Wirtschaftswoche Ausgabe vom 21.12.13 (Vorschau)
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Menschen der Wirtschaft | Chefbüro<br />
Klaus Regling<br />
Chef des Europäischen Rettungsschirms ESM<br />
Die Ordnung ist gewollt. „Um<br />
uns herum geht es oft drunter<br />
und drüber, da muss es hier sehr<br />
aufgeräumt sein“, sagt Klaus<br />
Regling, 63, Managing Director<br />
des Europäischen Stabilitätsmechanismus<br />
(ESM) und<br />
zentrale Figur in der Euro-Krise.<br />
An den zwei Bildschirmen auf<br />
seinem Schreibtisch kann er bei<br />
Bedarf das Geschehen an den<br />
Finanzmärkten live verfolgen.<br />
Sollten Investoren einem Land<br />
der Euro-Zone nicht mehr Kredit<br />
geben, droht dem ESM neue<br />
Kundschaft. Im Moment sieht es<br />
nicht danach aus. In dem nüchternen<br />
Bürogebäude auf dem<br />
Luxemburger Kirchberg gibt es<br />
für alle 120 Mitarbeiter<br />
dasselbe funktionale<br />
Mobiliar. Als<br />
Chef gönnt sich Regling<br />
nur mehr Regale<br />
und einen größeren<br />
Besprechungstisch.<br />
Um Farbe in den<br />
Raum zu bringen, hat<br />
360 Grad<br />
In unserer iPad-<br />
<strong>Ausgabe</strong> finden<br />
Sie an dieser<br />
Stelle ein interaktives<br />
360°-Bild<br />
der gebürtige Hamburger ein<br />
Werk des Malers Peter Linnenbrink<br />
aufgehängt. Das Ölgemälde<br />
stellt den jährlichen Stierlauf<br />
im spanischen Pamplona dar.<br />
Doch Regling sieht in den Stieren<br />
etwas anderes: den Herdentrieb,<br />
der so oft das Geschehen<br />
auf den Märkten prägt. Hinter<br />
dem Schreibtisch hat er „ein<br />
altes Lieblingsbild“<br />
aus Indonesien angebracht,<br />
wo er als junger<br />
Ökonom für den<br />
Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF)<br />
gearbeitet hat. Die<br />
idyllische Dorfszene<br />
soll ganz bewusst<br />
einen Kontrapunkt bilden. Die<br />
Hälfte seiner Arbeitswochen<br />
verbringt Regling auf Reisen. Investoren<br />
auf anderen Kontinenten<br />
von den Anleihen des ESM<br />
zu überzeugen ist eine seiner<br />
wichtigen Aufgaben. An den<br />
Tagen, an denen er an seinem<br />
Schreibtisch sitzt, erblickt er aus<br />
dem Fenster das größte Einkaufszentrum<br />
Luxemburgs. Im<br />
Nachbargebäude sitzen die Beamten<br />
der EU-Statistikbehörde<br />
Eurostat. Sie erheben die Zahlen,<br />
an denen Regling ablesen<br />
kann, ob seine Kunden wie Portugal<br />
und Griechenland wieder<br />
auf die Beine kommen.<br />
silke.wettach@wiwo.de | Brüssel<br />
FOTO: DOMINIK PIETSCH FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE<br />
18 Nr. 52 21.12.2013 WirtschaftsWoche<br />
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