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'Die Gemeinde' November 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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POLITIK • ISRAEL<br />

Von von Braun zu<br />

Nasrallah<br />

VON MOSHE ARENS *<br />

in den letzten mo -<br />

naten des Zweiten<br />

Weltkriegs setzten<br />

die Deutschen ge -<br />

gen Groß britan ni en<br />

das ein, was Hit ler<br />

<strong>als</strong> die „Waffe der<br />

Rache“ bezeichnete.<br />

Die V-2-Rakete,<br />

die von Wern her<br />

von Braun und sei -<br />

nem Wissen chaft -<br />

ler team <strong>als</strong> Terror -<br />

waffe entwickelt<br />

worden war, wur -<br />

de Tag für Tag auf<br />

zi vile Ziele abgefeuert.<br />

Bis die Trup -<br />

pen der Alli ier ten<br />

die Ab schuss ba sen<br />

er reich ten, waren<br />

in Großbritannien<br />

1.400 Raketen nie -<br />

dergegangen, 500<br />

da von in London. 900 Einwohner<br />

Lon dons wurden von diesen Rake ten<br />

getötet.<br />

©wikimedia<br />

55 Jahre danach, während des ersten<br />

Golfkriegs, schickte der irak nach is -<br />

ra el Raketen, die nach dem modell<br />

der V-2-Raketen gebaut und aus der<br />

Sowjetunion und nordkorea importiert<br />

worden waren. Seit jenem Krieg<br />

wurden die Raketen zur bevorzugten<br />

Waffe der Feinde israels. Zehntau sen -<br />

de von ihnen, die Zahl wächst jeden<br />

Tag, sind im Gaza-Streifen und im<br />

Südlibanon stationiert worden und be -<br />

drohen alle Bürger israels. Was man<br />

in den Zeiten der auf den norden<br />

israels abgefeuerten Katyushas <strong>als</strong><br />

erträgliche Belästigung angesehen<br />

hat, ist zu einer strategischen Bedro -<br />

hung geworden. man darf die zivilen<br />

Verluste nicht unterschätzen, die<br />

israel im Falle eines Angriffs mit diesen<br />

Raketen erleiden würde.<br />

Die Rede ist von einer Terrorwaffe,<br />

klipp und klar. Je größer die Zahl dieser<br />

Raketen, desto mehr schreckt die<br />

israelische Regierung – die schwere<br />

Verluste unter ihren Bürgern befürchtet<br />

– vor einem effektiven Einschrei ten<br />

gegen die Bedrohung zurück. Die Stra -<br />

tegie der Terroristen ist einfach: Wenn<br />

sie über ein genügend großes Arsenal<br />

von Raketen verfügen, werden sie sie<br />

sporadisch auf israel ab feu ern oder<br />

andere provokative Akti o nen – wie die<br />

Entführung von Solda ten – durchführen,<br />

im Wissen, dass die Re gierung aus<br />

Furcht vor massivem Raketenbe schuss<br />

auf israelische Ort schaf ten zögern<br />

wird, hart zu reagieren.<br />

Das ist, was mit der Hisbollah im nor -<br />

den passiert ist. ihr ohne Un terlass<br />

wachsendes Raketenarsenal hinderte<br />

die letzten israelischen Re gierungen<br />

daran, maßnahmen zur Ausschal tung<br />

der Gefahr einzuleiten oder wenigs -<br />

tens effektiv auf die Pro vokationen<br />

zu reagieren. im zweiten Libanon krieg<br />

beschloss die Regie rung Ehud Ol merts<br />

letztlich mit außergewöhnlicher Här te<br />

zu reagieren, aber sie hat die Arbeit<br />

nicht zu Ende ge führt. Während des<br />

Kriegs wurde der norden des Landes<br />

schwer von Rake ten in mitlei den schaft<br />

gezogen, und den israelischen Vertei -<br />

di gungs streit kräf ten (ZAHAL) gelang<br />

es nicht, dem Beschuss ein Ende zu<br />

setzen. Heute ist das Raketenarsenal<br />

der Hisbollah noch um einiges größer.<br />

in Gaza hat die Hamas die Hisbollah<br />

imitiert. nachdem sie sich ein Ar se nal<br />

