Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen
Integrationsförderung durch Migrantenorganisationen
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Kurt Beck, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz<br />
Grußwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich begrüße Sie ganz herzlich zur Fachtagung „Integrationsförderung<br />
<strong>durch</strong> <strong>Migrantenorganisationen</strong>“ hier<br />
in Mainz. Ich freue mich außerordentlich darüber, dass<br />
diese Veranstaltung auf ein so großes Interesse gestoßen<br />
ist. Die Tatsache, dass so viele Vertreterinnen und<br />
Vertreter von <strong>Migrantenorganisationen</strong> aus Rheinland-<br />
Pfalz und dem gesamten Bundesgebiet heute zu uns<br />
gekommen sind, zeigt uns, dass wir mit unserem Anliegen,<br />
den Dialog mit und die politische Partizipation von<br />
<strong>Migrantenorganisationen</strong> zu stärken, auf dem richtigen<br />
Weg sind.<br />
Ich freue mich ebenso darüber, dass wir diese wichtige<br />
Veranstaltung gemeinsam mit dem Bundesnetzwerk<br />
Bürgerschaftliches Engagement <strong>durch</strong>führen. Nicht<br />
nur in diesem Bereich können wir auf eine inzwischen<br />
langjährige und enge Kooperation zurückblicken.<br />
Rheinland-Pfalz ist Gründungsmitglied des BBE und<br />
engagiert sich seit 2002 gemeinsam mit den inzwischen<br />
über 200 Mitgliedern des Netzwerks für die Förderung<br />
bürgerschaftlichen Engagements und die Weiterentwicklung<br />
einer aktiven Bürgergesellschaft.<br />
Rheinland-Pfalz ist ein sehr guter Standort für diese<br />
Tagung und den hier stattfindenden Dialog. Das<br />
Thema Integration von zugewanderten Menschen hat<br />
hohe Priorität im Land und für die Politik der Landesregierung.<br />
Seit mehreren Jahren bereits gehen wir<br />
hier neue Wege, um die gesellschaftliche Integration<br />
von Migrantinnen und Migranten sowie von <strong>Migrantenorganisationen</strong><br />
zu stärken. Dabei spielen das bürgerschaftliche<br />
Engagement und Möglichkeiten der<br />
politischen Partizipation eine besondere Rolle.<br />
Rheinland-Pfalz ist ein <strong>durch</strong> Zuwanderung geprägtes<br />
Land. Genauso, wie in den vergangenen Jahrhunderten<br />
viele Menschen aus dem Gebiet des heutigen Rheinland-<br />
Pfalz nach Nord- und Südamerika ausgewandert sind,<br />
genauso ist Rheinland-Pfalz heute ein Land, in das viele<br />
Menschen aus allen Ländern der Welt gern einwandern.<br />
Diese Menschen sind uns willkommen. Sie bereichern<br />
unser Land und unsere Kultur. Und: Diese Menschen<br />
sind bereit, sich einzubringen, sich zu engagieren und unser<br />
Gemeinwesen mitzugestalten. Dies ist nicht nur eine<br />
Floskel, sondern zeigt sich auch in der Realität unseres<br />
Zusammenlebens. Die Ergebnisse des Freiwilligensurveys<br />
von 2004 zeigen, dass der Anteil der Engagierten<br />
unter Migrantinnen und Migranten in Rheinland-Pfalz<br />
sehr hoch ist. Er liegt mit 32% deutlich über dem bundesweiten<br />
Durchschnitt von 23%. Mag man diese Zahlen<br />
auch nicht überbewerten, so ist dies doch ein deutlicher<br />
Hinweis darauf, dass Migrantinnen und Migranten sehr<br />
wohl gesellschaftliche Verantwortung in unserem Land<br />
übernehmen und dass im bürgerschaftlichen Engagement<br />
gesellschaftliche Integration gelingen kann.<br />
Dass das Thema Integration ein wichtiges gesellschaftliches<br />
wie politisches Thema ist, sollen einige<br />
Daten und Fakten veranschaulichen:<br />
• Im Jahr 2007 hatten 729.000 Menschen in Rheinland-Pfalz<br />
einen Migrationshintergrund, das sind<br />
18% der Gesamtbevölkerung.<br />
• 57% der Bevölkerung mit Migrationshintergrund waren<br />
deutsche Staatsangehörige; 43% hatten keinen<br />
deutschen Pass.<br />
• 502.000 Menschen in Rheinland-Pfalz haben eine<br />
eigene Migrationsgeschichte. Sie sind selbst (nach<br />
1949) in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik<br />
eingewandert.<br />
• Rund 227.000 Menschen ohne eigene Migrationsgeschichte<br />
sind Nachkommen von Zugewanderten.<br />
Hierzu gehören rund 80.000 Ausländerinnen und<br />
Ausländer, die in Deutschland geboren wurden.<br />
Allein diese Zahlen machen deutlich, dass Migrantinnen<br />
und Migranten nicht nur rein quantitativ einen<br />
erheblichen Anteil an unserer Bevölkerung<br />
BBE - Dokumentation 5