Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Katalinic
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effektiven Therapie zuzuführen. (10, 11, 12, 14). Die Invasionstiefe T3 ist in Schleswig-<br />
Holstein und auch im Saarland geschlechtsunabhängig die mit knapp der Hälfte aller Fälle<br />
am häufigsten registrierte Invasionstiefe. Es folgen mit deutlichem Abstand T4, T2 und T1.<br />
Das bedeutet, das die Erkrankungen bei uns (immer noch) zu einem relativ späten<br />
Zeitpunkt diagnostiziert wird, da es sich in der Regel um langsam wachsende, aus Polypen<br />
hervorgehende Karzinome handelt.<br />
Ein ganz klarer Trend seit Einführung des Koloskopie-Screenings zeigt sich bisher in der<br />
deutlichen Zunahme der registrierten Carcinomata in situ, also zu diesem Zeitpunkt (noch)<br />
nicht-invasiven Karzinome, etwa auf abgetragenen Polypen. Bei den Männern nahm der<br />
Anteil der Carcinomata in situ von 2,8 % (1999) auf 12,4 % (2005) zu, bei den Frauen von<br />
2,2% (1999) auf 9,5% (2005). Damit hat sich der Anteil der nicht-invasiven Stadien in nur<br />
sechs Jahren mehr als vervierfacht.<br />
Dieses Resultat spricht bereits jetzt für deutliche Screeningeffekte. In situ Karzinome sind<br />
normalerweise nicht symptomatisch und werden daher nur im Rahmen einer Koloskopie<br />
entdeckt. Hier zeigt sich auch, wie sensibel die Krebsregister solche Effekte messen.<br />
Aufgrund des langsamen Wachstums der Karzinome ist also der Effekt bei den invasiven<br />
Tumoren erwartungsgemäß noch nicht angekommen. Hier sollte sich aber in den<br />
kommenden Jahren eine deutliche Änderung abzeichnen, da mit nahezu jedem gemeldetem<br />
und entferntem Karzinoma in situ vermutlich ein invasives Karzinom vermieden werden<br />
kann. Gleiches gilt auch in etwas geringerem Maß für Adenome/Polypen. Dies<br />
nachzuweisen wird eine wichtige Aufgabe der Krebsregister sein. In den USA ist bei der<br />
weißen Bevölkerung in den letzten 20 Jahren ein Rückgang von Inzidenz und Letalität<br />
unter steigender Akzeptanz von Früherkennungs-Koloskopien zu verzeichnen (35). Auch<br />
der Test auf okkultes Blut im Stuhl konnte als Screeningverfahren eine signifikante<br />
Reduktion der Mortalität erreichen, dies jedoch erst nach 13 Jahren Nachbeobachtung (35).<br />
Hier ist jedoch zu bedenken, dass jeder positive Test, also auch jeder falsch positive, in der<br />
Regel eine Koloskopie nach sich zieht und falsch positive Tests bei diesem Verfahren<br />
häufig sind.<br />
Die Kategorie „N“ gibt an, wie viele regionale Lymphknoten befallen sind und N ist<br />
ebenfalls von großer Bedeutung bei der Prognose der Erkrankung, da sich unter anderem<br />
hier die vollständige operative Resektabilität des Tumorgewebes aus dem Körper<br />
entscheidet (schwieriger mit steigender Anzahl der betroffenen Lymphknoten). Hier war<br />
ein großer Teil der Patienten in der Kategorie N0 gemeldet, es folgten mit etwa gleichen<br />
Anzahlen N1 und N2 sowie bei nur 4 Patienten N3. Geschlechtsunterschiede ließen sich<br />
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