Geschäftsbericht - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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Risikobericht<br />
197<br />
Liquidationsperspektive<br />
In der Liquidationsperspektive werden Risiken<br />
durch das ökonomische Kapital gemessen,<br />
welches eine vergleichbare Risikokennzahl für<br />
alle Risikoarten darstellt. Es wird als die Summe<br />
von unerwarteten Verlusten der verschiedenen<br />
Konzerneinheiten und aus den unterschiedlichen<br />
Risikokategorien (Kredit- und Länderrisiko,<br />
Beteiligungs-, Markt-, und operationelles Risiko)<br />
berechnet. Zusätzlich fließt auf Konzernebene<br />
ein allgemeiner Puffer für andere Risikoarten<br />
ein, die nicht explizit quantifiziert werden.<br />
Anteile der einzelnen Risikoarten am ökonomischen<br />
Kapital der RZB-Kreditinstitutsgruppe per 31.12.2008<br />
Andere<br />
13%<br />
Operationelles<br />
Risiko 7%<br />
Marktrisiko<br />
11%<br />
Beteiligungsrisiko 1%<br />
Länderrisiko 2%<br />
Kreditrisiko<br />
Firmenkunden 34%<br />
Kreditrisiko<br />
Finanzinstitute 12%<br />
Die RZB wendet zur Berechnung des unerwarteten<br />
Verlustes auf Jahresbasis (das sogenannte<br />
ökonomische Kapital) ein Konfidenzniveau von<br />
Kreditrisiko Retail<br />
15%<br />
99,95 Prozent an, welches sich aus der Ausfallwahrscheinlichkeit des angestrebten Ratings der<br />
RZB ableitet. Ziel der Berechnung des ökonomischen Kapitals ist die Ermittlung jenes Kapitals, das<br />
für die Bedienung der Ansprüche von Kunden und Kreditoren auch bei einem derartig seltenen<br />
Verlustereignis erforderlich wäre.<br />
Kreditrisiko souveräne<br />
Einrichtungen 5%<br />
Das ökonomische Kapital zeigt – wie auch im letzten Jahr – das größte Risiko der RZB im<br />
Kredit risiko des Corporate Customer-Bereiches. Dieses trägt 34 Prozent zum Gesamtrisiko bei,<br />
ein Anteil, der jedoch im Jahresvergleich stetig geringer wird. Insgesamt sind Kreditrisiken von<br />
64 Prozent des ökonomischen Kapitals verantwortlich. Für das Marktrisiko liegt ein Anteil von<br />
11 Prozent vor.<br />
Dem gegenüber steht das interne Kapital, welches hauptsächlich das Eigen- und Nachrangkapital<br />
des Konzerns bezeichnet und im Verlustfall als primäre Risikodeckungsmasse für die Bedienung<br />
von Verpflichtungen gegenüber vorrangigen Gläubigern dient. Die gesamte Ausnutzung des<br />
zur Verfügung stehenden Risikokapitals (das Verhältnis von ökonomischem Kapital zu internem<br />
Kapital) beträgt 85 Prozent zum Jahresultimo. Die geringere Auslastung im Vergleich zum Vorjahr<br />
resultiert aus den eingeleiteten Kapitalstärkungsmaßnahmen, welche den Anstieg des Fremdwährungsrisikos<br />
im Marktrisiko und die Ausweitung des Kreditgeschäfts mehr als kompensierten.<br />
Das ökonomische Kapital dient als wichtiges Instrument in der Konzernrisikosteuerung und wird<br />
bei der Allokation von Risikobudgets herangezogen. Limits für ökonomisches Kapital werden<br />
dazu im jährlichen Budgetierungsprozess auf die einzelnen Geschäftsbereiche aufgeteilt und für<br />
die operative Steuerung in Volumen-, Sensitivitäts- oder Value-at-Risk Limits transformiert. Diese<br />
Planung erfolgt in der RZB jeweils für drei Jahre auf revolvierender Basis und bezieht sich sowohl<br />
auf die zukünftige Entwicklung des ökonomischen Kapitals als auch auf das zur Verfügung<br />
stehende interne Kapital.<br />
Basierend auf diesem Risikomaß wird in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> auch die risikoadjustierte Performancemessung<br />
durchgeführt. Dabei wird der Ertrag einer Geschäftseinheit in Relation zum ökonomischen<br />
Kapital, das dieser Einheit zuzurechnen ist, gesetzt (Verhältnis von risikoadjustiertem<br />
Ertrag zu risikoadjustiertem Kapital, RORAC). Dies ergibt eine vergleichbare Performancekennzahl<br />
für alle Geschäftseinheiten der Bank, die wiederum als Kennzahl in der Gesamtbanksteuerung<br />
und der diesbezüglichen zukünftigen Kapitalallokation Berücksichtigung findet.<br />
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