stereoplay Klang aus Licht (Vorschau)
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Oldies Musik<br />
Art-Rock<br />
Oldie-CD des Monats<br />
Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
K l a n g : ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Das Laboratorium<br />
Es war die Zeit, als Rockmusiker erst spielen<br />
lernten. Naiv und doch zugleich inspiriert ging<br />
etwa die Urbesetzung von Yes kurz nach der Gründung<br />
der Band 1968 ans Werk und bediente sich<br />
mit dem selbstbetitelten Debütalbum bei Popkollegen<br />
wie den Beatles ebenso wie beim Psychedelic-Sound<br />
der Hippies. Damals ging manches<br />
Solo noch daneben, was sich spätestens mit<br />
Rick Wakeman änderte, der als klassisch geschulter<br />
Keyboarder 1971 zur Band stieß und das ge-<br />
Yes<br />
Rhino / Warner<br />
(15:02:47, 12 CDs)<br />
The Complete Atlantic Studio Albums<br />
stalterische Niveau deutlich hob. Es folgte die<br />
Phase der künstlerischen Konsolidierung bis hin<br />
zu dezent größenwahnsinnigen Konzeptwerken<br />
wie „Tales From Topographic Oceans“ (1973).<br />
Man trennte sich, fand wieder zusammen, kam<br />
kurzzeitig <strong>aus</strong> der Mode, bis der Produzent Trevor<br />
Horn der Band bei den letzten Atlantic-Alben<br />
„90125“ (1983) und „Big Generator“ (1987)<br />
ein ebenso anspruchsvolles wie tendenziell überladenes<br />
Pop-<strong>Klang</strong>gewand schneiderte.<br />
Die Anthologie „The Complete Atlantic Studio<br />
Albums 1969 – 1987“ ist daher ein Blick in das<br />
prädigitale Laboratorium des Genres, als die wesentlichen<br />
Stilmittel, Ausdrucksformen und Instrumente<br />
erfunden und <strong>aus</strong>probiert wurden. Der<br />
Sound der Alben entspricht den remastered<br />
Versio nen von 2003 und 2004, transparent, dynamisch<br />
<strong>aus</strong>gewogen, aber nicht limitiert. „Big<br />
Generator“ ist in der lange Zeit raren erweiterten<br />
Japan-Version beigelegt. Auf ein Booklet, das die<br />
Entwicklung der Band begleitend nachvollzieht,<br />
wurde leider verzichtet, dafür ist eine Grafik von<br />
Roger Dean nach Art der frühen Yes-Jahre beigelegt.<br />
Viele Bonus-Tracks, eigenartigerweise nur<br />
auf den CDs selbst vermerkt, sind besondere<br />
Highlights für hartnäckige Hörer. Zudem ist die<br />
Box erschwinglich, und so empfiehlt es sich, ein<br />
Rocklexikon zur Hand zu nehmen, genussvoll<br />
mehr als 135 Stücken zuzuhören und in der Zeit<br />
zu schwelgen, als man noch Album für Album<br />
Überraschungen geboten bekam. RD<br />
Rock, Blues<br />
Eric Clapton<br />
Polydor / Universal<br />
(6:41:00, 5 CDs + Bonus)<br />
Give Me Strength<br />
Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Der Ort von Eric Claptons neuer Kreativität nach<br />
der Heroinsucht lag am „461 Ocean Boulevard“<br />
in L.A., wo die gleichnamige LP 1974 mit dem<br />
Hit „I Shot The Sheriff“ entstand. In der Box<br />
„Give Me Strength“ ist das Werk gegenüber der<br />
Deluxe-Edition von 2004 mit zusätzlichen raren<br />
Titeln <strong>aus</strong>staffiert. Dazu gibt es die Alben „There’s<br />
One In Every Crowd“ sowie „E. C. Was Here“<br />
(live) plus eine Studio-Session mit Blues-Hero<br />
Freddie King − alles bestens remastered. Als Bonus<br />
liegt eine Blu-ray Audio mit 5.1-Surround-<br />
