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'Die Gemeinde' November 2009 als pdf herunterladen - Israelitische ...

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WISSENSCHAFT • ISRAEL<br />

Forschungsvertrag<br />

mit<br />

Ben-Gurion<br />

Universität<br />

Die curasan AG (Produzent und Ver -<br />

trei ber aus dem Bereich der Rege ne ra -<br />

tiven medizin) gab bekannt, dass sie<br />

einen Forschungs- und Entwick lungs -<br />

vertrag mit der Ben-Gurion Uni ver si -<br />

tät (BGU) in israel unterzeichnet hat.<br />

Wie der Spezialist für Knochen- und<br />

Geweberegeneration mitteilte, geht es<br />

in dem vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung geförderten<br />

Projekt um die Entwicklung spezieller<br />

Trä germaterialien zur Knochenregene ra -<br />

ti on. Unter der Leitung von Dr. Hanna<br />

Rapaport, Fakultät für Biotechnologie<br />

an der BGU, sei eine neue Eiweiß ma -<br />

trix entwickelt und patentiert worden,<br />

die den Knochenregenera tions pro zess<br />

erheblich beschleunigen könne. in<br />

Kooperation mit curasan solle diese<br />

matrix mit einem anorganischen Trä -<br />

ger verbunden werden, um daraus<br />

spä ter eine Reihe von Knochen rege -<br />

ne rationsmaterialien für den orthopädischen<br />

und zahnmedizinischen Ein -<br />

satz herzustellen.<br />

Wie die Gesellschaft mitteilte, wird sie<br />

von den 1,48 mio. Euro Förder gel dern<br />

900.000 Euro in die Arbeit des israelischen<br />

Forschungsteams investieren.<br />

im Gegenzug habe sich curasan für<br />

alle aus der Kooperation hervorgehenden<br />

Produkte das Vorrecht auf ex -<br />

klusive Lizenznahme gesichert.<br />

Wissenschaftliche Veröffent -<br />

lichungen: Platz 4 für Israel<br />

Was die Zahl wissenschaftlicher Ver -<br />

öffentlichungen pro Kopf angeht, be -<br />

legt israel weltweit den 4. Platz. Dies<br />

belegen Angaben, die der Rat für hö -<br />

here Bildung auf einer Konferenz an<br />

der Bar-ilan-Universität bekannt ge -<br />

geben hat.<br />

Die sich auf das Jahr 2005 beziehenden<br />

Daten positionieren israel gleich<br />

hinter der Schweiz, Schweden und<br />

Dä nemark. Dahinter folgen Finnland,<br />

die niederlande und Kanada. Die<br />

USA erreichen Rang 12 und Deutsch -<br />

land Rang 15.<br />

insgesamt wurden im Jahr 2005 6.309<br />

wissenschaftliche Aufsätze in israel<br />

publiziert; das sind 0.89% aller weltweit<br />

veröffentlichten Artikel. israels<br />

wissenschaftspublizistischer Ausstoß<br />

ist somit um 10 mal größer <strong>als</strong> sein<br />

Anteil an der Weltbevölkerung.<br />

noch beeindruckender ist die Fre -<br />

quenz, mit der israelische Artikel von<br />

Kollegen zitiert werden. So sind etwa<br />

die 148 Veröffentlichungen des Che mi -<br />

kers Avram Hershko vom Tech ni on in<br />

Hai fa, der 2004 den Chemie-no bel -<br />

preis gewann, mehr <strong>als</strong> 16.000 mal zi -<br />

tiert worden. „Der Wettbewerb um<br />

Stel len wächst in Israel, und die Beförde -<br />

rungs prozeduren sind sehr rigide, wes -<br />

we gen die Leute von vornherein viel<br />

publizieren“, sagt Meir Zadok, der Di -<br />

rektor der is rae li schen Aka demie der<br />

Wis sen schaf ten. „Außer dem gibt es sehr<br />

star ke Traditionen von Qualität an der<br />

israelischen Uni ver si tät.“<br />

Universität in der Eisenbahn<br />

Wer in israel an einer akademischen<br />

Vorlesung teilnehmen will, braucht<br />

ab sofort nicht mehr in die Univer si tät<br />

zu gehen. Er kann sich auch in einen<br />

Zug setzen und während der Fahrt<br />

wissenschaftliche Vorträge zu unterschiedlichen<br />

Themen hören. Bei dem<br />

Projekt arbeiten die Hebräische Uni -<br />

ver sität Jerusalem und die israe lische<br />

Bahn zusammen. Die Teilnahme<br />

selbst ist kostenfrei, bis auf den Preis<br />

