Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen
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Arbeitsgruppen 1 - 9<br />
AG 6: Netzwerkarbeit als Interessenvertretung<br />
Impuls: Dachverbände von MO<br />
Berivan Aymaz (Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände<br />
e.V.<br />
Ergebnisse<br />
Berrin Alpbek (Föderation türkischer Elternvereine in<br />
Deutschland e.V)<br />
Eine (stark vereinfachte) Betrachtung der Vereinsentwicklung<br />
der größeren Migrantenpopulationen in<br />
Deutschland zeigt die folgende Entwicklung:<br />
In der ersten Phase der Selbstorganisation erfolgte<br />
die Gründung von:<br />
• Heimatorientierten politischen und kulturelle Vereinigungen<br />
• Sportvereinen<br />
• und religiösen Vereinen.<br />
In der zweiten Phase wurden verstärkt<br />
• Bildungsvereine, Elternvereinen (spanische Elternvereine)<br />
• Berufsvereine (z.B. Akademiker-, Lehrer/innen/<br />
Erzieher/innen-, Mediziner-, Unternehmervereine,<br />
usw.)<br />
• politisch orientierte Vereine/Initiativen, die sich<br />
an den politischen Parteien in Deutschland<br />
orientieren,und Dachverbände (BAGIV, TGD, FÖ-<br />
TED u.ä) gegründet.<br />
Die Zusammenarbeit, im Sinne von einem Netzwerk,<br />
mit politischen Entscheidungsträgern, Regierungsund<br />
Nichtregierungsorganisationen sowie die Nähe<br />
zu Bürger/innen sind unverzichtbare Bestandteile der<br />
Arbeit von MO.<br />
Die Erwartungshaltung der Politik und Gesellschaft<br />
an die <strong>Migrantenorganisationen</strong> wächst. Die Forderung<br />
einen größeren Beitrag „an die Integration“ zu<br />
leisten wird immer größer. Wenn jedoch ehrenamtlich<br />
Tätige, nicht in wachsendem Maße <strong>durch</strong> hauptamtliches<br />
Personal und eine solide finanzielle Basis unterstützt<br />
werden können, ist dem langfristigen Erfolg<br />
dieser Art der Tätigkeit enge Grenzen gesetzt!<br />
In der Konsequenz bedeutet dies:<br />
• Die etablierten Organisationen müssen den begonnenen<br />
Weg der interkulturellen Öffnung konsequent<br />
weitergehen. Sie müssen sich aktiv an die<br />
MO wenden.<br />
• MO müssen eigene Anstrengungen der Weiterentwicklung,<br />
Öffnung unternehmen und mit o. g<br />
Organisationen kooperieren. Diese Kooperationen<br />
sollten verbindlich und mit langfristigen Zielen verbunden<br />
sein.<br />
• Durch gezielte Programme und verbesserte Fortbildungsmöglichkeiten<br />
sollten die Empowermentansätze<br />
bei den MO unterstützt werden.<br />
• Stärkere Beteiligung der Migrantenvertreter/innen<br />
in verschiedenen Gremien (Beiräte, Vorstände etc.)<br />
ist notwendig.<br />
• Die MO müssen zu Beginn der Prozessentwicklung<br />
eingebunden werden.<br />
Das bedeutet: Eine langfristig angelegte Netzwerk<br />
kann nur funktionieren, wenn sich die Voraussetzungen<br />
der potentiellen Partner annähern!<br />
AG 7: Tandemprojekte als Strategien der<br />
Vernetzung<br />
Impuls: Projekt „Legal Leben“<br />
Semih Kneip, Gangway e.V.<br />
Ergebnisse<br />
Dr. Elke Olbermann, Technische Universität Dortmund<br />
Sind Tandemmodelle geeignete Strategien der Vernetzung<br />
von MO und etablierten Projektträgern? In<br />
der diesbezüglichen Diskussion berichteten die AG-<br />
Teilnehmenden von positiven Erfahrungen, aber auch<br />
von Schwierigkeiten in der Umsetzung von Tandemprojekten.<br />
Demnach wird die Zusammenarbeit vor allem dann<br />
für alle Beteiligten als gewinnbringend erlebt, wenn<br />
beide Tandempartner ein großes Interesse und hohes<br />
Engagement für die inhaltliche Projektarbeit mitbringen.<br />
Positive Erfahrungen gibt es zudem damit,<br />
dass beide Projektpartner Zuwendungsempfänger<br />
sind. Die Finanzierung einer hauptamtlichen Kraft<br />
in den beteiligten MO von Tandemprojekten erweise<br />
sich als ein wesentlicher Schritt zur Professionalisierung<br />
und Aufwertung der MO.<br />
Schwierigkeiten in der Umsetzung von Tandemprojekten<br />
werden u.a. auf unzureichende (Selbst-)<br />
Einschätzungen der Potenziale der Projektpartner<br />
zurückgeführt. Eine gleichberechtigte Verantwortlichkeit<br />
der Projektbeteiligten sei nicht per se gewährleistet,<br />
sondern müsse konkret ausgehandelt<br />
und gestaltet werden. Enge zeitliche Fristen von<br />
Förderprogrammen und der damit einhergehende<br />
BBE - Dokumentation 51