Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Katalinic
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3. Material und Methoden<br />
3.1 Organisation der Krebsregistrierung in Schleswig-Holstein<br />
Die Daten basieren auf der Datenerhebung des epidemiologischen Krebsregisters<br />
Schleswig-Holstein (KRSH).<br />
Das KRSH wurde realisiert unter der Maßgabe durch das Bundeskrebsregistergesetzes<br />
(1995-1999), das durch eine flächendeckende Registrierung durch Landeskrebsregister<br />
eine zuverlässige epidemiologische Datenerhebung für ganz Deutschland zum Ziel hat.<br />
Rechtliche Grundlage der Krebsregistrierung in Schleswig-Holstein stellt das<br />
Landeskrebsregistergesetz (LKRG 1999, aktualisiert im Jahr 2006) dar. Hier sind<br />
Organisation des Krebsregisters, Aufgaben sowie Datenschutz bindend geregelt. Aufgaben<br />
des Krebsregisters umfassen explizit die Erhebung, Speicherung, Verarbeitung, Analyse<br />
und Interpretation der Daten.<br />
Die Diagnose einer bösartigen Erkrankung geht in Schleswig-Holstein mit der<br />
Meldepflicht an das Krebsregister einher. Hierzu sind Ärzte und Zahnärzte laut<br />
Landeskrebsregistergesetz und den entsprechenden Berufsordnungen verpflichtet. Zurzeit<br />
sind ca. 3.250 Meldestellen erfasst. Diese umfassen etwa 3.000 Praxen, 230 Kliniken und<br />
16 Pathologien. Auch hat sich ein Datenaustausch mit dem Krebsregister Hamburg<br />
bewährt.<br />
Bis zum Jahr 2006 konnte der Patient selbst entscheiden, ob die Meldung namentlich oder<br />
anonym erfolgen sollte. Ab 2006 besteht in Schleswig-Holstein namentliche Meldepflicht<br />
ohne Widerspruchsrecht. Der Datenschutz wird durch eine zweigeteilte<br />
Organisationsstruktur gewährleistet: Die Daten werden zuerst an die Vertrauensstelle<br />
gemeldet, wo nur personenbezogene Angaben gespeichert werden. Die anonymisierten,<br />
epidemiologischen Daten werden in der örtlich getrennten Registerstelle gespeichert und<br />
ausgewertet (21).<br />
Erfasst werden maligne Tumorerkrankungen sowie obligate Präkanzerosen für alle<br />
Personen, deren amtlicher Wohnsitz in Schleswig-Holstein liegt. Von einer Registrierung<br />
ausgenommen sind Metastasen, fakultative Präkanzerosen und Rezidive vorhergehender<br />
Tumorerkrankungen. Die Bevölkerung von Schleswig-Holstein betrug 2003 etwa 2,8<br />
Millionen Einwohner, hiervon 1.443.464 Frauen und 1.379.707 Männer. Das Bundesland<br />
teilt sich auf in die Landkreise Dithmarschen, Steinburg, Plön, Segeberg, Pinneberg,<br />
Ostholstein, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Stormarn, Rendsburg-Eckernförde und<br />
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