Land- und Ernährugswirtschaft in Polen - Ministerstwo Rolnictwa i ...
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LAND- UND ERNÄHRUGSWIRTSCHAFT IN POLEN<br />
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Bei Produkten tierischen Ursprungs belief sich der Exportwert auf 4,5 Mrd. EUR <strong>und</strong> war damit um 12%<br />
höher als im Jahre 2007. Gestiegen ist der Verkaufswert von den meisten Produkten aus dieser Gruppe, mit der<br />
Ausnahme von lebenden Tieren (Rückgang um 10%). Die Ausfuhr von R<strong>in</strong>dfleisch <strong>und</strong> Schwe<strong>in</strong>efleisch wurde<br />
durch die Ausfuhrerstattungen begünstigt. Hohe Inlandspreise, starker Zloty (<strong>in</strong> der ersten Jahreshälfte 2008)<br />
<strong>und</strong> der Preisrückgang an den Märkten von ausländischen Abnehmern trugen zur Reduzierung der Ausfuhr<br />
des Lebendviehs, <strong>in</strong>sbesondere der R<strong>in</strong>der, bei. Günstige Preise sowie Versorgungsengpässe auf dem EU-Markt<br />
führten zum Exportanstieg beim Geflügelfleisch <strong>und</strong> R<strong>in</strong>dfleisch. Im Falle von Milchprodukten resultierte der<br />
Exportzuwachs aus e<strong>in</strong>er stabilen Nachfrage auf dem Inlandsmarkt, e<strong>in</strong>er Erhöhung der Milchquote sowie aus<br />
relativ günstigen Preisen auf den Weltmärkten. Die relativ hohe Nachfrage auf den EU-Märkten ermöglichte<br />
weitere Ausfuhr von Fischen <strong>und</strong> ihren Produkten im Jahre 2008.<br />
In der Warenstruktur des Exports von Lebensmitteln machten die Produkte tierischen Ursprungs 40% des<br />
gesamten Exports aus, was, im Vergleich zum Jahr 2007, e<strong>in</strong>en Rückgang um 0,6% bedeutete. Dagegen ist der<br />
Anteil von Pflanzenerzeugnissen auf 54,8% gestiegen. Diesen Veränderungen lag die Tatsache zugr<strong>und</strong>e, dass<br />
bei lebenden Tieren, Milchprodukten sowie bei Fischen <strong>und</strong> ihren Produkten der Anteil am Export gesunken ist,<br />
während im Falle von Fleisch <strong>und</strong> Fleischprodukten e<strong>in</strong> Anstieg verzeichnet wurde. Bei Pflanzenerzeugnissen<br />
hat sich der Anteil der Tabakerzeugnisse erhöht. In anderen Gruppen von Pflanzenerzeugnissen wurden nur<br />
ger<strong>in</strong>gfügige Veränderungen der Warenstruktur festgestellt.<br />
Im Jahre 2008 stieg die Importdynamik bei Produkten tierischen Ursprungs. Bei den Pflanzenerzeugnissen<br />
fanden dagegen ke<strong>in</strong>e Veränderungen <strong>in</strong> Bezug auf die Importdynamik statt. Bei Produkten tierischen<br />
Ursprungs belief sich der Importwert auf 2,5 Mrd. EUR <strong>und</strong> war um 36% höher als im Jahre 2007. Bei den<br />
Pflanzenerzeugnissen war die Importdynamik ger<strong>in</strong>ger. Der Gesamtimport von Pflanzenerzeugnissen hatte<br />
e<strong>in</strong>en Wert von 6,7 MRD EUR, was e<strong>in</strong>em Anstieg von 20% entsprach. Der Anteil von Produkten tierischen<br />
Ursprungs an der E<strong>in</strong>fuhr von Lebensmitteln betrug im Jahre 2008 25,9%, während die Pflanzenerzeugnisse<br />
68% dieses Imports ausmachten, wobei sich ihr Anteil im Vergleich zum Jahr 2007 verr<strong>in</strong>gerte. Im Jahre 2008<br />
ist der Import von Produkten tierischen Ursprungs <strong>in</strong> fast allen Gruppen gewachsen. E<strong>in</strong>e Ausnahme bildeten<br />
nur die Milchprodukte, bei denen e<strong>in</strong> leichter Rückgang erfolgte. Der höchste Importanstieg trat bei Fleisch <strong>und</strong><br />
genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen (um 88%), darunter bei Schwe<strong>in</strong>efleisch (um 107%), auf. Bedeutend<br />
höher wurde der Importwert bei lebenden Tieren (um 40%), darunter bei Schwe<strong>in</strong>en (um 245%). Aufgr<strong>und</strong><br />
der Versorgungsengpässe <strong>und</strong> des Anstiegs der Schwe<strong>in</strong>epreise auf dem Inlandsmarkt wurde die E<strong>in</strong>fuhr von<br />
Mastschwe<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Produkten tierischen Ursprungs preislich wettbewerbsfähiger.<br />
WTO-VERHANDLUNGEN – STANDPUNKT POLENS<br />
Auf der der Vierten M<strong>in</strong>isterkonferenz der Welthandelsorganisation, die im November 2001 <strong>in</strong> Doha (Katar)<br />
stattfand, wurde entschieden, die nächste Verhandlungsr<strong>und</strong>e zur Liberalisierung des Welthandels anzufangen. Diese<br />
sogenannte Doha-Entwicklungsr<strong>und</strong>e (auch DDA-R<strong>und</strong>e) wird unter der Schirmherrschaft der WTO abgehalten.<br />
Zu den Bereichen der DDA-Verhandlungen gehört auch die <strong>Land</strong>wirtschaft. Die Verhandlungen haben zum Ziel: die<br />
Reduzierung der Zolltarife, schrittweise Verr<strong>in</strong>gerung <strong>und</strong> langfristig Abschaffung von jeglichen Exporterstattungen<br />
sowie bedeutende Reduzierung der den Handel bee<strong>in</strong>trächtigenden Inlandshilfe für die <strong>Land</strong>wirtschaft. Mit diesen<br />
Maßnahmen soll die <strong>in</strong> der <strong>Land</strong>wirtschaftsvere<strong>in</strong>barung aus dem Jahre 1995 verankerte Absicht, im Rahmen der<br />
WTO e<strong>in</strong> gerechtes <strong>und</strong> sich an Marktmechanismen richtendes Agrarsystem e<strong>in</strong>zuführen, verwirklicht werden.<br />
Mit dem EU-Beitritt hat sich die Situation <strong>Polen</strong>s <strong>in</strong>nerhalb der WTO-Verhandlungen geändert, weil die<br />
Handelspolitik von der nationalen Ebene auf die Geme<strong>in</strong>schaftsebene übertragen wurde. Folglich werden die<br />
Verhandlungen mit den WTO-Mitgliedstaaten von der Europäischen Kommission geführt, die aufgr<strong>und</strong> des<br />
Mandats des Rates der Europäischen Union handelt.<br />
<strong>Polen</strong> vertritt den Standpunkt, dass die zukünftigen Verpflichtungen der EU <strong>in</strong> Bezug auf die gesamten<br />
<strong>Land</strong>wirtschaftsverhandlungen nicht über die <strong>in</strong> der GAP-Reform vorgesehenen Ziele h<strong>in</strong>ausgehen sollen. Es<br />
gilt dabei die Erhaltung des Gr<strong>und</strong>satzes der Präferenz für die geme<strong>in</strong>schaftliche Produktion zu sichern, die<br />
Empf<strong>in</strong>dlichkeit von manchen Agrarmärkten zu berücksichtigen sowie die Verpflichtungen der EU von den<br />
entsprechenden Verpflichtungen anderer WTO-Partner abhängig zu machen, <strong>in</strong>sbesondere was die Inlandshilfe<br />
<strong>und</strong> den Ausfuhrwettbewerb betrifft. Die E<strong>in</strong>haltung dieser Kriterien wird den Weg zur Erarbeitung e<strong>in</strong>er<br />
ausgeglichenen Vere<strong>in</strong>barung ebnen, die den geme<strong>in</strong>schaftlichen Markt für die E<strong>in</strong>fuhr von Agrarprodukten<br />
aus Drittländern öffnet, die aber auch <strong>Polen</strong> ermöglicht, etwaige, sich aus der Liberalisierung ergebende<br />
Schwierigkeiten, zu m<strong>in</strong>imieren <strong>und</strong> zugleich den Export von Agrarprodukten <strong>und</strong> Lebensmitteln zu erhöhen.