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'Die Gemeinde' November 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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schen den Spiegel vorhalten, damit sie<br />

abseits der alltäglichen Raserei auch<br />

einmal zur Besinnung kommen. in Ga -<br />

za wurden wir viel freundlicher be -<br />

grüßt, <strong>als</strong> in der West-Bank, wo man<br />

sich an die Westler schon gewöhnt hat.<br />

in Gaza stießen wir auf viel weniger<br />

Vorurteile und teilweise auch große<br />

naivität, was die menschen natürlich<br />

auch manipulierbar macht. Da waren<br />

zwei verschleierte mädchen im Pu bli -<br />

kum, die drei Tage lang am Grenz -<br />

übergang hängen geblieben und dann<br />

direkt zum Konzert gekommen wa ren<br />

– für die war das ein starkes Zeichen<br />

der Hoffnung. Wir musiker waren<br />

danach bei einem sehr reichen mann<br />

in einer Art „Ghetto im Ghetto“ mit<br />

Swimming-Pool, vielen Autos und ei -<br />

ner hohen mauer rundherum eingeladen<br />

– es war reichlich absurd. man<br />

kann sich dort nicht positionieren, son -<br />

dern nur von allen Seiten Respekt,<br />

menschlichkeit und kritisches Den ken<br />

einfordern und die von menschen<br />

gesetzten Grenzen in Frage stellen.<br />

Was ist für nächstes Jahr geplant?<br />

„Sounding Jerusalem“ gibt es wieder<br />

im Juni/Juli 2010 und wir wollen verstärkt<br />

in den öffentlichen Raum vordringen,<br />

dabei eventuell auch eine kol -<br />

lektive Percussion-Session auf den Dä -<br />

chern der Altstadt organisieren. Auch<br />

suchen wir weiterhin die menschen<br />

einander näher bringen.<br />

Was erwartet uns beim Konzert im<br />

Jüdischen Museum am 10. Dezember?<br />

Unser neues Programm „mélange<br />

Oriental“ erlebt hier sozusagen seine<br />

Weltpremiere. Die vier Viertel der Alt -<br />

stadt von Jerusalem werden musikalisch<br />

vorgestellt, wobei wir von den<br />

stilistischen Ähnlichkeiten zwischen<br />

jüdischer, arabischer und armenischer<br />

musik verblüfft waren. Wir spielen<br />

Volkslieder, aber auch Vertonungen<br />

jü discher Gebete und mittelalterliche<br />

Psalmen der Kreuzritter. Hinzu kommen<br />

Einspielung von Klängen vor Ort:<br />

der muezzin, armenische mönche,<br />

das Stimmengewirr vor der Klagemau<br />

er – darüber improvisieren wir<br />

dann. Auch die musiker sind sehr<br />

unterschiedlich: der weithin bekannte<br />

Ud-Spieler Taiseer Elias ist ein christlicher<br />

Araber aus der Gegend von na -<br />

za reth, der an der Jerusalem Aca de -<br />

my unterrichtet; unser Bassist Ahmed<br />

Eid stammt aus Ramallah und studiert<br />

KULTUR • MUSIK<br />

derzeit in Köln, der multi in stru men -<br />

ta list Stefan Heckel kommt von der<br />

freien improvisation und ich von der<br />

Klassik. Die Tournee geht weiter nach<br />

Graz, Prag und London und eine CD<br />

davon wird auch produziert.<br />

Erich Oskar Huetter, Violoncello<br />

www.erichoskarhuetter.com<br />

www.soundingjerusalem.com<br />

Geboren 1973 in Graz (Österreich). Solis -<br />

ti sche Auftritte unter Daniel Baren boim<br />

so wie vielen Orchestern. Einla dun gen <strong>als</strong><br />

Solist zu renommierten Festiv<strong>als</strong> und<br />

Konzerten.<br />

• Seit 2004 Leitung der Cello-Klasse Da ni el<br />

Barenboims Musikprojekts in Ramal lah.<br />

• Meisterkurse in Stift Admont, Zypern, Is ra -<br />

el, China, Singapur und den USA. Mit glied<br />

des Arcus Ensembles Wien und Hype rion<br />

En sem bles. Kammermusik part ner in Re zi -<br />

t<strong>als</strong> ist der Pianist Paul Gulda.<br />

• Juni 2006 Gründung und Leitung des in -<br />

ter kulturellen Kammermusikprojekts „Soun-<br />

ding Jerusalem.<br />

• 11. September 2006: Urauf führ ung eines<br />

