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PLASTISCHE BILDER OHNE BRILLE ERLEBEN<br />
Toshibas 3D-Kabinettstück<br />
Heutzutage bekommen Sie kaum noch einen Fernseher ohne 3D-Funktion, eine Brille müssen Sie aber bei allen Modellen<br />
aufsetzen. Toshiba wagt an dieser Stelle den nächsten großen Schritt und entledigt sich der Sehhilfen. Zudem betritt der<br />
Hersteller technisches Neuland, denn Toshiba will Ihnen die plastischen Welten dank eines brandneuen 4K-Panels mit<br />
3 840 × 2 160 Bildpunkten und einer speziellen Linsentechnik aus allen Blickwinkeln schmackhaft machen.<br />
Autostereoskopische Bildschirme stellen<br />
3D-Impressionen ohne Brille dar<br />
und schicken die zwei Bilder mittels<br />
einer speziellen Beschichtung getrennt an die<br />
Augen. Letztlich hat es lange gedauert, bis ein<br />
derartiges Display den Weg in die Serienfertigung<br />
gefunden hat. Aktuell will Nintendo mit<br />
dem 3DS die autostereoskopische 3D-Darstellung<br />
salonfähig machen. Die mobile Spielkonsole<br />
liefert durchaus beeindruckende Bilder<br />
mit echter Tiefenwirkung, nur leider sind Sie<br />
im Betrachtungswinkel stark eingeschränkt<br />
und der plastische Eindruck ist nur bei einer<br />
absolut fixen und zentrierten Betrachtung gegeben.<br />
Bereits minimale Abweichungen provozieren<br />
Doppelkonturen und lösen schon nach<br />
kurzer Zeit ein Unwohlsein beim Spieler aus.<br />
Die Art der 3D-Darstellung ohne Brille ist also<br />
noch mit Problemen behaftet.<br />
Toshiba setzt im Grunde auf das gleiche<br />
Prinzip, feilt aber an einigen wichtigen<br />
Details und bringt die autostereoskopische<br />
Darstellung in noch nie da gewesener Qualität<br />
in Ihr Wohnzimmer. Um den brillenlosen 3D-<br />
Eindruck beim 55ZL2G zu erzeugen, setzen<br />
Toshibas Ingenieure auf eine sogenannte 9-Pixel-Technik.<br />
Dabei sind 3 × 3 Bildpunkte in<br />
einem Cluster zusammengefasst und die Bildinformationen<br />
werden in neun verschiedenen<br />
Perspektiven dargestellt. Im Zusammenspiel<br />
mit einer Gesichtserkennung wird die Augenposition<br />
verschiedener Personen mittels einer<br />
im Fernseher verbauten Kamera im Raum<br />
ermittelt und der plastische Eindruck individuell,<br />
Ihrem Sitzplatz entsprechend optimal<br />
angepasst. Für den reibungslosen Betrieb<br />
funktioniert die Erkennung in einem ausreichend<br />
großen Radius vor und um das Gerät<br />
herum. In einer Echtzeitansicht können Sie<br />
kontrollieren, ob die Erkennung erfolgreich<br />
verläuft. So erscheint ein blauer Rahmen um<br />
ihr Gesicht, wenn Sie im korrekten Betrachtungswinkel<br />
vor dem Fernseher Platz nehmen.<br />
Zudem helfen Ihnen vertikale Marker,<br />
die entsprechende Sitzposition zu finden. Der<br />
3D-Eindruck bleibt laut Toshiba bei einem<br />
Betrachtungsabstand von 2 bis 5 Metern (m)<br />
erhalten, ab 2,2 m darf die 3D-Darstellung<br />
als optimal angesehen werden. Ein spezielles<br />
Linsenraster lenkt die zwei für den 3D-Effekt<br />
notwendigen Bilder zu Ihren Augen – ganze<br />
neun Sitzplätze werden mit gänzlich eigenen<br />
Perspektiven versorgt, sodass auch ein<br />
3D ohne Brille: Das Grundprinzip<br />
Auch bei autostereoskopischen Displays müssen jeweils<br />
zwei leicht in der Perspektive zueinander verschobene<br />
Bilder die Augen getrennt erreichen, damit<br />
der 3D-Effekt entsteht. Im Zuge der brillenlosen Herangehensweise<br />
lenkt eine Linsenschicht vor dem Bildschirm<br />
die Bilder zum jeweils entsprechenden Auge.<br />
Bilder: Toshiba<br />
40 | 3.<strong>2012</strong>