stereoplay Klang aus Licht (Vorschau)
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Test & Technik D/A-Wandler<br />
farben besaßen bei ihm dabei<br />
höhere Priorität als eine betörende<br />
Atmosphäre. Der zum<br />
Vergleich herangezogene Musical<br />
Fidelity M1S DAC brachte<br />
ein wenig mehr Strahlkraft<br />
ins Spiel, staffelte räumlich etwas<br />
breiter und atmete auch im<br />
Tiefbass intensiver durch.<br />
Deutlich freier, luftiger und<br />
detailreicher spielte der AMI-<br />
T<strong>aus</strong>endsassa dann nach dem<br />
Anschluss an eine richtige Vorstufe<br />
wie die Symphonic Line<br />
RG 2 Mk 4 auf, wobei das Umschalten<br />
von variablen auf Fixpegel-Betrieb<br />
noch einen weiteren<br />
Qualitätszuwachs in Form<br />
von spürbarem Tieftonschub<br />
ergab.<br />
Das ließ die Unterschiede<br />
zum Musical Fidelity M1S<br />
Class Compliant UAC2: HiRes-Wiedergabe<br />
DAC deutlich zusammenschmelzen,<br />
der sich nur mit geringfügig<br />
feinerem Anstrich –<br />
so bei sanft gespielten Schlagzeugbesen<br />
– ganz knapp<br />
durchsetzen konnte. Richtig gut<br />
und sehr pegelfest auch mit anspruchsvollen<br />
„Schallmützen“<br />
spielte dabei der Kopfhörer-<br />
Ausgang des DDH-1.<br />
Jürgen Schröder ■<br />
AMI DDH-1<br />
590 Euro (Herstellerangabe)<br />
Vertrieb: Reson Audio<br />
Telefon: 0 77 53 / 62 43 35<br />
www.reson.de<br />
www.amimuse.com<br />
Auslandsvertretungen: siehe Internet<br />
Maße: B:11,3 x H: 4,5 x T: 14,6 cm<br />
Gewicht: 0,6 kg<br />
Messwerte<br />
Frequenzgänge<br />
HiRes-Musikwiedergabe<br />
via USB erfordert bei<br />
Windows-Computern die<br />
Installation zusätzlicher<br />
Treiber, was auch beim<br />
AMI DDH-1 gilt. Mac-User<br />
kommen jedoch ohne<br />
diesen <strong>aus</strong>. Hintergrund:<br />
Es gibt zwei USB-Audio-<br />
Klassen, genannt UAC1<br />
und UAC2. Windows<br />
beschränkt sich nativ auf<br />
UAC1 und erlaubt damit<br />
USB-Audiotransfer mit<br />
maximal 24 Bit/48 kHz (bei<br />
einigen USB-Controllern<br />
theoretisch auch 96 kHz).<br />
MacOS und Linux hingegen<br />
unterstützen nativ<br />
UAC2 und erlauben somit<br />
den USB-Audiotransfer von<br />
bis zu 32 Bit/192 kHz.<br />
Da iPhone und iPad seit<br />
iOS 4.0 ebenfalls den<br />
UAC2-Standard unterstützen,<br />
lassen sie sich mittels<br />
Apple Camera Connection<br />
Kit (CCK, macht <strong>aus</strong> dem<br />
30-Pol- oder Thunderbolteinen<br />
USB-Port, erhältlich<br />
für rund 30 Euro bei Apple)<br />
direkt mit dem USB-Eingang<br />
eines D/A-Wandlers<br />
verbinden. Zumindest<br />
theoretisch, denn in der<br />
Praxis klappt das meist<br />
nicht wegen der durch iOS<br />
begrenzten, maximalen<br />
Stromabgabe von 25<br />
Milliampère – erkennbar<br />
durch die Fehlermeldung<br />
auf dem Display „Stromverbrauch<br />
des angeschlossenen<br />
Gerätes zu hoch“.<br />
Beim AMI DDH-1 hingegen<br />
lassen sich iPhone und<br />
iPad via CCK anschließen.<br />
Mehr noch: Digitale USB-<br />
Wiedergabe klappt bei<br />
