Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Katalinic
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5.2.8 Zwischenfazit:<br />
Kolorektale Karzinome werden zum größten Teil im Stadium T3 diagnostiziert. Deutlich<br />
häufiger finden sich in den letzten Jahren nicht-invasive Karzinome, was als Screening-<br />
Effekt zu werten ist. Beim größten Teil der Patienten liegen bei Diagnosestellung noch<br />
keine Fernmetastasen vor. Häufigster Manifestationsort von Fernmetastasen ist die Leber.<br />
Etwa ¾ aller Patienten unterziehen sich einer Operation, etwa die Hälfte der Patienten<br />
erhält eine Chemotherapie. Insgesamt stellt sich für Schleswig-Holstein auf Basis der<br />
Daten des Krebsregisters Schleswig-Holstein ein plausibler Verlauf der<br />
Darmkrebsinzidenz dar. In den ersten Jahren der Krebsregistrierung dürfte die<br />
Unvollständigkeit des Registers durch die DCO-Fälle zumindest teilkompensiert sein. Ab<br />
dem Jahr 2003 dürfte, auch nach Schätzungen des RKI von einer vollzähligen Erhebung<br />
mit realistischen Inzidenzen auszugehen sein.<br />
5.2.9 Koloskopie-Screening<br />
Die Auswertung der Früherkennungs-Koloskopien wird bundesweit durch das<br />
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, kurz „ZI“, in Berlin durchgeführt. Die<br />
Ergebnisse aus den Jahren 2003-2005 (14) sind für die Einordnung unserer Ergebnisse<br />
von Bedeutung und sollen daher im Folgenden kurz geschildert werden.<br />
Die kumulative Beteiligung am Koloskopie-Screening in Deutschland lag von Einführung<br />
des Programms bis 2005 bundesweit bei 1,7 Millionen Personen. Das entspricht etwa 8,8%<br />
aller teilnahmeberechtigten Männer und 10,8% der Frauen. Der Abstand zwischen beiden<br />
Geschlechtern hat sich im Bericht für 2007 weiter verringert (11,2% der Männer und<br />
12,7% der Frauen). Über einen Zehnjahreszeitraum gerechnet, erwartet das Institut eine<br />
Teilnahmerate von 34%. Nicht berücksichtigt sind hier privatärztlich erbrachte sowie<br />
kurative Koloskopien, so dass der Anteil der Koloskopierten in der untersuchten<br />
Altersgruppe noch deutlich höher liegen dürfte. Zur Orientierung: In Bayern erfolgten<br />
2008 ca. 175.000 Koloskopien mit kurativer Zielsetzung gegenüber. 55 000 Screening-<br />
Koloskopien (15).<br />
Schleswig-Holstein liegt mit mehr als 19.000 Einwohnern je Koloskopie-Screening-Praxis<br />
bezüglich der Versorgungsdichte unterhalb des bundesweiten Durchschnitts (14.000<br />
Einwohner je Koloskopie-Screening Praxis), was sich in der Realität bezüglich<br />
Anfahrtsweg, Wartezeit und Bekanntheitsgrad des Programms negativ auf die<br />
Teilnahmebereitschaft auswirken dürfte, insbesondere wenn man bedenkt, das Schleswig-<br />
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