für die Fahrkarte. Die Vorträge dauern<br />

20 minuten, dann ist etwa zehn mi -<br />

nuten lang Zeit für Fragen an den Do -<br />

zenten. Wer zu spät kommt, verpasst<br />

den Zug und damit auch die Vor le -<br />

sung. Der erste Vortrag in der Bahn, –<br />

Abfahrt 9.43 Uhr aus modi´in, An kunft<br />

um 10.28 Uhr in Tel Aviv – wude von<br />

Physikprofessor Hanoch Gottfreund ge -<br />

halten. Er sprach über die Liebes brie fe<br />

Albert Einsteins. „Jeder in diesem Wag -<br />

gon ist heute eine Versuchs maus, und ich<br />

bin ein Versuchs kanin chen“, sagte der<br />

frühere Rektor der He brä i schen Uni -<br />

ver sität in seiner ungewöhnlichen<br />

Vor lesung. „Wir haben niem<strong>als</strong> so etwas<br />

getan. Ich habe nie vor einem Publikum<br />

ge sprochen, in dem manche Leute mit<br />

dem Rücken zu mir saßen. Aber wir hoffen,<br />

dass wir, die wir normalerweise abgesondert<br />

an der Universität sind, auf diese<br />

Weise eine breitere Öffentlichkeit erreichen.“<br />

Bezug zwischen Relativitätstheorie und<br />

Eisenbahn<br />

Gottfreund fügte hinzu: „Die Rela ti vi -<br />

täts theorie ist immer mit Zügen verbunden.<br />

Einstein sagte, wenn wir in einem<br />

Zug sind, dessen Fenster abgedichtet sind<br />

(und dessen Gleise und Räder gut ge -<br />

schmiert sind), so dass die Passagiere die<br />

vorbeifliegenden Bäume nicht sehen, dann<br />

kann kein wissenschaftliches Experiment<br />

den Passagieren mitteilen, ob sie sich be -<br />

we gen. Diese Annahme Einsteins ist die<br />

Grundlage für alles, was folgte - einschließlich<br />

der ganzen Theorie von der<br />

speziellen Relativität, einschließlich der<br />

Formel E=MC². Es gibt <strong>als</strong>o wirklich<br />

einen besonderen Grund, in einem Zug<br />

über Einstein zu sprechen.“<br />

Die wissenschaftliche Arbeit des Phy -<br />

siknobelpreisträgers habe sich auch<br />

in dessen Liebesbriefen niedergeschlagen,<br />

teilte der Einstein-Experte<br />

mit. „Wir würden Briefe wie die von<br />

Einstein nicht in der Generation der Mo -<br />

bi ltelefon-Textnachrichten sehen. Ihre<br />

Ge neration verpasst dies.“ Er fuhr fort:<br />

„Neben den intimen Äußerungen in je dem<br />

Liebesbrief gibt es Zeugnisse seines Nach -<br />

sinnens über Themen aus der Welt der<br />

Phy sik, das er mit den Frauen teilte, die<br />

er liebte.“<br />

Öffentlichkeit und Akademie verbinden<br />

Aus der Hebräischen Universität hieß<br />

es laut der Tageszeitung ‘ma´ariv’:<br />

„Un ser Ziel ist es, den Campus zu verlassen<br />

und die breite Öffentlichkeit zu er -<br />

rei chen. Wir werden auch an unge wöhn li -<br />

chen Orten mit der Öffentlichkeit zu sam -<br />

mentreffen und sie mit dem verbinden,<br />

was in der Akademie geschieht. Aus Sicht<br />

der Bahn gibt es einen Mehrwert für die<br />

Passagiere, und aus unserer Sicht gibt es<br />

ein erwünschtes Zusammentreffen zwischen<br />

den Akademiechefs und der Öffentlichkeit.“<br />

Die Passagiere reagierten zufrieden<br />

auf die erste Eisenbahn-Vorlesung:<br />

„Vie le von uns haben davon geträumt,<br />

Uni versitätsvorlesungen zu hören, aber<br />

ha ben keine Zeit dafür“, sagte eine Rei -<br />

sende gegenüber der Zeitung ‘Ha´a-<br />

retz’. „Wenn die Universität zu uns<br />

kommt, umso besser.“ Ein anderer Pas -<br />

sagier bemerkte: „Ich habe den Zug um<br />

8.43 Uhr verpasst, aber ich habe dies ge -<br />

wonnen: Eine halbe Stunde lang, statt in<br />

der Zeitung zu lesen, gab es eine faszinierende<br />

Vorlesung.“<br />

Auf die Frage, wie viele Fahrten für<br />

einen akademischen Abschluss benötigt<br />

würden, antwortete Professor<br />

Gottfreund: „Es kommt darauf an, wie<br />

schnell der Zug fährt.“<br />

inn<br />

WISSENSCHAFT<br />

november <strong>2009</strong> - Cheschwan/Kislew 5770 27

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