Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Katalinic
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Bild der Literatur sowie in zu den im Saarland ermittelten Zahlen. Weder in Schleswig-<br />
Holstein noch im Saarland lassen sich signifikante geschlechterspezifische Unterschiede<br />
beobachten. Wenn man davon ausgeht, dass die Adenokarzinome pathogenetisch der<br />
sogenannten Adenom-Karzinom-Sequenz folgen, sich also in der Regel aus Kolonpolypen<br />
entwickeln, so ist auch aus histopathologischer Sicht das Potential der Koloskopie als<br />
Vorsorgeuntersuchung erheblich, da der mit Abstand größte Teil der Karzinome hiermit<br />
erkannt bzw. frühzeitig eliminiert werden könnte.<br />
5.2.4 Alter bei Diagnose<br />
Die Verteilung des Alters bei Diagnosestellung hingegen zeigt bei Frauen einen<br />
Verteilungsgipfel in deutlich höherem Alter als bei Männern. Bei Frauen liegt eine<br />
deutliche Häufung etwa um das 80. Lebensjahr vor, bei Männern lässt sich eine<br />
mehrgipflige Verteilung mit zwei Häufungen um das 64. sowie um das 70. Lebensjahr<br />
erkennen. Was sind denkbare Störgrößen bei den vorliegenden Zahlen? Zunächst einmal<br />
kann man annehmen, dass viele im höheren Alter bereits vorhandene Karzinome nicht<br />
diagnostiziert werden, da die Entwicklungsdauer im Bereich mehrerer Jahre liegt und<br />
Patienten vermutlich oft an anderen Ursachen sterben, bevor ein kolorektales Karzinom<br />
symptomatisch bzw. erkannt wird. Dies ist natürlich auch in den jüngeren Altersgruppen<br />
denkbar, da viele andere potentiell lebensbedrohliche Krankheiten, etwa aus dem<br />
kardiovaskulären Bereich, bereits in den mittleren Altersgruppen (4) vorkommen. Jedoch<br />
steigt die Komorbidität in den höheren Altersklassen sprunghaft an. Da Obduktionen im<br />
deutschen Gesundheitswesen eher nicht die Regel sind, ist auch die postmortale Diagnose<br />
wohl eher selten. Generell dürfte wie bereits erwähnt die Hemmschwelle zum Arztbesuch<br />
bei Symptomen wie Blutbeimengungen im Stuhl oder allgemein<br />
Defäkationsunregelmäßigkeiten bei älteren Patienten höher sein, wodurch die Diagnose<br />
nicht oder verzögert gestellt wird. Die Daten fügen sich gut in das Bild der nationalen und<br />
internationalen Literatur (1, 22, 35).<br />
5.2.5 Tumorstadien<br />
Die Invasionstiefe (T-Kategorie des TNM) eines Tumors gibt im Falle des kolorektalen<br />
Karzinoms an, welche morphologischen Wandschichten bereits mit Tumorzellen<br />
durchsetzt sind. Dies hat, selbstverständlich in Kombination mit den weiteren Größen<br />
Lymphknotenbefund (N-Kategorie) und Metastasenstatus (M-Kategorie) gesehen-, großen<br />
Einfluss auf die Prognose eines Tumors und die Möglichkeit, die Erkrankung einer<br />
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