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Evangelium, indem dieses mit dem Thomasbekenntnis s<strong>ch</strong>ließt<br />
(Joh 20,28). Dazu Jean Zumstein: »Die grundlegende Inklusion, die<br />
das Joh umrahmt und dessen hohe Christologie programmatis<strong>ch</strong><br />
darlegt, setzt si<strong>ch</strong> aus der Beteuerung der Göttli<strong>ch</strong>keit des Christus-Logos<br />
in 1,1 (kaì theòs ên ho lógos) und aus dem Thomasbekenntnis<br />
in 20,28 (ho kyriós mou ho theós mou) zusammen. So<br />
wird die ents<strong>ch</strong>eidende Identität des Sohnes symmetris<strong>ch</strong> zu Beginn<br />
des Evangeliums verkündigt und an dessen Ende in ein Bekenntnis<br />
gefasst.« (Zumstein 126).<br />
Vers 3: »Alles ist dur<strong>ch</strong> ihn geworden«. Hier wird der Logos als<br />
S<strong>ch</strong>öpfungsmittler eingeführt. Ähnli<strong>ch</strong>e Aussagen stehen im Kolosserbrief:<br />
»(15) Er ist das Ebenbild des unsi<strong>ch</strong>tbaren Gottes, der<br />
Erstgeborene vor aller S<strong>ch</strong>öpfung. (16) Denn in ihm wurde alles<br />
ges<strong>ch</strong>affen im Himmel und auf Erden, das Si<strong>ch</strong>tbare und das Unsi<strong>ch</strong>tbare,<br />
ob Throne oder Heers<strong>ch</strong>aren, ob Mä<strong>ch</strong>te oder Gewalten;<br />
alles ist dur<strong>ch</strong> ihn und auf ihn hin ges<strong>ch</strong>affen. (17) Und er ist vor<br />
allem, und alles hat in ihm seinen Bestand.« (Kol 1,15-17 ZUR ). Und<br />
im Hebräerbrief: »(1) Na<strong>ch</strong>dem Gott vor Zeiten vielfa<strong>ch</strong> und auf<br />
vielerlei Weise zu den Vätern geredet hatte dur<strong>ch</strong> die Propheten,<br />
(2) hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet dur<strong>ch</strong> den Sohn, den<br />
er eingesetzt hat zum Erben aller Dinge und dur<strong>ch</strong> den er die Welten<br />
ges<strong>ch</strong>affen hat. (3) Er, der Abglanz seiner Herrli<strong>ch</strong>keit und Abbild<br />
seines Wesens ist, der das All trägt mit dem Wort seiner<br />
Ma<strong>ch</strong>t …« (Hebr 1,1-3 ZUR ). Au<strong>ch</strong> Swedenborg thematisiert die<br />
S<strong>ch</strong>öpfungsmittlers<strong>ch</strong>aft der göttli<strong>ch</strong>en Weisheit: Die S<strong>ch</strong>öpfung<br />
(creatio) muss »von der göttli<strong>ch</strong>en Liebe dur<strong>ch</strong> die göttli<strong>ch</strong>e Weisheit«<br />
abgeleitet werden (WCR 13). Gott hat das Universum (universum)<br />
»aus der Liebe dur<strong>ch</strong> die Weisheit ers<strong>ch</strong>affen« (WCR 37).<br />
Die Liebe ist der S<strong>ch</strong>öpfer, die Weisheit aber ist seine S<strong>ch</strong>öpfungsmittlerin:<br />
»Wie ein Bräutigam und Gatte bringt die Liebe alle Formen<br />
hervor oder erzeugt sie, aber dur<strong>ch</strong> die Weisheit wie dur<strong>ch</strong> die<br />
Braut oder Gattin« (WCR 37).<br />
Vers 6: Johannes der Täufer stellt »den Herrn als das Wort<br />
OFFENE TORE 3/10<br />
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