Werkes von Philipp Glass bei den 9/11 Ge -<br />

denkfeiern im UNO Haupt quartier in NY.<br />

• Gründer und künstlerischer Leiter des<br />

Stei rischen Kammermusikfestiv<strong>als</strong>.<br />

JÜDISCHES MUSEUM WIEN<br />

10.12. <strong>2009</strong>, 20.00 uhr<br />

Mélange Oriental<br />

Die vier Viertel und Traditionen der Alt -<br />

stadt von Jerusalem (Jüdisch, Christlich,<br />

Arme nisch, Muslimisch) werden auf mu -<br />

si ka li sche Weise durchwandert und mit<br />

vor Ort aufgenommenen Klangeinspie lun -<br />

gen sowie fotografischen Impressionen<br />

ver knüpft. Im Pro gramm befinden sich a -<br />

r menische Volks lie der, jüdisch-rituelle<br />

Mu sik, Musik aus der Zeit der Kreuzzüge<br />

und Stücke aus der arabischen Tradition.<br />

Taiseer Elias (Ud, Israel): Preisträger des<br />

is ra elischen Kulturminis te riums 2008, Pro -<br />

fes sor an der Jerusalem Mu sic Academy<br />

sowie an der Bar Ilan University<br />

Ahmed Eid: (Kontrabass, Ramallah)Hoch -<br />

ta len tierter Nachwuchskünstler aus den pa -<br />

lästinensischen Gebieten. Studiert momentan<br />

an der Musikhochschule Köln Jazz.<br />

Erich Oskar Huetter (Violoncello, Wien/<br />

Graz): Als Solist und Mitglied von Kam -<br />

mer mu sik ensembles regelmäßig auf den<br />

wichtigsten Bühnen der Welt zu Gast.<br />

Stefan Heckel (Akkordeon und Sounds,<br />

Wien/Graz): Improvisationskünstler, der das<br />

Spiel mit Genre und Stil liebt. Mitglied meh -<br />

rerer Ensembles, die sich auf Musik aus dem<br />

osteuropäischen Raum konzentrieren.<br />

Christian Jungwirth (Foto, Graz): Einer der<br />

arriviertesten Fotokünstler der heimischen<br />

und internationalen Szene.<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

Bun des eh renzeichen <strong>2009</strong> für Willi<br />

Mernyi. Willi Mernyi hat sich seit seiner<br />

frühesten Jugend gegen Rechts ex tre mis -<br />

mus engagiert und ist seit 2000 ehrenamtlicher<br />

Vorsitzender des Maut hau sen<br />

Komitee Österreich.<br />

Großes Ehren zei -<br />

chen für Eric<br />

Pleskow.<br />

1924 in Wien in<br />

eine jüdische<br />

Kauf manns fa mi lie<br />

geboren, muss te<br />

Pleskow, wie so<br />

viele andere, vor den Nazis flüchten und<br />

emigrierte mit sei ner Familie in die<br />

USA. Nach dem Krieg wurde er mit dem<br />

Wiederaufbau der Bavaria Studios be auf -<br />

tragt und blieb auch danach dem Film<br />

treu. In seiner Zeit <strong>als</strong> Präsident von Uni -<br />

ted Artists (ab 1973) erhielt dieses Stu dio<br />

Oskars für mehrere Filme, darunter für<br />

Milos Formans "Einer flog über das Ku -<br />

ckucks nest". 1978 gründete Pleskow Ori on<br />

Pictures, die u.a. den Film "Amadeus"<br />

produzierten. Ab 1998 Präsident der<br />

Viennale, wurde Pleskow 2007 Ehren -<br />

bürger von Wien.<br />

Andreas Maislinger wurde<br />

für sein Le bens werk vom Los<br />

An geles Holocaust-Mu seum<br />

aus gezeichnet.<br />

Der in St. Georgen bei Salz -<br />

burg geborene Mais lin ger<br />

gründete 1992 den Verein<br />

„Ge denk dienst“ und 1998 den Verein<br />

„Österreichischer Auslandsdienst“, dessen<br />

am tie render Vorsitzender er zu gleich<br />

ist. Der 54-jährige Politologe ist Ver fas ser<br />

zahlreicher zeitgeschichtlicher Pu bli ka -<br />

tio nen und Seminarleiter, wie etwa der<br />

Brau nau er Zeitgeschichte-Tage in Ober -<br />

öster reich.<br />

Theodore<br />

Bikel wur -<br />

de von Na -<br />

tio nal rats -<br />

prä si den tin<br />

Pram mer<br />

mit dem<br />

Eh ren kreuz für Wiss enschaft und Kunst in<br />

New York geehrt.<br />

Exil-Forscher Konstantin Kaiser erhielt<br />

im Wiener Rathaus das „Goldene Ver -<br />

dienstzeichen des Landes Wien“.<br />

november <strong>2009</strong> - Cheschwan/Kislew 5770 39

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