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Vektorräume und lineare Abbildungen - Userpage

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Kapitel III. <strong>Vektorräume</strong> <strong>und</strong> <strong>lineare</strong> <strong>Abbildungen</strong><br />

stellt sich heraus, dass jeder ”<br />

abstrakte“ endlichdimensionale Vektorraum im<br />

Wesentlichenein K n ist. Trotzdemhat sich der große Aufwandgelohnt. Ein Vektorraum<br />

besitzt nur selten eine ausgezeichnete Basis. (Man betrachte etwa die<br />

in Abschnitt III.6 konstruierten Quotientenvektorräume.) Daher empfiehlt es<br />

sich, die Theorie soweit wie möglich ohne die Verwendung von Basen zu entwickeln,<br />

d.h. ohne die <strong>Vektorräume</strong>mit K n zu identifizieren.Auf der anderen Seite<br />

käme man kaum auf die Idee, für K n eine andere Basis als die Standardbasis<br />

zu wählen. Dennoch wird sich in Kapitel IV <strong>und</strong> V zeigen, dass die geschickte<br />

Wahl einer Basis sich oftmals auszeichnet. Daher ist es wichtig, über einen<br />

Formalismus zu verfügen, mit dem man diese Wahl angemessen beschreiben<br />

kann.<br />

Lineare Komplemente. — Eine Variante von Satz III.4.10, ii), führt zu einem<br />

weiteren Verfahren, mit dem man einen Vektorraum in kleinere Bestandteile<br />

zerlegen kann.<br />

Definition III.5.34. Es seien V ein K-Vektorraum <strong>und</strong> U ⊆ V ein <strong>lineare</strong>r Teilraum.<br />

Ein <strong>lineare</strong>r Teilraum U ′ ⊆ V ist ein <strong>lineare</strong>s Komplement zu U in V,<br />

wenn<br />

V = U⊕U ′<br />

gilt.<br />

Nach Definition III.2.1, ii), bedeutet die Bedingung V = U⊕U ′ , dass<br />

V = U+U ′ = { u+u ′ |u ∈ U, u ′ ∈ U ′ }<br />

<strong>und</strong><br />

U∩U ′ = {0},<br />

also dass sich jeder Vektor aus V in eindeutiger Weise als Summe eines Vektors<br />

aus U <strong>und</strong> eines Vektors aus U ′ darstellen lässt.<br />

Lemma III.5.35. Es seien V ein endlichdimensionaler K-Vektorraum, U ⊆ V ein<br />

<strong>lineare</strong>r Teilraum <strong>und</strong> U ′ ⊆ V ein <strong>lineare</strong>s Komplement zu U. Dann gilt:<br />

Dim K (V) = Dim K (U)+Dim K (U ′ ).<br />

Beweis. Die <strong>Vektorräume</strong> U <strong>und</strong> U ′ sind ebenfalls endlichdimensional (Folgerung<br />

III.4.11). Wir wählen eine Basis B für U <strong>und</strong> eine Basis B ′ für U ′ . Wir<br />

behaupten, dass B∪B ′ eine Basis für V ist. Zunächst zeigen wir, dass die Menge<br />

B∪B ′ den Vektorraum V erzeugt. Es sei v ∈ V. Es existieren Vektoren u ∈ U<br />

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