Kapitel 2 - Ipce
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Für weitere Beispiele vgl. unten Kap. 4.11(4)(e).<br />
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Maier (1953, S. 398f)<br />
Das Heiratsmündigkeitsalter bestimmte sich im Mittelalter nach der individuellen Geschlechtsreife (siehe unten Kap.<br />
3.11).<br />
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vgl.: „Man forderte die Regierung auf, strengste Aufsicht zu üben. Das Gesetz müßte die Masturbation verbieten<br />
und unter Strafe stellen, was heute noch in einigen Staaten der USA der Fall ist" (van Ussel 1979, S. 162)<br />
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„Man zog die Vorhaut möglichst weit über die Eichel, durchbohrte sie an zwei Stellen und zog einen Ring durch<br />
die beiden Löcher. Jede Erektion wurde nun schmerzhaft, da die Spitze des Penis an den Ring stieß. C.F. BÖRNER<br />
war wahrscheinlich der erste, der in Zusammenhang mit der Masturbation auf diese Operation hinwies. 'Die<br />
Infibulation ist eine Operation, die weder schmerzhaft, noch gefährlich und gleichwohl zur Verhütung des<br />
Beyschlafes und der Onanie, als das einzige Mittel, sehr nöthig ist.' [...] 1827 wurde dem preußischen Ministerium<br />
von dem Arzt und Staatsrat WEINHOLD eine Denkschrift überreicht. Er wollte durchsetzen, daß bei allen Männern<br />
unter 30 Jahren, deren Einkünfte unter einem gewissen Minimum lagen, und bei allen Soldaten die Infibulation<br />
vorgenommen werde. Von Zeit zu Zeit soll eine Generalinspektion stattfinden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte<br />
man versucht, auch bei Mädchen eine Art von Infibulation einzuführen. Die großen Schamlippen wurden<br />
zusammengedrückt und durchbohrt. Durch die Öffnungen wurde auch ein Ring gezogen. Das nutzte aber wenig<br />
gegen die Masturbation, so daß BROCA (zum Glück, sagte GARNIER) eine Verbesserung einführte, nämlich die<br />
Verdeckung der Klitoris mit Teilen der großen Schamlippen" (van Ussel 1979, S. 161f)<br />
35<br />
„Was im 18. Jahrhundert bereits vorhanden war, trat im 19. Jahrhundert offener zutage: der Vergeltungsgedanke<br />
und der Sadismus. Aber mit der Beschneidung oder der Zwangsjacke war es noch nicht getan. Man ätzte die Eichel<br />
mit einem glühenden Eisen, mit Höllenstein oder mit anderen ätzenden Mitteln, man schmierte das stark<br />
cancerogene Krotonöl auf die Eichel, so daß sie eiterte. Man brannte die Klitoris aus, man ätzte Teile der kleinen<br />
und der großen Schamlippen. Zuweilen mußten die Ärzte bei Frauen und Mädchen wiederholt chirurgisch eingreifen<br />
mit Eisen und Feuer: Große Leiden erfordern große Heilmittel. Half das Ausschneiden nicht, so mußten andere<br />
Mittel herhalten. Die früheren Skrupel der Ärzte vor der Klitoridektomie, weil dadurch die Empfindlichkeit der<br />
Frauen verschwinden könnte, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder verneint [...] Ärzte drohten<br />
mit Kastration. Als Warnung wurde oft nur ein Stückchen Vorhaut und ein Teil der Labien abgeschnitten" (van<br />
Ussel 1979, S. 162)<br />
36<br />
vgl. ausführlich van Ussel (1979, S. 151ff)<br />
37<br />
eingehend van Ussel (1979, S. 132ff)<br />
38<br />
vgl.: „Erst im 16. und 17. Jahrhundert wuchs die Bedeutung einer Familie, die von gegenseitiger Zuneigung<br />
zusammengehalten wurde. Vorher hatte die Familie für ihre Mitglieder, insbesondere bei den Armen, keinerlei<br />
gefühlsmäßige Bedeutung. Kinder waren wertvoll, weil sie zum Wohl der Familie beisteuern konnten" (Farson<br />
1974, S. 22; ebenso und eingehend zu dieser Entwicklung: van Ussel 1977)<br />
39<br />
Prónay (1991, S. 2f)<br />
Nach Farson hatte diese Entwicklung Auswirkungen auf die Fähigkeiten der Kinder: „Im Mittelalter, als Kinder<br />
noch in der Gemeinschaft integriert waren, zeigten sich bemerkenswerte geniale Fähigkeiten. Im frühen Alter<br />
vollbrachte Ludwig XIII. bereits Beträchtliches. Er schlief noch in der Wiege, als er schon Geige und Tennis spielen<br />
konnte. Mit sechs Jahren war er ein geübter Bogenschütze und spielte Karten und Schach. Heutzutage würde uns<br />
eine derartige Frühreife ein wenig beunruhigen. Damals nahm man sie als etwas Selbstverständliches hin. Man sah<br />
in ihr eine Begabung, die jeder haben konnte. Aber man verknüpfte ungewöhnliche Leistungen nicht mit dem Alter.<br />
Im 18. Jahrhundert schwand die Zahl der Wunderkinder. Unser gegenwärtiges Interesse an Einheitlichkeit hat über<br />
das Genie gesiegt. Man hat etwas gegen frühreife Kinder" (1974, S. 23)<br />
40<br />
van Ussel (1979, S. 35)<br />
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Prónay (1991, S. 4f)