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'Die Gemeinde' November 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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WIRTSCHAFT • ISRAEL<br />

aufgedreht. Heuer war es nach dem regnerischen<br />

Sommer im Herbst dann so<br />

trocken, dass wir die Bewässerung ge -<br />

braucht haben.“ Zuerst war der Regen<br />

ausgeblieben, dann hätte ein warmer<br />

Südwind die Trauben beinahe vor der<br />

Reife schon am Stamm zu Rosinen<br />

gedörrt. mit der Bewässerung konnte<br />

der Weinbauer die Ernte retten – und<br />

<strong>2009</strong> sollte jetzt auch von der Qualität<br />

her ein gutes Ergebnis bringen.<br />

Umathum führt seine Anlage vor, die<br />

vom Weltmarktführer stammt, dem<br />

israelischen Unternehmen Netafim<br />

(siehe Kasten). Etwa auf Kniehöhe<br />

sind entlang der Reihen der Wein re -<br />

ben schwarze fingerdicke Schläu che<br />

gespannt. Warum liegen diese nicht<br />

direkt am Boden? „In manchen Län -<br />

dern wird mit Unkrautvertilgungs mittel<br />

gearbeitet, dort kann man die Schläuche<br />

auf die Erde legen. Wir haben eine biologische<br />

Arbeitsweise, da würden wir mit<br />

den Bearbeitungsgeräten die Schläuche<br />

zerstören,“ so Umathum. Jetzt sind sei -<br />

ne einzigen Feinde Plastikna schen de<br />

Feldmäuse und die zahlreichen Jäger,<br />

deren Schrotschüsse immer wieder<br />

auch anderes treffen <strong>als</strong> Rebhühner<br />

oder Fasane.<br />

Umathum nutzt eine eher einfache<br />

Version der Tröpfchen-Bewässerung.<br />

Er beobachtet seine Weingärten, mit<br />

eigenen Augen und auch mit meß-<br />

Sonden, das Wasser dreht er selber<br />

auf. Andere Anlagen verknüpfen die se<br />

Da ten und schalten sich selbst, automatisch<br />

ein, wenn die Sensoren zu<br />

wenig Bodenfeuchtigkeit melden.<br />

Alle 80 Zentimeter hat der schwarze<br />

Schlauch eine kleine Öffnung, aus<br />

dieser tropft dann das Wasser, nach ge -<br />

nau definierten mengen. „Bei uns sind<br />

das etwa 1,6 Liter pro Stunde.“<br />

Die Öffnungen entsprechen aber nicht<br />

genau dem Abstand der einzelnen<br />

Reb stöcke voneinander. Uma thum:<br />

„Wir legen eine Art Wasserstraße den<br />

Reihen entlang.“ Er pumpt das Grund -<br />

wasser selbst mit einer Pumpe herauf.<br />

Warum er das israelische System<br />

benutzt? „Vor allem, weil es wartungsfrei<br />

ist.“ Hinter den Löchern im<br />

Schlauch steckt das eigentliche Hightech-Geheimnis:<br />

Eine kleine mem -<br />

bran sorgt eben genau für die vorgegebene<br />

Wassermenge, und sollte sich<br />

dieses feine Gitter verstopfen, wird<br />

ein Vakuum aufgebaut, und die Sand -<br />

körner oder Kalkpartikel werden selb -<br />

ständig weggeschwemmt. Uma thum:<br />

„Die Anlage sollte etwa so lange halten<br />

wie der Weingarten alt wird, rund 30<br />

Jahre.“<br />

Umathum ist in Österreich nicht der<br />

einzige Weinbauer, der auf diese Tech -<br />

nologie setzt. „Heute ist sie bei uns im<br />

Seewinkel bei unseren sandigen Böden ei -<br />

gentlich schon Standard geworden. Prak -<br />

tisch alle jungen Weingärten haben Tröp -<br />

fchen-Bewässerung und ein Gutteil der<br />

älteren auch, wo es eben notwendig ist.“<br />

Schwarze fingerdicke Schläu che auf Kniehöhe<br />

Die Grundelemente: Wasserhahn, schwarze Schläuche mit regelmäßigen Löchern und die kleine Membran dahinter.<br />

24 november <strong>2009</strong> - Cheschwan/Kislew 5770

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