"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici
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Denker auf seiner eigenen Ebene, die Denkkraft und das Gehirn aufeinander abgestimmt und koordiniert<br />
sind, und zwar über das Sutratma, den magnetischen Silberfaden.<br />
22. Es gibt zwei Arten <strong>von</strong> Karma (oder Wirkungen): Jetzt wirkendes Karma und zukünftiges Karma.<br />
Durch vollkommen konzentriertes Meditieren darüber erfährt der Yogi den Zeitpunkt, wann sein Erleben<br />
in den drei Welten ein Ende hat. Dieses Wissen kommt ihm auch durch Vorzeichen.<br />
Dieser Lehrspruch wird leichter verständlich, wenn man ihn im Zusammenhang mit Lehrspruch 18 in<br />
Buch III liest. Das hier gemeinte Karma bezieht sich hauptsächlich auf das gegenwärtige Leben des<br />
Aspiranten oder Yogis. Er weiss, dass jedes Ereignis in diesem Leben die Auswirkung einer<br />
voraufgegangenen Ursache ist, die <strong>von</strong> ihm selbst in einem früheren Leben eingeleitet wurde; er weiss<br />
auch, dass jede Handlung im jetzigen Leben eine Wirkung in einem [285] späteren Leben hervorbringen<br />
muss, es sei denn, dass die Handlung so ist, dass:<br />
1. die Wirkung sofort beginnt und innerhalb der jetzigen Lebensspanne ihren Höhepunkt erreicht;<br />
2. die Wirkung kein Karma zur Folge hat, da die Handlung aus selbstlosen Beweggründen und mit<br />
völliger Losgelöstheit ausgeführt wurde. Er bringt dann die gewünschte Wirkung in Übereinstimmung mit<br />
dem Gesetz hervor, aber es sind für ihn keine Folgen damit verbunden.<br />
Wenn sich der Yogi in einem Leben verkörpert hat, in dem nicht mehr viel Karma abzutragen ist, und<br />
wenn alles, was er tut, kein neues Karma mehr schafft, dann kann er den Zeitpunkt seiner<br />
Lebenserfahrung festlegen, und er weiss, dass der Tag der Befreiung nahe ist. Durch Meditation und die<br />
Fähigkeit, als Ego zu wirken, kann er die Welt der Ursachen erreichen, und er weiss also, welche<br />
Handlungen ausgeführt werden müssen, um die wenigen noch verbliebenen Wirkungen auszulösen.<br />
Dadurch, dass er streng auf den Beweggrund einer jeden Handlung im gegenwärtigen Leben achtet,<br />
verhütet er, dass ihn die Wirkungen in irgendeiner Weise an das Rad der Wiedergeburt binden können.<br />
So nähert er sich bewusst und in intelligenter Weise seinem Ziel; alles Tun, Handeln und Denken<br />
geschieht aus unmittelbarer Erkenntnis und bindet ihn in keiner Weise.<br />
Die erwähnten Vorzeichen beziehen sich hauptsächlich auf die Mentalwelt, in welcher der wirkliche<br />
Mensch lebt. Durch ein Verstehen <strong>von</strong><br />
a. Zahlen,<br />
b. Farben,<br />
c. Schwingungen,<br />
kann er erkennen, ob seine Aura frei ist <strong>von</strong> «todbringenden» Wirkungen. Er weiss, dass (symbolisch<br />
[286] ausgedrückt) in den Aufzeichnungen nichts mehr steht, was ihn zu den drei Welten zurückbringen<br />
könnte; und darum sieht er «durch Zeichen», dass sein Weg frei ist.<br />
In den alten Schriften, die sich in den Archiven der Meister befinden, ist das mit folgenden Worten<br />
ausgedrückt:<br />
«Wenn der fünfstrahlige Stern in Klarheit scheint, und darin keine Formen mehr zu sehen sind, dann ist<br />
der Weg frei.<br />
Wenn das Dreieck nur noch Licht umfasst, ist der Weg frei für das Hinübergehen des Pilgers.<br />
Wenn innerhalb der Aura des Pilgers die vielen Formen schwinden und drei Farben zu sehen sind, dann<br />
ist der Weg frei <strong>von</strong> allen Hindernissen.<br />
Wenn die Gedanken keine Formen mehr aufrufen, und wenn keine Schatten mehr reflektiert werden,<br />
dann ist der Silberfaden der direkte Weg vom Kreis zum Mittelpunkt».<br />
Von diesem Punkt der Ruhe gibt es keine Rückkehr mehr. Die Periode der notwendigen Erfahrungen in<br />
den drei Welten ist zu Ende. Kein Karma kann den befreiten Geist zur Erde hinabziehen, da er keine<br />
Lektionen mehr zu lernen hat, und da es keine Ursachen mehr gibt, die sich für ihn auswirken könnten. Er<br />
kann jedoch sein Werk des Dienens in den drei Welten fortsetzen oder wieder aufnehmen, ohne dass er<br />
seine wahre Heimat in den subtileren Bereichen und höheren Bewusstseins-Ebenen jemals wirklich<br />
verlässt.<br />
23. Durch konzentriertes Meditieren über die drei Zustände des Empfindens - Mitgefühl, Güte und<br />
Leidenschaftslosigkeit - kann harmonisches Einssein mit anderen Menschen erreicht werden<br />
Ein Vergleich dieses Satzes [287] mit dem Lehrspruch 33 im ersten Buch wird zu seinem Verstehen<br />
beitragen. Die hier angeführte Harmonie geht jedoch einen Schritt weiter. <strong>Der</strong> Hinweis im ersten Buch soll<br />
den Aspiranten zu einem harmonischen, friedlichen Zusammenleben mit seiner ganzen Umgebung<br />
führen. In diesem Satz jedoch wird ihm nahegelegt, mit allen anderen Menschen wesenseins zu werden,<br />
und zwar durch Konzentration über die «drei Zustände der Empfindung». Diese sind:<br />
a. Mitgefühl - im Gegensatz zum heftigen Gefühl, das selbstsüchtig und verlangend ist.<br />
b. Güte - im Gegensatz zur Ichbezogenheit, die immer hart und mit sich selbst beschäftigt ist.<br />
c. Leidenschaftslosigkeit - im Gegensatz zu sinnlicher Begierde und heftigem Verlangen.<br />
Diese drei Zustände des Fühlens bringen den Menschen, der sie versteht und sich in sie hineinversetzt,<br />
mit der Seele aller Menschen in harmonische Verbindung.<br />
Durch Mitgefühl ist er nicht mehr mit selbstsüchtigen Eigeninteressen beschäftigt, sondern er denkt sich<br />
in seinen Bruder hinein und leidet mit ihm; er kann seine eigene Schwingung so einstellen, dass sie auf