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Offene Tore 3 / 2010 - Orah.ch

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Den ersten dieser Briefe hat Gadde in einer s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Tageszeitung<br />

mitgeteilt. Die restli<strong>ch</strong>en sieben Briefe sind später in<br />

der Heimat Jung-Stillings in einer Heimatzeits<strong>ch</strong>rift publiziert worden<br />

5 . Eine Auswertung in einem mehr theologis<strong>ch</strong> ausgeri<strong>ch</strong>teten<br />

Publikationsorgan ist bisher aber no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfolgt. Dies ers<strong>ch</strong>eint<br />

jedo<strong>ch</strong> deshalb so wi<strong>ch</strong>tig, weil Stilling in dieser Serie von Briefen<br />

kurz vor seinem irdis<strong>ch</strong>en Tod eine zusammenfassende Darstellung<br />

seines religiösen Denkens und Empfindens gibt und für den ratsu<strong>ch</strong>enden<br />

Freund praktis<strong>ch</strong>e Rats<strong>ch</strong>läge und Lebenshilfen anfügt 6 .<br />

Die Briefe waren geri<strong>ch</strong>tet an den Universitätsbu<strong>ch</strong>drucker Carl<br />

Fredric Berling (1785-1847) in der süds<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Universitätsstadt<br />

Lund. Gadde hat in seinem (s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en) Kommentar zum<br />

ersten der Briefe ni<strong>ch</strong>t nur eine kurze Darstellung von Stillings Leben<br />

gegeben, da dieser den s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Lesern si<strong>ch</strong>er weniger<br />

gut bekannt war. Er hat au<strong>ch</strong> beri<strong>ch</strong>tet, dass Berling »ein ernsthaft<br />

denkender und re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>affener Mann« gewesen sei. Berling gehörte<br />

in der Tat zu einer dur<strong>ch</strong> viele sol<strong>ch</strong>e re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>affenen Männer<br />

bekannten Familie, die ursprüngli<strong>ch</strong> einmal von Deuts<strong>ch</strong>land na<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>weden ausgewandert war 7 . Sein Vater, der die Druckerei in<br />

5<br />

Gadde, Fredric: Ett brev fran Jung-Stilling. In: Sydsvenska Dagbladet vom<br />

25.1.1955. – Pfeifer, Klaus: Briefe mit Trost und Rat verfasst. In: Siegerland. Bd.<br />

81 (2004) Heft 1, S. 51-62. – Bei Stillings Briefen handelte es si<strong>ch</strong>, der damaligen<br />

Gepflogenheiten entspre<strong>ch</strong>end, um einseitig bes<strong>ch</strong>riebene Briefbögen, die zum<br />

Versand so zusammen gefaltet wurden, dass ein unbes<strong>ch</strong>riebenes Stück der Bogenrückseite<br />

obenauf lag. Darauf wurde dann die Adresse ges<strong>ch</strong>rieben. Das Ganze<br />

wurde dann mit Siegellack unter Aufdruck einer Pets<strong>ch</strong>aft vers<strong>ch</strong>lossen. Bei drei<br />

von den hier vorliegenden Briefen sind no<strong>ch</strong> mehr oder weniger gut erhaltene Siegelabdrücke<br />

zu erkennen. Sie zeigen alle drei ni<strong>ch</strong>t das Siegel Jung-Stillings, sondern<br />

das s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>e Staatswappen. Offenbar hat also die Versiegelung erst bei<br />

Einlieferung des Briefes (s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>es Postamt ? Konsulat ?) stattgefunden.<br />

Briefums<strong>ch</strong>läge und Briefmarken waren no<strong>ch</strong> unbekannt.<br />

6<br />

Mein Dank für die Überlassung von Kopien der in der Universitäts-Bibliothek Lund<br />

aufbewahrten Briefe gilt dem Präsidenten der Jung-Stilling-Gesells<strong>ch</strong>aft Siegen,<br />

Herrn Prof. Dr. Gerhard Merk.<br />

7<br />

Wel<strong>ch</strong>er Art die Verwandts<strong>ch</strong>aft von Carl Fredric Berling und dem in Dänemark<br />

ansässig gewesenen Gründer und Herausgeber der weltbekannten Tageszeitung<br />

»Berlingske Tidende« ist, ist mir ni<strong>ch</strong>t bekannt. Dieser Ernst Heinri<strong>ch</strong> Berling<br />

(1709-1758) war ebenfalls deuts<strong>ch</strong>er Herkunft.<br />

OFFENE TORE 3/10<br />

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