Wirtschaftswoche Ausgabe vom 21.12.13 (Vorschau)
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Menschen der Wirtschaft<br />
Aussicht auf<br />
neuen Top-Job<br />
IWF-Chefin<br />
Lagarde<br />
EU-SPITZENPOSTEN<br />
Lagarde begeistert Berlin<br />
Nach der Europawahl im Mai steht<br />
die Nachfolge des EU-Kommissionspräsidenten<br />
José Manuel Barroso an.<br />
Die Kandidatensuche startet schon.<br />
Seit Monaten kursieren in Brüssel dieselben Namen,<br />
wenn es um die Nachfolge des Portugiesen<br />
José Manuel Barroso als Präsident der EU-Kommission<br />
geht. Im Gespräch ist etwa der irische<br />
Premier Enda Kenny. Sein Vorteil: Er kommt aus<br />
einem kleinen Land und hat seine Heimat aus<br />
dem EU-Rettungsschirm geführt. Der finnische<br />
Ministerpräsident Jyrki Katainen ist jung und dynamisch,<br />
aber seine Regierung verhielt sich bei<br />
der Euro-Rettung sehr störrisch. Polens Premier<br />
Donald Tusk wäre der erste Osteuropäer an der<br />
Spitze der EU-Kommission und könnte ohnehin<br />
bald nach einem Job suchen, weil die Regierung<br />
in Warschau umgebildet werden soll. In Luxemburg<br />
hofft Jean-Claude Juncker auf einen neuen<br />
Posten, nachdem ihn seine Landsleute im Oktober<br />
als Premier abgewählt haben.<br />
Jetzt taucht in Brüssel ein neuer Name auf:<br />
Christine Lagarde, Chefin des Internationalen<br />
Währungsfonds (IWF) und einst Wirtschaftsund<br />
Finanzministerin Frankreichs. Der Vorsitzende<br />
der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen<br />
Parlament, Herbert Reul, plädiert schon für sie.<br />
„Ihre Finanz- und Wirtschaftskompetenz würde<br />
uns gut anstehen“, sagt Reul. In der CDU/CSU<br />
in Berlin findet er für seine Idee Unterstützung.<br />
Nach dem Willen des Europäischen Parlaments<br />
soll der Spitzenkandidat jener Partei<br />
Kommissionschef werden, die bei der Europawahl<br />
im Mai die meisten Stimmen erhält. Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel hat aber schon betont,<br />
dass sie solch einen „Automatismus“ nicht<br />
sehe. Die europäischen Konservativen benennen<br />
ihren Spitzenkandidaten voraussichtlich<br />
erst im März. Die Sozialdemokraten haben sich<br />
bereits auf Martin Schulz geeinigt. Der Präsident<br />
des Europäischen Parlaments rechnet sich –<br />
etwas optimistisch – Chancen auf den Top-Job<br />
in der Kommission aus.<br />
Allerdings konnte er sich in den Koalitionsverhandlungen<br />
in Berlin nicht mit seinem Vorhaben<br />
durchsetzen, im Vertrag zwischen CDU/<br />
CSU und SPD Personalabsprachen zu treffen.<br />
Dort wurde nur festgehalten, dass Union und<br />
SPD „in einem fairen Wettbewerb“ bei der Europawahl<br />
antreten.<br />
Zudem sieht es derzeit nicht danach aus, dass<br />
die Sozialdemokraten stärkste Kraft in Europa<br />
werden. Frankreich würde einen Deutschen an<br />
der Spitze der Kommission ohnehin ablehnen,<br />
wie Präsident François Hollande mehrfach<br />
angedeutet hat. Lagarde wäre dem Sozialisten<br />
lieber – auch wenn sie eine Konservative ist.<br />
silke.wettach@wiwo.de | Brüssel<br />
01<br />
Welche<br />
Frau<br />
leitet als erste einen<br />
Dax-Konzern?<br />
„Die Chefaufseher der Dax-<br />
Konzerne müssen mehr<br />
Frauen mit Geschäftsverantwortung<br />
in die Vorstandsgremien<br />
holen. Dann<br />
könnte in zwei bis vier Jahren<br />
die erste Chefin bestellt<br />
werden“, sagt der Frankfurter<br />
Headhunter Heiner<br />
Thorborg. „Vielleicht wird<br />
sie Martina Koederitz<br />
heißen? Die heutige IBM-<br />
Deutschland-Chefin hätte<br />
das Zeug dazu.“<br />
FOTOS: LAIF/HOLLANDSE HOOGTE/DAVID VAN DAM, BLOOMBERG NEWS, MASTERFILE/TRANSTOCK, AP PHOTO/RM<br />
AUCTIONS, CORBIS/DAVID LEES, ACTION PRESS/IMAGEBROKER, PR (4), IMAGO/SEBASTIAN GEISLER<br />
10 Nr. 52 21.12.2013 WirtschaftsWoche<br />
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