Vektorräume und lineare Abbildungen - Userpage
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III.4. Basen<br />
Den wahren Nutzen des Begriffs einer Basis zeigt das folgende Resultat auf.<br />
Lemma III.4.2. Eine Teilmenge B ⊆ V ist genau dann eine Basis, wenn es zu<br />
jedem Vektor v ∈ V eindeutig bestimmte Zahlen λ b ∈ K, b ∈ B, gibt, die fast alle<br />
null sind, so dass<br />
v = ∑ b∈Bλ b ·b. (III.3)<br />
Beweis. Nehmen wir zunächst an, die Teilmenge B habe die genannten Eigenschaften.<br />
Dann ist B offenbar ein Erzeugendensystem für V. Es seien λ b ∈ K,<br />
b ∈ B, fast alle null, mit ∑<br />
b ·b = 0 =<br />
b∈Bλ ∑ 0·b<br />
b∈B<br />
gegeben. Aus der Eindeutigkeit der λ b in (III.3) folgt λ b = 0 für alle b ∈ B, so dass<br />
B auch linear unabhängig ist.<br />
Es sei umgekehrt B eine Basis für V. Dann ist B ein Erzeugendensystem.<br />
Jeder Vektor v ∈ V besitzt daher eine Darstellung wie in (III.3). Es bleibt, die<br />
Eindeutigkeit der Koeffizienten λ b ∈ K, b ∈ B, zu überprüfen. Dazu seien v ∈ V<br />
<strong>und</strong> λ b ∈ K <strong>und</strong> λ ′ b ∈ K, b ∈ B, zwei Sätze von Zahlen, so dass<br />
Wir erhalten<br />
∑<br />
0 = v−v = ∑ b∈B<br />
b∈Bλ b ·b = v = ∑ b∈B<br />
λ b ·b− ∑ b∈B<br />
λ ′ b ·b.<br />
λ ′ b ·b = ∑ b∈B(λ b −λ ′ b )·b.<br />
Da B linear unabhängig ist, folgt λ b −λ ′ b = 0, i.e. λ b = λ ′ b<br />
für alle b ∈ B.<br />
Beispiel III.4.3. i) Es sei M ⊆ V eine linear unabhängige Teilmenge. Dann ist M<br />
eine Basis für 〈M〉.<br />
ii) Wenn B eine Basis für K n ist, dann gilt #B = n. Denn B ist ein Erzeugendensystem,<br />
so dass #B ≥ n nach Folgerung III.2.3. Nach Beispiel III.3.3,<br />
iv), folgt #B ≤ n aus der <strong>lineare</strong>n Unabhängigkeit von B. Man beachte, dass<br />
{e 1 ,...,e n } eine Basis für K n ist. Allgemeiner gilt (Folgerung I.4.5, ii):<br />
{<br />
v1 ,...,v n<br />
}<br />
ist eine Basis für K<br />
n<br />
⇐⇒ L(A,0) = {0}, A := (v 1 |···|v n ).<br />
iii) Für jede Matrix A ∈ Mat(m,n;K) liefert der Gauß-Algorithmus eine Basis<br />
für den Lösungsraum L(A,0) (s. Satz I.4.2, ii), <strong>und</strong> I.4.4).<br />
iv) Es sei M eine endliche Menge. Aus Beispiel III.3.3, v), folgt leicht, dass<br />
{e x |x ∈ M} eine Basis für Abb(M,K) ist. Dies können wir insbesondere auf<br />
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