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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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39. Die Beherrschung des aufwärts strömenden Lebensäthers (des Udana) macht den Menschen frei<br />

vom Wasser, vom dornigen Weg und vom Schlamm, und er erlangt dadurch die Kraft des Aufsteigens.<br />

<strong>Der</strong> ganze Körper wird <strong>von</strong> der Gesamtheit an Nervenkraft durchdrungen, die der Hindu Prana nennt.<br />

Diese Kraft wird - über das Gehirn - vom Denken gesteuert; sie ist die Lebenskraft, welche die<br />

Sinnesorgane funktionsfähig macht und die nach aussen gerichtete Aktivität des Menschen bewirkt; sie<br />

strömt über grosse Verteiler-Zentren, die Plexus oder Lotos genannt werden, in alle Teile des<br />

Nervensystems. Die der exakten Medizin bekannten Nervenganglien [329] sind die Reflektionen oder<br />

Schatten dieser mehr ätherischen Geflechte. Allgemein könnte man sagen, dass die Gesamtsumme an<br />

Prana im menschlichen Körper den Lebens- oder Ätherkörper bildet. Dieser Ätherkörper besteht völlig<br />

aus Energieströmen und ist das Substrat lebender Substanz, das der dichten physischen Form<br />

zugrundeliegt.<br />

Diese Energie wird auch «Lebensäther» genannt. Prana ist in seiner Manifestation fünffältig, und so<br />

entspricht es den fünf Bewusstseinszuständen, dem fünften Prinzip und den fünf Modifikationen des<br />

Denkprinzips. Im Sonnensystem manifestiert sich das Prana abgestuft in fünf grossen Energiezuständen<br />

oder Bewusstseinssphären, die wir Ebenen nennen; es sind dies:<br />

1. die atmische oder geistige Ebene,<br />

2. die buddhische oder Intuitions-Ebene,<br />

3. die Mentalebene,<br />

4. die Emotional-, Astral- oder kamische Ebene,<br />

5. die physische Ebene.<br />

Die fünf Differenzierungen des Prana im menschlichen Körper sind:<br />

1. Prana erstreckt sich <strong>von</strong> der Nase bis zum Herzen und hat eine besondere Beziehung zum Mund und<br />

den Sprachorganen, zum Herzen und zur Lunge.<br />

2. Samana erstreckt sich vom Herzen bis zum Sonnengeflecht; es hat mit Speise und Trank, also mit der<br />

Ernährung des Körpers zu tun, und es hat eine besondere Beziehung zum Magen.<br />

3. Apana erstreckt sich vom Sonnengeflecht bis zu den Fusssohlen; es beeinflusst die Ausscheidungsund<br />

Geburtsorgane und hat [330] daher besondere Beziehung zu den Geschlechts- und<br />

Ausscheidungsorganen.<br />

4. Udana ist zwischen der Nase und dem Scheitel des Kopfes wirksam; es hat eine besondere Beziehung<br />

zum Gehirn, zu der Nase und den Augen; und wenn es richtig beherrscht wird, bewirkt es die<br />

Koordinierung der Lebensäther (Vitallüfte) und deren richtige Lenkung.<br />

5. Vyana ist die Bezeichnung für die Gesamtheit pranischer Energie, wenn sie gleichmässig im ganzen<br />

Körper verteilt ist. Ihr dienen als Werkzeuge die Tausende <strong>von</strong> Nadis oder Nerven, die im Körper<br />

vorhanden sind, und sie hat eine besonders enge Verbindung mit den Blutwegen, den Venen und<br />

Arterien.<br />

In diesem Lehrspruch wird uns gesagt, dass durch Meisterung des vierten Lebensäthers ganz bestimmte<br />

Wirkungen erreicht werden können, und es ist interessant zu sehen, welche Wirkungen das sind. Diese<br />

Beherrschung wird nur dann möglich, wenn das System des Raja <strong>Yoga</strong> verstanden und gemeistert ist,<br />

denn es setzt die Fähigkeit voraus, im Kopf zu wirken und die ganze niedere Natur <strong>von</strong> einem<br />

bestimmten Punkt im Gehirn aus zu beherrschen. Wenn ein Mensch dort polarisiert ist, dann wird die<br />

ganze Nervenkraft oder Energie im Scheitel des Kopfes aktiv. Durch die richtige Beherrschung dieser<br />

Energie wird die richtige Lenkung der Lebensströme möglich, und der Mensch erreicht die Befreiung;<br />

dadurch wird die Kontaktlosigkeit in den drei Welten erlangt. Diese Ausdrucksweise ist notwendigerweise<br />

symbolisch, und ihr Sinngehalt darf nicht dadurch verloren gehen, dass ihre wirkliche Bedeutung ins<br />

Materielle herabgezogen wird. Levitation, die Fähigkeit auf dem Wasser zu gehen, und das Vermögen,<br />

der Anziehungskraft der Erde Widerstand zu leisten, ist ihre niedrigste und am wenigsten wichtige<br />

Bedeutung.<br />

1. Freisein [331] vom Wasser ist ein symbolischer Ausdruck dafür, dass die Astralnatur überwunden ist,<br />

und dass die grossen Wasser der Illusion die befreite Seele nicht mehr gefangen halten können. Die<br />

Energie des Sonnengeflechts dominiert nicht mehr.<br />

2. Freisein vom dornigen Weg bezieht sich auf den Weg des physischen Lebens; niemand hat schöner<br />

darauf hingewiesen als Christus in seinem Gleichnis vom Sämann, wo etliches vom Samen mitten unter<br />

die Dornen fiel. Dafür wird folgende Erklärung gegeben: Die Dornen sind die Sorgen und Mühsale des<br />

weltlichen Daseins, die das geistige Leben ersticken und den wahren geistigen Menschen so lange Zeit<br />

verhüllen können. <strong>Der</strong> dornige Weg muss zum nördlichen Pfad hinführen, und dieser wiederum zum Pfad<br />

der Einweihung. In einem alten Buch, das sich in den Archiven der Meister befindet, sind die Worte zu<br />

finden:<br />

«<strong>Der</strong> Wahrheitssucher möge sich vor dem Ertrinken retten und das Ufer des Flusses erklimmen. Er richte<br />

sich nach dem Polarstern, und wenn er auf festem Grund steht, wende er sein Antlitz dem Licht zu. Dann<br />

möge er sich vom Stern führen lassen».<br />

3. Freisein vom Schlamm bezieht sich auf die gemischte Natur <strong>von</strong> Kama-Manas, nämlich auf Verlangen<br />

und niederes Denkvermögen, welche die Ursachen für das einzigartige Problem der Menschheit sind.

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