabilität<br />
der Wirtschaft als auch das Vertrauen in die<br />
Währung des Landes in Frage gestellt. Vor diesem<br />
Hintergrund verlor die ukrainische Hryvnia<br />
stark an Wert. Der ukrainische Bankensektor,<br />
der in den vergangenen Jahren einen regelrechten<br />
Boom erlebt hatte, litt aufgrund des<br />
hohen Anteils von Fremdwährungskrediten<br />
stark unter der Verteuerung und Verknappung<br />
externer Refinanzierungen. Er verzeichnete<br />
2008 zwar neuerliches Wachstum, das wegen<br />
der krisenhaften Entwicklungen in der zweiten<br />
Jahreshälfte aber fast zur Gänze aus dem ersten<br />
Halbjahr stammte. Die Gesamt-Bankaktiva<br />
in Hryvnia erhöhten sich im Jahr 2008 um rund<br />
55 Prozent. In Euro ausgedrückt entspricht dies<br />
aufgrund der starken Abwertung der Hryvnia<br />
einem Anstieg um rund 8,3 Prozent.<br />
Die 1992 gegründete VAT Bank Aval entwickelte<br />
sich innerhalb weniger Jahre zu einer der<br />
führenden Banken der Ukraine. Nach der Übernahme<br />
durch <strong>Raiffeisen</strong> im Jahr 2005 wurde<br />
sie im Folgejahr in <strong>Raiffeisen</strong> Bank Aval umbenannt.<br />
Gemessen an ihrer Bilanzsumme nahm<br />
sie zum 31. Dezember 2008 die Position der<br />
zweitgrößten Bank des Landes ein.<br />
Das Institut betreut als Universalbank sowohl<br />
Privatkunden und Klein- und Mittelbetriebe als<br />
auch Firmenkunden. Das Angebot umfasst eine<br />
breite Palette an Kredit- und Veranlagungspro-<br />
dukten. Abgerundet wird es durch die Dienstleistungen<br />
der LLC <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Aval und der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Asset Management-Gesellschaften.<br />
Mit 1.134 Geschäftsstellen verfügt <strong>Raiffeisen</strong> in<br />
der Ukraine über eines der größten Vertriebsnetze<br />
des Landes, das im Jahr 2008 weiter optimiert<br />
wurde. Knapp 4,5 Millionen Privatpersonen<br />
sowie etwa 210.000 kleine und mittlere Unternehmen<br />
bildeten im Berichtsjahr neben rund<br />
6.800 Firmenkunden den Kundenstamm in der<br />
Ukraine.<br />
Das Kreditportfolio in der Ukraine nahm im<br />
Jahr 2008 um 2,7 Prozent auf € 5,3 Milliarden<br />
zu, während die Einlagen um 20,6 Prozent auf<br />
€ 2,4 Milliarden zurückgingen. Die Bilanzsumme<br />
erhöhte sich um 1,9 Prozent auf € 6,3<br />
Milliarden. Als Folge der Finanzkrise musste<br />
der Mitarbeiterstand im Berichtsjahr jedoch<br />
um 412 Mitarbeiter auf 17.368 reduziert werden.<br />
Die Restrukturierung sowie eine verstärkte<br />
Kostenkontrolle in der Ukraine, mit der unmittelbar<br />
nach der Übernahme begonnen worden<br />
war, schlugen sich 2008 in einer verbesserten<br />
Kosten-Ertrags-Relation von 48,2 Prozent<br />
und einer steigenden Ertragskraft nieder. So<br />
stieg die Eigen kapitalrendite vor Steuern bei<br />
einem Gewinn vor Steuern von € 176 Millionen<br />
auf 23,3 Prozent. Die Eigen kapitalrendite<br />
nach Steuern von 16,8 Prozent ergab sich aus<br />
einem Gewinn nach Steuern in Höhe von<br />
€ 127 Millionen.<br />
Die Bank wurde 2008 im Zuge der allgemeinen<br />
Herabstufung des ukrainischen Staats durch<br />
Moody’s auf B2 mit stabilem Ausblick bewertet.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong><br />
Bank Aval<br />
wurde 2005 übernommen.<br />
Sie ist die<br />
zweitgrößte Bank<br />
der Ukraine.<br />
Monetäre Werte in € Millionen 2008 2007 Veränderung<br />
Forderungen an Kunden 5.261 5.125 2,7 %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.399 3.023 – 20,6%<br />
Bilanzsumme 6.285 6.166 1,9%<br />
Gewinn vor Steuern 176 142 24,3%<br />
Gewinn nach Steuern 127 101 25,7%<br />
Return on Equity vor Steuern 23,3% 19,3% 4,0 PP<br />
Return on Equity nach Steuern 16,8% 13,8% 3,0 PP<br />
Cost/Income Ratio 48,2% 62,0% – 13,8 PP<br />
Mitarbeiter 17.368 17.780 – 2,3%<br />
Geschäftsstellen 1.134 1.186 – 4,4%<br />
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