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Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Katalinic

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5. Diskussion<br />

Die im vorhergehenden Kapitel dargestellten Ergebnisse zur Epidemiologie der<br />

kolorektalen Karzinome in Schleswig-Holstein (Alter, Geschlecht, Lokalisation,<br />

Histologie, Stadien, Therapie, Inzidenz und Mortalität roh und altersstandardisiert) soll im<br />

folgenden Teil vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Daten und vorliegenden<br />

Studien diskutiert werden. Als Vergleichskollektiv wurden mir freundlicherweise zur<br />

Auswertung auch Daten des Krebsregisters Saarland zur Verfügung gestellt. Abschließend<br />

sollen die bisherigen Früherkennungsmaßnahmen analysiert und in den Kontext der<br />

Ergebnisse aus Schleswig-Holstein gesetzt werden.<br />

5.1 Stärken und Schwächen der Untersuchung/Vergleichbarkeit der Daten<br />

Eine Stärke der vorliegenden Studie besteht in der großen Fallzahl von 18.225 Personen;<br />

eine über die Jahre zunehmende Vollständigkeit (nach RKI) weist auf eine umfassende<br />

Erhebung der Daten und einen hohen und validen Populationsbezug zur Bevölkerung<br />

Schleswig-Holsteins hin.<br />

Einschränkend wirkt sich der vor allem zu Beginn der Registrierung recht hohe DCO-<br />

Anteil aus; daher wurden die DCO-Fälle bei der Vorstellung der klinischen Ergebnisse<br />

ausgeklammert. Im Folgenden sollen die DCO-Fälle zunächst separat betrachtet werden.<br />

5.2 Diskussion der Einzelfunde<br />

5.2.1 DCO-Fälle<br />

Von den insgesamt 18.225 Fällen waren 3.001 (etwa 16,5%) DCO-Fälle. Der DCO-Anteil<br />

ist von 20,6% 1999 auf 12,1% 2005 gesunken. Im Vergleich hierzu liegt der DCO-Anteil<br />

im Saarland nur bei 2,6%. Das Krebsregister im Saarland ist eine der ältesten<br />

Krebsregisterstellen in Deutschland und wurde 1967 als eines der ersten<br />

bevölkerungsbezogenen Krebsregister in Westdeutschland als Modellregister gegründet,<br />

1979 wurden durch das Landeskrebsregistergesetz bzw. 1995 durch das<br />

Bundeskrebsregistergesetz dauerhafte gesetzliche Grundlagen geschaffen. Der Anteil der<br />

DCO-Meldungen korreliert üblicherweise mit der Bestehensdauer der Krebsregister in den<br />

einzelnen Bundesländern. Die Abnahme des Anteils der DCO-Fälle in Schleswig-Holstein<br />

über die Jahre 1999-2005 ist im Wesentlichen auf zwei Punkte zurückzuführen: Zum einen<br />

steigt die Meldetätigkeit an, damit werden die meisten Krebspatienten zu Lebzeiten<br />

registriert. Zum anderen gilt zu bedenken, dass Patienten, die vor der Gründung des<br />

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