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Direktor: Prof. Dr. med. Alexander Katalinic

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5.2.7 Inzidenz und Mortalität<br />

Bezüglich der Inzidenz liegen die Zahlen in Schleswig-Holstein insbesondere bei den<br />

Männern bei altersstandardisierter Betrachtung etwas höher als im Bundesdurchschnitt<br />

(Schleswig-Holstein: 75,3 Fällen je 100.000, Bundesdurchschnitt: 72,3 je 100.000 (22).<br />

Bei den Frauen ist der Unterschied weniger deutlich, in manchen Jahren sind die Zahlen<br />

fast gleich oder der Unterschied liegt bei 1 bis 2/100.000. Die Bundesrepublik liegt im<br />

europäischen Vergleich bezüglich Inzidenz und Mortalität im oberen <strong>Dr</strong>ittel (35).<br />

Bezüglich der geographischen Verteilung der altersstandardisierten Inzidenzrate innerhalb<br />

Schleswig-Holsteins finden wir beträchtliche Unterschiede bis zu 25%, etwa zwischen den<br />

Landkreisen Nordfriesland und Steinburg. Ein klar erkennbares geographisches Muster,<br />

etwa Nord-Süd oder Stadt-Land lässt sich nicht ausmachen. Es ist jedoch zu bedenken,<br />

dass Schleswig-Holstein ein eher ländlich geprägtes Bundesland mit relativ niedriger<br />

Bevölkerungsdichte ist, so dass die Fallzahlen vergleichsweise niedrig sind. Die<br />

Einwohnerzahlen der Kreise liegen zwischen etwa 83.000 (Flensburg) bis etwa 240.000<br />

(Kiel). Somit ergibt bereits eine vergleichsweise geringe Anzahl an Personen zunächst<br />

deutlich erscheinende Unterschiede (z. B. im Landkreis Dithmarschen entspricht die<br />

altersstandardisierte Inzidenzrate von 74/100.000 etwa 96 Patienten).<br />

Bei der Mortalität finden wir etwas niedrigere Zahlen als im Bundesdurchschnitt, bei<br />

Betrachtung der Männer unter Altersstandardisierung. Auch hier bewegt sich –wie bei der<br />

Inzidenz- die Differenz bei bis zu 2/100 000 (Schleswig-Holstein: 24,97/100.000 vs. 26,9<br />

im Bundesdurchschnitt). Auch bei Frauen ist die Mortalität in Schleswig-Holstein fast<br />

immer niedriger, allerdings beträgt die Differenz auch hier wieder nur etwa 1 bis<br />

2/100.000. Da die Mortalität niedriger ist als im Bundesdurchschnitt, könnte man – bei<br />

angenommener gleicher Behandlungsqualität wie im Bundesdurchschnitt – auch von einer<br />

niedrigeren Inzidenz ausgehen.<br />

Bei Betrachtung der altersstandardisierten Mortalität nach Landkreisen ist die Streubreite<br />

weniger ausgeprägt bei als bei der Inzidenz. Jedoch fällt es auch hier schwer, ein Muster zu<br />

erkennen. In den kreisfreien Städten liegt die Mortalität eher im unteren <strong>Dr</strong>ittel. Das<br />

könnte mit einer besseren Verfügbarkeit und Akzeptanz der Koloskopie in den Städten<br />

zusammenhängen. Dann sollte man allerdings auch eine Verschiebung der<br />

Tumorausbreitung in den Städten hin zu niedrigeren Stadien beobachten können, was aber<br />

nicht der Fall ist.<br />

Eine klare Trendentwicklung für Inzidenz und Mortalität lässt sich in Schleswig-Holstein<br />

bisher nicht feststellen.<br />

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