Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DVD-Tests<br />
The Guard<br />
Originaltitel: The Guard Land/Jahr/<br />
Genre: IR/2011/Thriller, Komödie<br />
Vertrieb: Ascot Elite Bild: Widescreen<br />
(2.35 : 1) anamorph Ton: DTS 5.1 Regie:<br />
John Michael McDonagh Darsteller:<br />
Brendan Gleeson, Don Cheadle, Liam<br />
Cunningham Laufzeit: 92 min FSK: 16<br />
Wendecover: ja Start: 23. März <strong>2012</strong><br />
Es ist schwierig, John Michael McDonaghs „The<br />
Guard“ in ein Schema zu pressen, denn eigentlich<br />
ist es einfach ein Film über den mordsmäßig<br />
schlechten Kleinstadt-Cop Gerry Boyle (Brendan<br />
Gleeson). Mit seiner drögen Art läuft sich der Film<br />
nur schwer warm, nach einer kurzen Gewöhnungsphase<br />
fällt das Amüsement jedoch nicht schwer.<br />
Im besten Fall merkt man sogar, was für eine<br />
stimmige und unnachahmliche Filmperle man da<br />
vor sich hat. Was die technische Qualität angeht,<br />
schwimmt „The Guard“ auf dem Trockenen. Angefangen<br />
beim blechernen Ton über die mäßige<br />
Schärfe bis hin zu den übersättigten Farben gibt es<br />
kaum Möglichkeiten zum Loben.<br />
FT<br />
Technik 5,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Film 8/10<br />
Wie schafft es Brendan Gleeson nur, einen Charakter<br />
zugleich so widerwärtig, faszinierend und sympathisch zu<br />
gestalten, um einen ganzen Film zu tragen?<br />
Gesamt<br />
Bonusmaterial: 7/10<br />
Madoka Magica Vol 1.<br />
Originaltitel: Maho Shojo Madoka<br />
Magica Land/Jahr/Genre: JP/2011/<br />
Animation Vertrieb: Universum Bild:<br />
Widescreen (1.78 : 1) anamorph Ton: DD<br />
5.1 Regie: Yukihiro Miyamoto, Akiyuki<br />
Shinbo Sprecher: Christine Marie Cabanos,<br />
Yuko Goto Laufzeit: 4 × 18 min FSK: 12<br />
Wendecover: ja Start: 30. März <strong>2012</strong><br />
Wenn etwas so erfolgreich ist wie der japanische<br />
Serienstart von „Madoka Magica“, dann heißt dies,<br />
dass das Produkt extrem gut auf die Zielgruppe<br />
zugeschnitten ist. In diesem Fall dürften sich besonders<br />
junge Mädchen für die Geschichte zweier<br />
„Magical Girl“-Anwärterinnen interessieren, die<br />
vor der Entscheidung stehen, ihr Leben dem Kampf<br />
gegen die Welt der Hexen zu widmen. Neben der<br />
hierdurch entstehenden Action werden natürlich<br />
auch noch ganz andere Themen wie die erste Liebe,<br />
Beziehungskrisen und Jungs im Allgemeinen<br />
angeschlagen. Das kindlich naive Auftreten der<br />
Protagonistinnen lässt dabei keinen Zweifel daran,<br />
dass sich die Figuren noch weit unter der Schwelle<br />
zum Erwachsensein bewegen, und das obwohl sie<br />
gerne so schnell wie möglich dort hinwollen. Die<br />
große Stärke von „Madoka Magica“ ist hingegen<br />
das aufsehenerregende Design der Parallelwelt,<br />
die sich zunächst unerklärt immer dann entfaltet,<br />
sobald die finsteren Mächte Überhand nehmen.<br />
Diese Collagen aus Pop-Art-Schnipseln sind wohl<br />
die skurrilsten Albtraumwelten, seit es „Alice<br />
im Wunderland“ gibt. Dies und der hochwertig<br />
animierte, sehr stylishe Gesamtlook machen die<br />
Serie zu einem zuckersüßen Bonbon für die Augen.<br />
Glücklicherweise unterstützt die Technik der<br />
Der Zeichenstil hält schöne Texturen parat und spielt<br />
zudem mit der skizzenhaften Linienführung<br />
Disc den eben genannten Qualitätsfaktor, soweit<br />
dies für eine DVD möglich ist. Die Linien kommen<br />
klar herüber und die Farben werden ebenfalls<br />
akkurat wiedergegeben. Beim magischen Sound<br />
punkten vor allem die Halleffekte der fremden<br />
Welt sowie die vollmundige Wiedergabe des bunt<br />
