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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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infolgedessen mit der Überseele und mit allen Seelen - muss richtig eingeschätzt werden; die Gründe,<br />

weshalb man es erreichen will, müssen richtig beurteilt, und die zu erzielenden Ergebnisse ernsthaft<br />

ersehnt (geliebt) werden, ehe der Strebende die genügend starke Anstrengung macht, die ihm Macht<br />

über die Modifikationen des Denkens und daher über seine ganze niedere Natur gibt.<br />

Nur wenn [28] diese Würdigung echt genug und er fähig ist, die Unterwerfung und Beherrschung<br />

ununterbrochen voranzubringen, wird dem Schüler mit der Zeit immer mehr bewusst werden, welche<br />

Bedeutung die Zügelung der Modifikationen hat.<br />

15. Nicht-Anhangen ist Freisein vom Verlangen nach allen Wunschobjekten, ganz gleich, ob es sich um<br />

irdische Dinge oder um ein Festhalten an Überlieferungen, ob es sich um Dinge des Diesseits oder des<br />

Jenseits handelt.<br />

Nicht-Anhangen (Losgelöstsein) kann auch als Durstlosigkeit bezeichnet werden. Das wäre wohl der<br />

richtigste okkulte Ausdruck dafür, da er die duale Grundidee <strong>von</strong> Wasser, dem Symbol der materiellen<br />

Existenz und <strong>von</strong> Verlangen, der Eigenschaft der Astralebene, umfasst, deren Symbol gleichfalls das<br />

Wasser ist. <strong>Der</strong> Gedanke, dass der Mensch «Fisch» ist, wird hier auffallend vollkommen ausgedrückt.<br />

Dieses Symbol hat, wie alle Symbole, sieben Bedeutungen; zwei da<strong>von</strong> sollen hier angeführt werden:<br />

1. <strong>Der</strong> Fisch ist das Symbol des Vishnu-Aspekts, des Christus-Prinzips, des zweiten Aspekts der<br />

Gottnatur, des Christus in Inkarnation, sei es der kosmische Christus, (der sich durch ein Sonnensystem<br />

manifestiert) oder der individuelle Christus, der potentielle Erlöser in jedem Menschen. Das ist der<br />

«Christus in euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit» (Kolosser I, 27). Wenn der Schüler auch noch den<br />

Fisch-Avatar des Vishnu studieren will, wird er noch mehr erfahren.<br />

2. <strong>Der</strong> Fisch, der in den Wassern der Materie schwimmt; das ist eine Ausweitung des gleichen<br />

Gedankens, der hier nur auf seinen sichtbaren zeitlichen Ausdruck, den Menschen als Persönlichkeit,<br />

übertragen ist.<br />

Wo es kein Verlangen nach einem wie immer gearteten Objekt mehr gibt [29] und wo kein Wunsch nach<br />

Wiedergeburt besteht (stets das Endergebnis sehnsüchtigen Verlangens, sich durch eine körperliche<br />

Form zum Ausdruck zu bringen), dort ist die wahre Durstlosigkeit erreicht worden; der befreite Mensch<br />

wendet sich <strong>von</strong> allen Formen in den niederen drei Welten ab und wird ein wahrer Erlöser.<br />

In der Bhagavad Gita finden wir die folgenden aufklärenden Worte:<br />

«Denn die Weisen mit geistiger Schau, die den Früchten ihrer Werke entsagen, sind befreit <strong>von</strong> den<br />

Fesseln der Wiedergeburt und weilen dort, wo es kein Leid mehr gibt».<br />

«Wenn du Seele den dichten Wald der Täuschungen durchquert hast, wirst du dich nicht mehr um das<br />

kümmern, was gelehrt wird oder gelehrt worden ist».<br />

«Wenn dein Denken frei geworden ist <strong>von</strong> überlieferten Lehren, wenn es unerschütterlich in der Seele<br />

und ihrer geistigen Schau ruht, dann wirst du die Vereinigung mit der Seele erlangen». (Gita II, 51, 52,<br />

53)<br />

J. H. Woods erklärt dies in seiner Übersetzung des Kommentars <strong>von</strong> Veda Vyasa folgendermassen:<br />

«Leidenschaftlos ist das Bewusstsein des Menschen, der sich vom Durst nach sichtbaren oder<br />

kundgewordenen Objekten frei gemacht hat».<br />

«Wenn die Denksubstanz (Chitta) frei ist vom Verlangen nach sichtbaren Objekten, wie Frauen, Essen<br />

oder Trinken, oder vom Streben nach Macht, wenn sie frei ist vom Verlangen nach offenbarten Dingen (in<br />

den Heiligen Schriften) wie z.B. nach dem Himmel, nach einem körperlosen Zustand oder nach einem<br />

Aufgehen in der Urmaterie, dann wird sie, auch wenn sie mit diesen Dingen in Berührung steht, und der<br />

vergeistigte Mensch sich der Unzulänglichkeit der Dinge bewusst ist, das Bewusstsein haben, Meister zu<br />

sein».<br />

Das Wort «überliefert» bringt [30] die Gedanken des Lesers <strong>von</strong> dem ab, was für gewöhnlich als Objekt<br />

sinnlicher Wahrnehmung angesehen wird, und führt ihn hinein in die Welt der Gedankenformen, in jenes<br />

«Gestrüpp der Täuschungen», das durch die Vorstellungen des Menschen <strong>von</strong> Gott, Himmel und Hölle<br />

entstanden ist. Die Sublimierung all dessen und ihr höchster Ausdruck in den drei Welten ist das<br />

«Devachan», das Ziel für die meisten Menschen. Devachanisches Erleben muss jedoch schliesslich in<br />

nirvanische Erkenntnis oder Bewusstheit umgewandelt werden. <strong>Der</strong> Leser sollte indes beachten, dass<br />

der Himmel, das Objekt sehnsüchtigen Verlangens, das Ergebnis überlieferter Lehren und der<br />

Formulierungen doktrinärer Glaubensbekenntnisse, für den Okkultisten mehrere Bedeutungen hat. Des<br />

klaren Verstehens wegen sollen hier folgende angeführt werden:<br />

1. Himmel, jener Bewusstseinszustand auf der Astralebene, der die Verwirklichung sehnsüchtigen<br />

Verlangens des Aspiranten nach Ruhe, Frieden und Glück ist. Er ist auf «Formen der Freude» begründet.<br />

Er ist ein Zustand der Sinnenfreude, und da er <strong>von</strong> jedem Einzelwesen für sich selbst errichtet wird, ist er<br />

ebenso verschiedenartig wie die Menschen, die an ihm teilhaben. Die Loslösung <strong>von</strong> diesem Himmel<br />

muss erreicht werden. Es ist erkannt worden, dass sich das niedere Selbst und der des physischen<br />

Körpers ledige Mensch vor seinem Übergang aus dem Astralkörper zur Mentalebene an diesem Himmel<br />

erfreut.<br />

2. Devachan ist jener Bewusstseinszustand auf der Mentalebene, in den die Seele eintritt, wenn sie den<br />

Astralkörper abgelegt hat und sich im Bereich ihres Mentalkörpers betätigt. Das Devachan ist <strong>von</strong>

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