Verstärktes Handeln zur Beendigung von Zwangsarbeit

Verstärktes Handeln zur Beendigung von Zwangsarbeit
Überwachung und Berichterstattung über die Fortschritte und Auswirkungen der Umsetzung
durchführen oder sicherstellen.
66. Die meisten nationalen Kommissionen oder ähnlichen Koordinationsgremien wurden
nach dem Inkrafttreten des Menschenhandelsprotokolls eingesetzt. In der Regel
konzentrieren sie sich auf Menschenhandel und gelegentlich auf den Handel von Frauen
und Kindern zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. In einigen Ländern sind Parallelstrukturen
entstanden, die sich mit Menschenhandel bzw. mit Zwangs- oder Schuldarbeit
befassen. Ein Beispiel ist Peru, wo im Februar 2004 durch den Präsidialerlass Nr. 002-
2004-IN die Ständige Multisektorale Arbeitsgruppe zum Menschenhandel eingesetzt
wurde, während im Januar 2007 unter der Aufsicht des Ministers für Arbeit und
Beschäftigungsförderung die Nationale Kommission zur Bekämpfung von Zwangsarbeit
eingerichtet wurde. In Pakistan ist ein nationaler Ausschuss unter dem Vorsitz des
Ministers für Arbeit und Auslandspakistaner für die Durchführung des nationalen
Aktionsplans zur Schuldarbeit (2001) zuständig, 3 während die 2005 angenommene und
kürzlich aktualisierte Strategie gegen Menschenhandel von einem ressortübergreifenden
Ausschuss für Menschenhandel geleitet wird, bei dem der Innenminister den Vorsitz
führt.
67. 2013 hat die Regierung Mauretaniens eine Nationale Agentur zur Bekämpfung der
Relikte der Sklaverei und zur Förderung von Integration und Verringerung von Armut
(ANLSESILP) eingerichtet, um bestehende Programme zur Ermittlung ehemaliger Sklaven
und die Bereitstellung alternativer Existenzgrundlagen zu erweitern.
68. Die Beteiligung von Organisationen der Zivilgesellschaft an nationalen Koordinationsmechanismen
hat sich als nützlich erwiesen, da diese bei Aufklärungstätigkeiten,
der Unterstützung von Opfern und Präventionsmaßnahmen eine äußerst wichtige Rolle
übernehmen können. Die Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen Organisationen (NGOs)
ist jetzt in vielen Ländern übliche Praxis, wenngleich es beim Ausmaß ihrer Einbeziehung
große Unterschiede gibt. Nur wenige Länder beteiligen systematisch die Verbände
der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer an ihren nationalen Koordinationsmechanismen.
Hinzu kommt, dass sich die Kommissionen für sozialen Dialog in der Regel nicht mit
Fragen der Zwangsarbeit und des Menschenhandels befassen. Es gibt jedoch einige
erwähnenswerte Beispiele für Maßnahmen gegen Zwangsarbeit, die von Verbänden der
Arbeitgeber und der Arbeitnehmer ergriffen worden sind bzw. an denen sie sich beteiligt
haben. So hat beispielsweise in Irland die dem Justiz- und Gleichstellungsministerium
unterstehende Stelle zur Bekämpfung des Menschenhandels Arbeitsgruppen zu bestimmten
Fragen eingerichtet, an denen sich auch Gewerkschaften beteiligen.
69. Auf den wichtigen Beitrag, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Bekämpfung
von Zwangsarbeit leisten können, wird in späteren Kapiteln eingegangen. Obschon eine
solche Mitwirkung äußerst wünschenswert ist, enthält mit Ausnahme des Übereinkommens
Nr. 182 kein vorhandenes internationales Instrument über Zwangsarbeit, Sklaverei
und Menschenhandel einen ausdrücklichen Verweis auf die Rolle der Verbände der
Arbeitgeber und der Arbeitnehmer bei der Prävention und Bekämpfung von Zwangsarbeit
und verwandten Praktiken.
Forschungsarbeiten, Berichterstattung und Überwachung
70. Forschungsarbeiten, einschließlich von nach Geschlecht und Alter aufgeschlüsselten
Statistiken über die Verbreitung von Zwangsarbeit, sind für eine fundierte Konzep-
3 Diese Funktion wurde kürzlich an die Provinzregierungen dezentralisiert.
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