durchgemischten Musikscores. Vol. 1 ist der Startschuss<br />
für eine DVD-Serie, die am 27. April sowie<br />
am 25. Mai fortgesetzt wird.<br />
FT<br />
Technik 9/10<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Film 6,5/10<br />
Mit seinem außergewöhnlichen Artdesign und der grandiosen<br />
Animationsqualität ist „Madoka Magica“ formal<br />
eine der hochwertigsten Trickserien für Mädchen.<br />
Gesamt<br />
Bonusmaterial: 3,5/10<br />
The Front Line – Der Krieg ist nie zu Ende<br />
US/2010<br />
Antikriegsdrama<br />
Originaltitel Go-ji-jeon<br />
Vertrieb KSM<br />
Bild<br />
Widescreen (1.78 : 1) anamorph<br />
Ton DD 5.1<br />
Regisseur Hun Jang<br />
Darsteller Ha-kyun Shin, Ok-bin<br />
Kim, Soo Go<br />
Laufzeit 127 min<br />
FSK 16<br />
Wendecover ja<br />
Start 19. März <strong>2012</strong><br />
Die Erklimmung des Berghangs ist eine der dramatischsten<br />
Szenen des Films<br />
Korea in den frühen 1950er Jahren: Die kriegerische<br />
Auseinandersetzung um die Vormacht<br />
teilte das Land in Nord- und Südkorea. Und<br />
obwohl es schon seit über einem Jahr Friedensverhandlungen<br />
gibt, kommt es zu keiner Einigung.<br />
Brennpunkt ist vor allem die Grenze<br />
zwischen den beiden Staaten – eine Linie auf<br />
der Karte, für die zahlreiche Menschen ihr Leben<br />
lassen müssen. Aufgrund einer humanistischen<br />
Äußerung über den Feind (sind schließlich<br />
auch nur Menschen) wird der Spionage-Offizier<br />
Kang Eun-pyo (Ha-kyun Shin) direkt an die<br />
umkämpfte Grenze strafversetzt, um in einem<br />
mysteriösen Mordfall zu ermitteln. Ein ranghoher<br />
Befehlshaber wurde mit einer landeseigenen<br />
Offiziers-Pistole erschossen, was nur eines bedeuten<br />
kann: ein Verräter in den eigenen Reihen.<br />
Die Missstände werden klar herausgestellt, genauso<br />
wie die Antikriegsbotschaft. Einigen markanten<br />
Szenen merkt man an, dass Regisseur<br />
Jang hier noch mehr wollte und z. B. der Erklimmung<br />
des Berghangs eine fast schon ästhetische<br />
Stimmung andichtete. Das mit einer<br />
Red-One-Kamera eingefangene Bild präsentiert<br />
eine makellose Schärfe sowie einen annehmbaren,<br />
ausgeglichenen Kontrast. Gefilmt<br />
wurde mit einer leichten Überbelichtung und<br />
die Farbsättigung wurde insbesondere in den<br />
Kriegsszenarien zurückgefahren. Wer also nach<br />
referenzträchtigem Material für sein Heimkino<br />
sucht, ist mit diesem inhaltlich wie handwerklich<br />
sehr gut gemachten Werk bestens beraten.<br />
Wie die Bild- ist auch die Soundqualität verhältnismäßig<br />
exzellent. Den Klangraum Ihrer<br />
Mehrkanalsoundanlage öffnet die Tonspur erst,<br />
sobald es zu einer Kampfhandlung kommt. Unterstützt<br />
wird diese Form der Präsenz durch eine<br />
nicht perfekte, aber durchaus funktionierende<br />
Dynamik. Regietechnisch ist dies eine gelungene<br />
Was ist recht und was unrecht in Zeiten des Krieges?<br />
Und wer entscheidet darüber?<br />
Akzentuierung der Kriegsschrecken bzw. der<br />
Trennung zwischen Krimi- und Kriegsdrama.<br />
Gerade die Lokalisierung der Quelle ist ausgesprochen<br />
genau, was den Hörgenuss bezüglich<br />
der Effektebene enorm steigert. Ansonsten ist der<br />
Ton stark verzerrt.<br />
FT<br />
Technik 8,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Film 8/10<br />
Ein bisschen wie „J. S. A. – Joint Security Area“, ein bisschen<br />
wie „Letters From Iwo Jima“, hinzu kommt eine Kameraarbeit<br />
und Stilistik, die an Martin Scorsese erinnert.<br />
Gesamt<br />
Bonusmaterial: 1/10<br />
Bilder: Ascot Elite, KSM, Universum<br />
56 | 3.<strong>2012</strong>