Mix (von „461“) und quadrofonischem Mix aller<br />
Studio- und Live-Songs bei. Das Paket ist auch<br />
als Download und als 3-LP-Set hörbar. hwa<br />
Rock<br />
Blues Rock, Spoken Word<br />
Singer/Songwriter<br />
Jethro Tull<br />
Benefit – A Collector’s Edition<br />
Rory Gallagher<br />
Kickback City<br />
Dave van Ronk<br />
Down In Washington Square<br />
Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
K l a n g : ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
K l a n g : ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Musik: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
K l a n g : ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
K l a n g : ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Das 1971 erschienene Album „Aqualung“ brachte<br />
Jethro Tull den Durchbruch. „Benefit“ und der<br />
damit verbundene Auftritt beim Isle Of Wight<br />
Festival ein Jahr zuvor ebneten dafür den Weg.<br />
Remastered in Stereo und als wuchtige 5.1-DVD-<br />
Audio von Steven Wilson, der sich schon um die<br />
Neuauflagen von King Crimson kümmerte, fügt<br />
die „Collector’s Edition“ einige bereits 2001 auf<br />
CD erschienene Bonus-Tracks sowie mehrere<br />
Single-Mono-Versionen hinzu, ergänzt um ein<br />
umfangreiches Booklet, das jeden Winkel des<br />
Rock-Klassikers <strong>aus</strong>leuchtet. Das kann aber nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass es wichtigere Alben<br />
von Jethro Tull gibt. <br />
SF<br />
Chrysalis / Warner<br />
(65:09, 58:30 + DVD-A)<br />
„Kickback City“ zeigt Rory Gallagher in bluesiger<br />
Hochform und außergewöhnlich schicker<br />
Verpackung. Ein besonderes Projekt: Es geht um<br />
Krimi, um Detektive im Chandler-Stil, die den<br />
1995 gestorbenen Gitarristen inspirierten. Rory<br />
Gallaghers Bruder Donald hat 13 Songs zusammengestellt,<br />
die sich mit Krimithemen beschäftigen:<br />
Klassiker wie „Big Guns“, „Secret Agent“<br />
und „Sinner Boy“. Einige davon werden auf einer<br />
zweiten CD live präsentiert und als Bonus<br />
liest Aidan Quinn noch Ian Rankins Erzählung<br />
„The Lie Factory“, im Graphic-Novel-Stil als<br />
Booklet-Buch, illustiert von Timothy Truman.<br />
Ein Sammlerstück zum Schmökern. RD<br />
Legacy / Sony<br />
(2:31:20, 3 CDs)<br />
Von Bob Dylan bis Suzanne Vega: Sie alle haben<br />
ihrem New Yorker Nachbarn Dave van Ronk<br />
(1936 bis 2002) abgel<strong>aus</strong>cht, wie man <strong>aus</strong> Gospel,<br />
Blues, Balladen und Jazz eine Großstadt-<br />
Folklore kreiert. Die Werkschau der Smithsonian<br />
Folkways Collection umspannt die Jahre von<br />
1958 bis 2001. Die Kollegen machten Karriere,<br />
Dave van Ronk blieb der Folkkneipen-Star <strong>aus</strong><br />
Greenwich Village. Aber das macht den Reiz dieser<br />
drei CDs <strong>aus</strong>: bekannt bis vertraut klingende<br />
Melodien, schnörkelfrei gespielte Akustikgitarre.<br />
Seine heisere, kräftige Stimme legt bei den späten<br />
Aufnahmen sogar noch eine Schippe drauf. Der<br />
Entertainer, der Dylan nie sein wollte. WD<br />
SFW / Galileo MC<br />
(2:55:07, 3 CDs)<br />
Musik max. 10 Punkte, <strong>Klang</strong> max. 10 Punkte erhältlich auf CD erhältlich auf Vinyl erhältlich als Download<br />
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