von Raketen aufgebaut hatte, feuerte<br />

sie sie über Jahre hinweg auf israelische<br />

Ortschaften ab, im Wissen, dass<br />

israel aus Furcht vor weiteren Rake -<br />

ten zögern würde zu reagieren. Diese<br />

Situation dauerte bis zur letzten mi li -<br />

täroperation in Gaza an, doch auch<br />

diesmal wurde die mission nicht vollendet.<br />

Heute verfügt die Hamas über<br />

ein noch größeres Raketenarsenal, und<br />

sie setzt dieselbe Strategie fort: Ab und<br />

an schickt sie einige Raketen nach is -<br />

rael, in der Annahme, dass die Re gie -<br />

rung nicht reagieren wird. Die Veröf -<br />

fentlichung des Goldstone-Be richts<br />

hat sie nur in ihrer Sicherheit be stärkt,<br />

dass israel sich weiter zu rück halten<br />

und keine Aktion einleiten wird.<br />

Es handelt sich hier um eine aus is ra -<br />

elischer Sicht unerträgliche Situation.<br />

Die Zivilbevölkerung israels wird von<br />

norden und Süden her von Terro ris ten<br />

<strong>als</strong> Geisel gehalten. Die Reichweite der<br />

Raketen deckt inzwischen sein ge sam -<br />

tes Territorium ab. Schwer zu glau ben,<br />

dass irgendein Staat bereit sein wür de,<br />

dies auf längere Sicht hin zunehmen.<br />

Als die Vereinigten Staa ten 1962 von<br />

der Stationierung sow jetischer Rake ten<br />

auf Kuba be droht wurden, forderte<br />

Präsident John F. Kennedy, der verstand,<br />

dass die permanente Gefahr<br />

von Raketen die nationale Sicherheit<br />

schwer beeinträchtigen würde, ihre<br />

Entfernung. in gleicher Weise ist die<br />

ständige Bedrohung durch Raketen<br />

von Seiten verantwortungsloser Ter -<br />

ro rorganisationen wie Hisbollah und<br />

Hamas eine handfeste Gefahr für die<br />

Sicherheit israels.<br />

Diese Gefahr muss ausgeschaltet<br />

wer den. in einem ersten Schritt muss<br />

die israelische Regierung klar ma chen,<br />

dass die Stationierung von Raketen<br />

nicht hinnehmbar ist, und fordern, dass<br />

jede weitere Lieferung sofort aufhören<br />

muss. Darüber hinaus muss die Re gie -<br />

rung betonen, dass das bestehende Ra -<br />

ketenarsenal früher oder später verschwinden<br />

muss. Haaretz, 18.1.09<br />

*<br />

Moshe Arens war Außen- und Verteidigungs minister<br />

des Staates Israel.<br />

Hamas-Gruppe bietet Kopfgeld für Entführung von Soldaten<br />

Eine der Hamas nahestehende Organisation im Gazastreifen verspricht is -<br />

ra elischen Arabern eine Belohnung von US$ 1,4 mio. (€ 940.000) für die Ent -<br />

führung eines israelischen Soldaten. Das Angebot der Waad-Gruppe, die<br />

vom Hamas-innenminister Fathi Hamad geleitet wird, wurde per E-mail an<br />

palästinensische medien verschickt. Damit reagierte Waad nach eigenen<br />

Angaben auf israelische Versuche, mit Geldgeschenken für die Bewohner des<br />

Gazastreifens den Aufenthaltsort des 2006 verschleppten Soldaten Gilad<br />

Sha lit ausfindig zu machen.<br />

Radikale palästinensische Gruppen haben schon mehrfach zur Entführung<br />

israelischer Soldaten aufgerufen. Sie haben bisher jedoch noch nie eine<br />

hohe Belohnung in Aussicht gestellt. Die Finanzmittel für Waad dürften<br />

Beo bach tern zufolge direkt von der Hamas kommen. Diese wiederum wird<br />

vermut lich vom iran unterstützt.<br />

Die israelische Stiftung "Born to Freedom" hat US$ 10 mio. für infor ma tio nen<br />

über vermisste israelische Soldaten angeboten.<br />

20 november <strong>2009</strong> - Cheschwan/Kislew 5770

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