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Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen

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Talkrunde<br />

für eine erfolgreiche Einflussnahme von MO sind: 1)<br />

zeitnahe Reaktionen, 2) konkrete Forderungen und 3)<br />

eine hohe Einstimmigkeit der einzelnen Organisationsmitglieder.<br />

Wichtig sei es daher, innerhalb eines relativ<br />

kurzfristigen Zeitraumes, etwa der nächsten zwei Monate,<br />

festzulegen, für was der von der neuen Bundesregierung<br />

im Koalitionsvertrag vorgesehene Integrationsvertrag<br />

gut sein könne und welche Aspekte dieser<br />

beinhalten solle. Die Ergebnisse dieser Überlegungen<br />

müsse man schriftlich formulieren.<br />

Margit Gottstein:<br />

Frau Gottstein spricht zunächst die positive Entwicklung<br />

der Wahrnehmung von MO innerhalb der letzten<br />

Jahre an: Lag das Augenmerk im Rahmen der Migrationsarbeit<br />

bis vor wenigen Jahren noch hauptsächlich<br />

auf der Arbeit der Wohlfahrtsverbände, können<br />

die MO mittlerweile in ihrer Arbeit möglicherweise<br />

sogar einen Wahrnehmungsvorsprung verzeichnen.<br />

Dissens bestünde immer noch vor allem bei der Vorstellungen<br />

zu erforderlichen Rahmenbedingungen für<br />

NGOs. Frau Gottstein stimmt zu, dass Forderungen<br />

von MO dann stärker wahrgenommen werden, wenn<br />

mehr MO hinter diesen stehen. Die Politik müsse wissen,<br />

wen sie ansprechen kann und muss. Frau Gottstein<br />

weist darauf hin, dass die Integrationsbeauftragte<br />

der Bundesregierung, Prof. Dr. Maria Böhmer, am<br />

14.12.2009 einen integrationspolitischen Dialog mit<br />

MO plane. Für Ende 2010 sei der 4. Integrationsgipfel<br />

geplant, in dessen Zentrum sich die Fortentwicklung<br />

des Integrationsplanes befindet.<br />

groß, müsse allerdings auch entsprechend genutzt<br />

werden. Eine Hürde sieht er im Problembewusstsein<br />

der MO, welches sich von dem der Vertreter aus der<br />

deutschen Trägerlandschaft unterscheide. Einen<br />

grundsätzlichen Verbesserungsbedarf sieht er in den<br />

Bereichen Steuerung, Moderation und Netzwerkbildung<br />

auf kommunaler Ebene.<br />

Dr. Ansgar Klein:<br />

Dr. Ansgar Klein macht deutlich, dass das BBE weiterhin<br />

seine im erfreulichem Maße von den MO angenommene<br />

Rolle als Plattform zur Vernetzung zu<br />

migrationspolitischen Belangen zur Verfügung stellen<br />

werde. Er verweist auf die Arbeitsgruppe 5 „Engagement<br />

von Migrantinnen und Migranten und die<br />

Stärkung von <strong>Migrantenorganisationen</strong>“ des BBE und<br />

bittet die Tagungsteilnehmer um Kontaktierung der<br />

Ansprechpartner bei Interesse. Abschließend gibt er<br />

einen kurzen Überblick über das geplante organisatorische<br />

Vorgehen des Nationalen Forums für Engagement<br />

und Partizipation im Jahr 2010. Im Rahmen<br />

der einzelnen Dialogforen spricht er sich ausdrücklich<br />

für die Teilnahme von MO aus. Im Vorfeld sollte<br />

untereinander vereinbart werden, welche MO an welchem<br />

thematischen Forum je nach inhaltlicher Ausrichtung<br />

teilnimmt. Zuletzt verweist er auf das Thema<br />

der nachhaltigen Infrastrukturförderung, welches im<br />

Forum von besonderer Bedeutung ist.<br />

Dr. Ansgar Klein:<br />

Herr Dr. Klein fragt nach, ob grundsätzlich Ressourcen<br />

auf Bundesebene bestünden, um ein Bundesnetzwerk<br />

für MO zu entwickeln.<br />

Margit Gottstein:<br />

Frau Gottstein versichert, dass die Bereitschaft und<br />

das Interesse einer derartigen Entwicklung <strong>durch</strong>aus<br />

bestehen. Allerdings könne von Seiten der Integrationsbeauftragten<br />

nur eine projektbezogene, keine institutionelle<br />

Förderung erfolgen.<br />

Miguel Vicente:<br />

Herr Vicente gibt zu verstehen, dass viele MO immer<br />

noch auf lokaler Ebene exstieren und dass dort<br />

auch ein bedeutendes Wirkungsfeld für sie bestehe.<br />

Ein großes Problem sei die Strukturentwicklung der<br />

MO: Zwar gibt es zahlreiche Akteure, Gelder stehen<br />

allerdings bisher nur auf der Projektebene zu Verfügung.<br />

Ein großes Problem sieht er auch in der Vielzahl<br />

von nicht evaluierten, nicht abgestimmten und<br />

nicht koordinierten Aktionen. Die Chance von MO,<br />

sich politisches Gehör zu verschaffen, ist enorm<br />

BBE - Dokumentation 63

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