iOS-Zuspielern sogar mit<br />
HiRes-Files. So ließen sich<br />
im Praxistest bereits mit<br />
einem iPad 2 und einem<br />
iPhone 4 sowohl AIFF- als<br />
auch WAV-Tracks bis hinauf<br />
zum 24/192-Format<br />
über den DDH-1 abspielen,<br />
eindeutig zu erkennen über<br />
die Status-LEDs zur Abtastfrequenz-Anzeige.<br />
Da die Wiedergabe über<br />
den iOS-eigenen Player<br />
erfolgt, ist nicht mal eine<br />
käufliche App erforderlich.<br />
Jedoch bedarf es dazu<br />
eines simplen Tricks, weil<br />
iTunes, um den knappen<br />
Speicherplatz zu schonen,<br />
den direkten Transfer von<br />
HiRes-Titeln ins iPad verwehrt.<br />
Sie lassen sich jedoch<br />
importieren, wenn<br />
man im iPad-Gerätemenü<br />
von iTunes die Option<br />
„Musik und Videos manuell<br />
verwalten“ anklickt und<br />
anschließend die gewünschten<br />
Titel per Drag &<br />
Drop direkt <strong>aus</strong> dem Finder<br />
aufs iPad-Symbol zieht.<br />
Auch im DJ- und Musiker-<br />
Bereich ist Class Compliant<br />
nach UAC2 derzeit ein<br />
ganz heißes Thema, gibt es<br />
doch bisher nur recht wenige<br />
USB-Audio-Interfaces,<br />
die das unterstützen – zum<br />
Beispiel die Modelle<br />
Babyface und Fireface<br />
UCX von RME (siehe Test<br />
in Heft 07/12). Ein echtes<br />
Kaufargument für den<br />
DDH-1, lassen sich doch<br />
über ihn die zahlreichen,<br />
teilweise extrem guten<br />
<strong>Klang</strong>erzeuger-Apps wie<br />
Synthesizer, Drum-Machines,<br />
aber auch Loopbasierte<br />
Mehrspur-Sequencer-Programme<br />
wie<br />
etwa GarageBand oder<br />
Music Studio verlustfrei auf<br />
digitalem Wege <strong>aus</strong>geben<br />
– dank seines optischen<br />
Digital<strong>aus</strong>gangs sogar als<br />
S/PDIF-Signal.<br />
Sehr <strong>aus</strong>gewogen mit sanftem Rolloff,<br />
linear auch bei A/D-Wandlung<br />
Klirrspektrum 96/24<br />
k2 und k3 dominieren bei insgesamt<br />
extrem niedrigem Störgrund.<br />
Jitter-Analyse<br />
Sehr geringer Jitter, besonders via<br />
USB mit nur 148 Pikosekunden (ps)<br />
R<strong>aus</strong>chabst. RCA/ana-In 120/103 dB<br />
Ausgangswid. RCA 218 Ω<br />
Verbrauch Standby/Betr. 1,9/5,3 W<br />
Bewertung<br />
<strong>Klang</strong> (24/192 / 24/96, 16/44,1) 62/61/60<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Messwerte 9<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Praxis 10<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Wertigkeit 8<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Flexibel einsetzbare, kompakte<br />
D/A-Wandler-Vorstufe mit konturiertem,<br />
farbenreichem <strong>Klang</strong>,<br />
der im reinen D/A-Wandler-<br />
Betrieb noch zulegt. Sehr guter,<br />
kräftiger Kopfhörer<strong>aus</strong>gang. Ein<br />
kleines, aber feines Teil.<br />
<strong>stereoplay</strong> Testurteil<br />
<strong>Klang</strong> (24/192 / 24/96 / 16/44,1)<br />
abs. Spitzenkl 62/61/60 Punkte 1<br />
Gesamturteil<br />
sehr gut<br />
89 Punkte<br />
Preis/Leistung<br />
sehr gut<br />
16<br />
1/14 <strong>stereoplay</strong>.de