stereoplay Klang aus Licht (Vorschau)
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Format. Das gilt sogar für den<br />
analogen Hochpegel-Eingang,<br />
der, als 3,5-Millimeter-Buchse<br />
<strong>aus</strong>geführt, über einen eigenen<br />
Analog-Digital-Wandlerchip<br />
verfügt: Dieser arbeitet mit 24<br />
Bit Auflösung bei 96 Kilohertz<br />
Abtastrate, wobei der analoge<br />
Eingangspegel 630 Millivolt<br />
nicht überschreiten sollte –<br />
sonst gibt es Verzerrungen durch<br />
Clipping.<br />
Ganz der Profi<br />
630 Millivolt: Dieser Wert ist<br />
kein Zufall, liegt er doch exakt<br />
6 Dezibel über dem Studio-<br />
Standardpegel für unsymmetrische<br />
Quellen, nämlich 316<br />
mV (-10 dBV). Das signalisiert<br />
bereits, dass beim AMI DDH-1<br />
Profis am Werk waren: Mit Angaben<br />
über das AMI-Team hält<br />
man sich denn auch diskret zurück<br />
– entwickelt wird in Japan,<br />
gebaut in Korea.<br />
Der Blick ins Innere zeigt<br />
dann auch ganz klar die erwartete,<br />
professionelle Handschrift:<br />
So ist der DDH-1 vollständig<br />
mit integrierten Chips realisiert,<br />
die sich auf zwei Etagen verteilen:<br />
oben die Digitalsektion,<br />
unten die Analogabteilung um<br />
den D/A-Wandlerb<strong>aus</strong>tein PCM<br />
1795 von Burr Brown – jetzt<br />
Texas Instruments. Aus dem<br />
gleichen H<strong>aus</strong>e stammen auch<br />
der Jitter-arme Digital-Receiver-B<strong>aus</strong>tein<br />
DIX 9211 sowie<br />
der separate Kopfhörer-Verstärker-Chip<br />
TPA 6120.<br />
Für die integrierten Operationsverstärker<br />
im Analogfilter<br />
und in den Ausgangsstufen<br />
kommen keine SMD-, sondern<br />
Full-Size-Typen zum Einsatz,<br />
die zudem auch noch in Sockeln<br />
stecken. Auch die Chip-Auswahl<br />
mit JRC 2114 von New<br />
Japan Radio und National LM<br />
49860: Die kennt man bestens<br />
<strong>aus</strong> der Profi-Ecke von Tascam,<br />
Fostex Roland oder auch Marantz<br />
Professional,<br />
Drei sehr präzise, temperaturkompensierte<br />
Quarz-Oszillatoren<br />
(TCXO) sorgen im<br />
DDH-1 für den Steuertakt: Jeweils<br />
einer für die 44,1-Kilohertz-<br />
und die 48-Kilohertz-<br />
Abtastfrequenz-Gruppe, der<br />
dritte für die USB-Anbindung.<br />
Erwähnenswert auch, dass der<br />
kleine AMI an den klangentscheidenden<br />
Stellen mit hochwertigen<br />
ECHU-Elkos von Panasonic<br />
sowie UFG-Typen von<br />
Nichicon bestückt ist.<br />
Als Stromversorgung dient<br />
dem AMI ein externes Schaltnetzteil<br />
– eine gute Wahl, denn<br />
im Messlabor überzeugte der<br />
AMI DDH-1 mit einem auch<br />
bei tiefen Frequenzen ungewöhnlich<br />
niedrigen Störspektrum.<br />
Der einzige kleine Wermutstropfen<br />
ist, dass bei aktiviertem<br />
Lautstärkesteller die<br />
Verzerrungsprodukte insgesamt<br />
zunehmen.<br />
<strong>Klang</strong>lich ganz groß<br />
Im ersten Hörtest-Durchgang<br />
musste der DDH-1 seine Fähigkeiten<br />
als Wandler-Vorstufe<br />
unter Beweis stellen: Digital<br />
gespeist via S/PDIF-Eingang,<br />
zeichnete er sich dabei durch<br />
ein konkretes, neutrales, kraftvolles<br />
<strong>Klang</strong>bild <strong>aus</strong>, das trotz<br />
seines eher erdigen Timbres<br />
sehr temperamentvoll <strong>aus</strong>fiel.<br />
Ein kompakter, zentrierter<br />
Raum eindruck und die plastische<br />
Darstellung von <strong>Klang</strong>-<br />
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