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Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen

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World Café<br />

• Es fehlt an Informationen, wie man überhaupt ein<br />

Netzwerk bilden kann (relevantes Wissen zur Netzwerkbildung).<br />

• Es gibt viele Informationen, die“gefiltert“ werden<br />

müssen.<br />

• Netzwerkpflege findet nicht per se statt. Für eine<br />

gelungene Netzwerkbildung müsste eine Koordination<br />

eingerichtet werden.<br />

• Der Zugang zu Förderangeboten für Ehrenamtliche<br />

ist oft nur schwer erreichbar.<br />

Protokoll: Jadranka Dujanovic, Institut für Einheit in<br />

Vielfalt, Hanau<br />

Protokolle der Thementische zur<br />

politischen Vertretung <strong>durch</strong> MO<br />

Thementisch 1<br />

Welche Bedeutung, welchen Stellenwert haben<br />

Netzwerke der politischen Vertretung für <strong>Migrantenorganisationen</strong>?<br />

Bevor die erste Frage beantwortet wurde, verständigte<br />

sich die Gruppe darüber, ob die <strong>Migrantenorganisationen</strong><br />

eine politische Vertretung benötigen und<br />

wenn ja, wer diese Aufgabe übernehmen kann. Im<br />

nächsten Schritt ging es darum, ob eine Vernetzung<br />

der „politischen Vertretern“ untereinander notwendig<br />

ist, bzw. wenn ja, was kann damit erreicht oder verhindert<br />

werden?<br />

Die Teilnehmenden schätzten die Bedeutung einer<br />

politischen Vertretung der <strong>Migrantenorganisationen</strong><br />

als sehr wichtig ein. Politisches Engagement bedeutet<br />

für die Teilnehmenden an diesem Thementisch<br />

auch von den eignen Rechten Gebrauch zu machen,<br />

bzw. bei der gesellschaftlichen Entwicklung mit zu<br />

wirken sowie Verantwortung zu übernehmen. Es geht<br />

um Partizipation und Mitbestimmungsrechte. Der<br />

Gruppe geht es um die Mitwirkung bei der Gestaltung<br />

und Umsetzung von Integrationsplänen, kommunalen<br />

Jugendpartizipationsplänen usw.<br />

Während einige Diskussionsteilnehmer/innen der<br />

Meinung waren, dass diese politische Vertretung<br />

<strong>durch</strong> speziell für Migrant/innen eingerichtete Strukturen<br />

wie Migrationsbeirat /Integrationsbeirat oder<br />

Charta der Vielfalt geleistet werden kann, meinten<br />

andere, dass diese Aufgabe auch <strong>durch</strong> themenübergreifende<br />

Strukturen übernommen werden kann. Es<br />

geht darum, dass migrationsbezogene Themen als<br />

Querschnittsaufgabe überall, also in Gewerkschaften,<br />

in politischen Fraktionen und Parteien, in den Kammern<br />

usw. zur Sprache kommen.<br />

Die Bildung eines Netzwerkes untereinander wird mit<br />

folgenden Funktionen in Verbindung gebracht: Aus<br />

ökonomischen Gründen möchten die engagierten Diskussionsteilnehmer/innen<br />

ihre Zeit und Energie in der<br />

Zukunft effektiv einsetzen, um die best möglichen Ergebnisse<br />

zu erzielen. Von Netzwerkarbeit versprechen<br />

sie sich einen verbesserten Informationsfluss untereinander,<br />

Erfahrungsaustausch und Vermeidung von<br />

Wiederholungen. Nur so könnte man Anerkennung<br />

und Vertrauen gewinnen bzw. Erfolge erzielen.<br />

Welche Schwierigkeiten oder Grenzen der Vernetzung<br />

kennen Sie für die politische Vertretung<br />

von MO (aus der Perspektive von MO)?<br />

Den Diskussionsteilnehmenden ist es bewusst, dass<br />

sie als Pioniere der Migrationsarbeit keine Vorbilder<br />

besitzen, von denen sie sich etwas abgucken könnten.<br />

Ihre Aufgabe sehen sie als eine Herausforderung,<br />

Schritte in diesem Bereich einzugehen, die vorher keiner<br />

gegangen ist. Dies betrachten sie als die treibende<br />

Kraft. Doch ihnen sind die Schwierigkeiten und Grenzen<br />

ihrer Arbeit bewusst. Sie nennen einige Merkmale<br />

der anderen Seite der Vielfalts-Medaille. Der Umgang<br />

mit heterogenen Bedürfnissen und Meinungen macht<br />

das Diskutieren nicht unbedingt leichter. Im Gegenteil:<br />

während jeder politisch engagierte Mensch davon<br />

überzeugt ist, dass das Bündeln der unterschiedlichen<br />

Interessen eine gekonnte, kompetente Moderation benötigt,<br />

werden im Migrationsbereich die meisten ernsthaften<br />

Diskussionen häufig ohne Struktur und Moderation<br />

<strong>durch</strong>geführt. Der Einsatz von Energie und Zeit<br />

wird selten mit zufriedenstellenden Ergebnissen belohnt.<br />

Dies zerrt an den Nerven, der ohnehin ehrenamtlich<br />

tätigen engagierten Menschen, so dass das<br />

meist eine politische Verdrossenheit und Resignation<br />

als Ergebnis zur Folge hat.<br />

Die früheren politischen Zugehörigkeiten beeinflussen<br />

häufig die gegenwärtige Akzeptanz, Vertrauensbildung<br />

und Zusammenarbeit. Vorhandene Vorbehalte<br />

und Misstrauen untereinander führen dazu, dass niemandem<br />

eine Federführung überlassen werden kann.<br />

Der mediale Einfluss bzgl. aktueller politischen Situation<br />

verstärkt häufig das Misstrauen untereinander.<br />

Was brauchen MO für eine gelingende Netzwerkbildung<br />

und was können sie aus eigener Kraft<br />

dazu beitragen?<br />

Bei dieser Frage ging die Diskussion eher in die Richtung,<br />

dass die Migrant/innen <strong>durch</strong>aus über Kom-<br />

BBE - Dokumentation 29

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