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3/<strong>2012</strong><br />
Real Steel<br />
US, IN/2011<br />
Test des<br />
Monats<br />
Bilder: Touchstone Home<br />
Science-Fiction<br />
Originaltitel Real Steel<br />
Vertrieb Touchstone Home<br />
Bild MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 7.1<br />
Regisseur Shawn Levy<br />
Darsteller H. Jackman,<br />
D. Goyo, E. Lilly<br />
Laufzeit 127 min<br />
FSK 12<br />
Wendecover nein<br />
Start 12. April <strong>2012</strong><br />
Wir schreiben das Jahr 2020. Der Boxsport hat einen<br />
radikalen Wandel erlebt: Anstatt Menschen,<br />
werden nun Roboter in den Ring geschickt, um<br />
sich gegenseitig in ihre Einzelteile zu zerlegen.<br />
Der ehemalige Topboxer Charlie Kenton ist<br />
in der Welt der Untergrundkämpfe zu Hause und<br />
hält sich mit Wetten auf seine eigenen Kampfroboter<br />
mehr schlecht als recht über Wasser. Als<br />
er sich jedoch plötzlich um seinen 11-jährigen<br />
Sohn Max kümmern soll, fängt er notgedrungen<br />
an, Verantwortung zu übernehmen und schlägt<br />
mit Max’ Hilfe einen erfolgreicheren Weg ein.<br />
Gemeinsam trainieren sie einen alten Roboter<br />
namens Atom, der über eine seltene Shadow-<br />
Funktion verfügt, die es ihm ermöglicht, die Bewegungen<br />
seines Gegenübers nachzuahmen. So<br />
kann Charlie dem Roboter einige Techniken aus<br />
seiner alten Boxkarriere beibringen. Atom bahnt<br />
sich so Kampf um Kampf seinen Weg nach oben<br />
und in die Herzen der Zuschauer. Die typische<br />
Zero-to-Hero-Story erinnert nicht zuletzt wegen<br />
Atom hat sichtlich von Charlies Boxtraining profi tiert<br />
und präsentiert sich als harter Gegner<br />
des Endes sehr stark an die Erfolgsgeschichte von<br />
„Rocky“. Neben diesem oberflächlichen und vorhersehbaren<br />
Handlungsstrang kann „Real Steel“<br />
aber vor allem durch die zwischenmenschlichen<br />
bzw. die Mensch-Roboter- Momente punkten.<br />
Atom steht dabei immer wieder stellvertretend<br />
für Charlie: beide sind heruntergekommene,<br />
gefühllose Nobodys, in denen eigentlich mehr<br />
steckt. Max schafft es, beide dazu zu bringen,<br />
über sich hinaus zu wachsen. Diese gefühlvolle<br />
Dreiecksbeziehung wirkt vor allem auch durch<br />
die treffend besetzten Figuren. Bei der Charakterentwicklung<br />
wurde jedoch nach Hollywoodmanier<br />
ein wenig zu dick aufgetragen.<br />
Wirklich beeindruckend ist jedoch die realistische<br />
Umsetzung der Kampfroboter. Dies ist<br />
insbesondere dem Einsatz von Animatronics,<br />
also hydraulisch oder elektrisch betriebenen Modellen<br />
zu verdanken. In fünf monatiger Arbeit<br />
baute das Legacy Effects Studio insgesamt 19<br />
hydraulische Roboter in Originalgröße. Die Einzelteile<br />
der Modelle (und das waren pro Roboter<br />
bis zu 300 Stück) konnten gescannt, digitalisiert<br />
und schließlich für die CGI-Animation verwendet<br />
werden. Dadurch ergab sich ein beinahe nahtloser<br />
Übergang zwischen Animatronic und CGI.<br />
Via Motion Capture wurden die Bewegungen für<br />
die Animation vorgegeben, wobie die Boxbewegungen<br />
und -sequenzen eigens von Boxlegende<br />
Sugar Ray Leonard choreografiert wurden.<br />
Die detailverliebte und individuell charakteristische<br />
Animation der Roboter kommt erst<br />
recht durch die beeindruckende Bildschärfe zur<br />
Geltung. Farbenfrohe Lackierungen oder Hochglanzoptik<br />
werden durch die gut gewählte Kontrastdarstellung<br />
betont. Die Farbgestaltung fällt<br />
je nach Umgebung und den vorherrschenden<br />
Emotionen entweder orange- oder grünstichig<br />
aus.<br />
Die surrenden und dröhnenden Robotereffekte<br />
erinnern zwar sehr stark an die<br />
„Transformers“-Filme, passen aber auch wunderbar<br />
in die Umgebung der Roboter-Kampf-<br />
Arena. Wenn Metall hörbar auf Metall trifft,<br />
Stahl sich knirschend verformt und rund um<br />
Max (Dakota Goyo) und Charlie (Hugh Jackman)<br />
bauen langsam eine Vater-Sohn-Beziehung auf<br />
den Zuschauer ein Jubelsturm losbricht, dann<br />
fühlt man sich tatsächlich in die erste Reihe eines<br />
futuristischen Boxkampfes versetzt. Außerhalb<br />
der Arenen verhält sich der Ton weniger spektakulär.<br />
Stimmen nähern sich ihrem Klang zu sehr<br />
den Roboter-Effekten an und wirken des Öfteren<br />
blechern und gedämpft.<br />
Die Extras gewähren schließlich noch einen<br />
interessanten Blick hinter die Kulissen der Filmproduktion<br />
und des Roboterbaus. NELE REIBER<br />
Technik 8/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Detaillierte und individuelle Roboter, beeindruckende<br />
Schärfe und stilistische Farben − ein Augenschmaus.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1/2 2/2<br />
Tonqualität 8/10<br />
Coole Songs, dröhnende Robo-Effekte, jede Menge Dynamik<br />
und Frequenzbreite machen wirklich Laune.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik Soundqualität<br />
2,5/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Film 7,5/10<br />
Wer hätte gedacht, dass ein „Rocky“-Abklatsch mit<br />
Roboter-Protagonisten und Strahlemann Hugh Jackman<br />
in der Hauptrolle so gut funktioniert?<br />
Gesamt<br />
Bonusmaterial: 6/10<br />
Sensationell<br />
Sehr gut Solide Schwach<br />
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