Vektorräume und lineare Abbildungen - Userpage
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Kapitel III. <strong>Vektorräume</strong> <strong>und</strong> <strong>lineare</strong> <strong>Abbildungen</strong><br />
Im letzten Schritt gilt die strikte Ungleichung, weil B ein minimales Erzeugendensystem<br />
ist. Relation (III.5) kann offensichtlich nicht wahr sein.<br />
Folgerung III.4.5. Es sei V ein K-Vektorraum. Wenn es ein Erzeugendensystem<br />
M für V gibt, das nur endlich viele Elemente enthält, dann besitzt V eine Basis.<br />
Beweis. Wir entfernen solange Elemente aus M, bis wir ein minimales Erzeugendensystem<br />
<strong>und</strong> damit nach Satz III.4.4 eine Basis erhalten.<br />
Formal ist dies eine vollständige Induktion über n := #M. Für n = 0 gilt<br />
V = {0}, <strong>und</strong> ∅ ist eine Basis.Für den Schluß ”<br />
n n+1“ gehen wir folgendermaßen<br />
vor. Wenn M ein minimales Erzeugendensystem ist, dann ist M nach Satz<br />
III.4.4 bereits eine Basis. Ansonsten gibt es ein v 0 ∈ M, so dass M ′ := M \ {v 0 }<br />
ein Erzeugendensystem mit n Elementen ist. Nach Induktionsvoraussetzung<br />
besitzt V dann eine Basis.<br />
Satz III.4.6. Es sei V ein K-Vektorraum. Wenn V eine endliche Basis B besitzt,<br />
dann ist jede andere Basis B ′ von V ebenfalls endlich, <strong>und</strong> es gilt<br />
#B ′ = #B.<br />
Dieser Satz bildet die Gr<strong>und</strong>lage für den Dimensionsbegriff für endlichdimensionale<br />
<strong>Vektorräume</strong>:<br />
Definition III.4.7. Ein Vektorraum V heißt endlichdimensional, wenn es eine<br />
Basis B für V mit endlich vielen Elementen gibt.<br />
Schreibweise. Dim K (V) < ∞.<br />
In diesem Fall wird<br />
Dim K (V) := #B<br />
die Dimension von V genannt, B eine Basis von V.<br />
Ist V nicht endlichdimensional, so sagt man, V ist unendlichdimensional,<br />
<strong>und</strong> schreibt Dim K (V) = ∞.<br />
Man beachte, dass Satz III.4.6 garantiert, dass die Begriffe ”<br />
endlichdimensional“<br />
<strong>und</strong> ”<br />
Dimension“ sinnvoll sind.<br />
Beispiel III.4.8. Dim K (K n ) = n; Dim K<br />
(<br />
Mat(m,n;K)<br />
)<br />
= m·n.<br />
Bevor wir uns seinem Beweis von Satz III.4.6 widmen können, benötigen wir<br />
noch einige Vorbereitungen.<br />
Lemma III.4.9 (Austauschlemma). Es seien V ein K-Vektorraum, B = {b 1 ,...,b n }<br />
eine Basis für V <strong>und</strong> w = ∑ b∈Bλ b · b ∈ V \{0}. Falls λ b ′ ≠ 0 für das Element b ′ ∈ B<br />
gilt, dann ist<br />
ebenfalls eine Basis für V.<br />
B ′ := ( B\{b ′ } ) ∪{w}<br />
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