Kapitel 2 - Ipce
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Brandenburgische Verfassung Eingang gefunden hat (Gesetze des Landes Brandenburg, Becksche Textausgabe,<br />
Loseblattsammlung, EL 6, C.H.Beck, München Sept. 1992)<br />
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung der Europäischen Menschenrechtskommission im<br />
„Armeefreiwilligen-Fall". Ein 15- und ein 16jähriger Jugendlicher, die sich freiwillig zur britischen Armee<br />
verpflichtet hatten, wollten sich von dieser Verpflichtung wieder lösen, unter Hinweis auf die Beeinträchtigung ihres<br />
Familienlebens (Art. 8 EMRK). Die Kommission erklärte die Weigerung der Armee für zulässig, weil sich auch<br />
Minderjährige nicht von freiwillig eingegangenen Verpflichtungen des Militärdienstes lösen könnten (YB XI, 562f,<br />
zitiert nach Hoffmann-Remy 1976, S. 115 und nach Robertson 1977, p. 136)<br />
88<br />
vgl. BVerfGE in NJW 1982, 1375 (1378) (zitiert nach Rupert-Mayer 1987, S. 35f)<br />
89<br />
Dementsprechend knüpft die österreichische und die deutsche Rechtsprechung etwa bei Einwilligung in<br />
Operationen nicht an die Volljährigkeit sondern an die individuelle Urteilsfähigkeit an (OGH 21.2.1989, 11 Os 3/89<br />
= JB1 1989, 537 samt weiteren Nachweisen; BGH 5.12.1958, BGHZ 29, 33ff = FamRZ, 200ff, und OLG München<br />
7.12.1956 = NJW 1958, 633 [beide zitiert nach Höhnberg 1972, S. 135f, dort auch weitere Judikaturnachweise])<br />
Vgl. dazu auch die amerikanische Rechtsprechung, die die Entscheidung bei Abtreibungen den urteilsfähigen<br />
Minderjährigen selbst überläßt („mature minor rule"); ebenso (teilweise) die deutsche Rechtsprechung (vgl.<br />
ausführlich Breitenmoser 1986, S. 162ff); zur österreichischen Rechtsprechung vgl. vorhin.<br />
90<br />
vgl. Höhnberg (1972, S. 140); Beitzke (1972, S. 262, „die für den Minderjährigen ideale Formel")<br />
91<br />
Höhnberg (1972, S. 105f)<br />
92<br />
Meist wird dabei kein bestimmtes Alter, sondern nur ein bestimmter Altersrahmen angegeben werden können,<br />
innerhalb dessen gesetzliche Regelungen als verfassungsmäßig anzusehen sind (vgl. Höhnberg 1972, S. 94).<br />
93<br />
Der Verfasser möchte gleichwohl nicht verhehlen, daß er Lösungen den Vorzug gibt, die Minderjährige sowenig<br />
als möglich aus der Geltung der Grundrechte ausnehmen.<br />
94<br />
vgl, oben Kap. 2.11 sowie Salgo (1990 [b], S. 364)<br />
vgl. auch „paternalistic intervention must be justified by the evident failure or absence of reason and will" (John<br />
Rawls, A Theory of Justice, p. 250, Cambridge 1972, zitiert nach Worsfold 1974, p. 155)<br />
95<br />
siehe oben 2.11<br />
96<br />
Roell (1984, S. 33)<br />
97 Im Sinne der Grundrechtseffektivität sind solche Einschränkungen sowohl bei Erwachsenen als auch bei<br />
Minderjährigen, nur im unumgänglichen Umfang zulässig (siehe auch Kap. 2.11).<br />
98 Höhnberg (1972, S. 94)<br />
2.13 Europäischer Grundrechtsschutz<br />
Erste Ansätze eines internationalen Schutzes der Menschenrechte finden sich bereits im 17.<br />
und 18. Jahrhundert. Insbesondere Friedensverträge enthielten Schutzbestimmungen für religiöse<br />
Minderheiten; so etwa der Augsburger Religionsfriede oder der Westfälische Friede. 1