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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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f. Das Stadium, in dem der Mensch erkennt, dass Materie oder Form keine Macht mehr über ihn haben.<br />

Er kann dann sagen: «Die Gunas oder Qualitäten der Materie in den drei Welten wirken nicht mehr<br />

anziehend auf mich; sie rufen keinen Widerhall in mir hervor». Es besteht also keine Furcht mehr, denn<br />

im Jünger ist nichts, das Übles, Tod oder Schmerz zu ihm hinziehen könnte. So ist auch die sechste<br />

Modifikation überwunden, und an ihre Stelle tritt die Erkenntnis des wahren Wesens der Göttlichkeit und<br />

völlige Glückseligkeit.<br />

g. Vollkommene Selbstverwirklichung ist das nächste und letzte Stadium. <strong>Der</strong> Eingeweihte kann nun<br />

bewusst sagen: « Ich bin, was Ich bin». Und er weiss sich eins mit dem All-Selbst. Es gibt kein Zweifeln<br />

mehr. Das volle Licht des Tages oder vollkommene Erleuchtung überflutet das ganze Sein und Wesen<br />

des Sehers.<br />

Das sind die sieben Stadien auf dem Pfad; die sieben Stationen des Kreuzes, wie sie der Christ nennt;<br />

die sieben grossen Einweihungen und die sieben Wege zur Gottseligkeit. «Nun aber glänzet der Pfad des<br />

Gerechten wie das Licht, das immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag».<br />

DIE ACHT MITTEL<br />

28. Wenn die [178] Mittel zum <strong>Yoga</strong> ständig angewendet wurden und die Unreinheit überwunden ist,<br />

kommt es zu einer Erhellung, die zur vollen Erleuchtung führt.<br />

Wir kommen nun zum praktischen Teil des Buches, der die Anleitung gibt, wie <strong>Yoga</strong>, Vereinigung oder<br />

Einswerdung voll und ganz erreicht werden kann. Die zu leistende Arbeit ist <strong>von</strong> zweifacher Art:<br />

1. Die beharrliche Anwendung der richtigen Mittel, durch welche die Vereinigung erreicht wird.<br />

2. Die Disziplinierung des dreifachen niederen Menschen, damit Unreinheit in jedem der drei Körper<br />

vollständig beseitigt wird.<br />

Die beharrlich durchgeführte zweifache Arbeit zeitigt zwei entsprechende Ergebnisse, die beide durch<br />

ihre Ursachen bedingt sind.<br />

1. Unterscheidung wird möglich. Durch Anwendung der Mittel kommt der Aspirant zu einem<br />

wissenschaftlichen Erkennen des Unterschieds, der zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst besteht,<br />

zwischen Geist und Materie. Dieses Wissen ist dann kein theoretisches Wissen mehr, sondern eine<br />

Erfahrungs-Tatsache des Jüngers, <strong>von</strong> der er sich in der Folgezeit bei allen seinen Aktivitäten leiten lässt.<br />

2. Klare Einsicht folgt. Mit zunehmender Läuterung werden die Hüllen oder Körper, welche die<br />

Wirklichkeit verdecken, durchlässiger; sie wirken nicht mehr als dichte Verhüllungen, welche die Seele<br />

verbergen und die Welt abschirmen, in der die Seele normalerweise lebt. <strong>Der</strong> Aspirant wird sich eines<br />

Teiles seiner selbst bewusst, der [179] ihm bisher verborgen und unbekannt war. Er nähert sich seinem<br />

innersten Mysterium und kommt der innewohnenden Göttlichkeit näher, die nur bei der Einweihung richtig<br />

erfahren werden kann. Er erkennt einen neuen Faktor und eine neue Welt, und er versucht, sie zu einem<br />

bewussten Erleben auf der physischen Ebene zu machen.<br />

Hier sollte beachtet werden, dass die beiden Massnahmen zur Erlangung klarer Erkenntnis - die ständige<br />

Anwendung der acht Mittel zur Vereinigung und die Läuterung des Lebens in den drei Welten - sich auf<br />

den Menschen in den drei Welten beziehen und in seinem physischen Gehirn die Fähigkeit entwickeln,<br />

zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen zu unterscheiden, und die Dinge des Geistes klar zu<br />

erkennen. Sie bewirken ferner gewisse Veränderungen im Kopf, sie reorganisieren die Lebenslüfte und<br />

wirken unmittelbar auf die Zirbeldrüse und den Hirnanhang ein. Wenn diese vier Massnahmen:<br />

1. Anwendung der Mittel,<br />

2. Läuterung,<br />

3. Feststellen der Unterschiede,<br />

4. Klare Einsicht (oder Erkenntnis)<br />

zu einem Teil des äusseren Lebens des Menschen geworden sind, dann übernimmt der geistige Mensch,<br />

das Ego oder der Denker auf seiner eigenen Ebene, seinen Anteil am Befreiungsprozess, und die beiden<br />

letzten Stadien werden <strong>von</strong> oben nach unten bewirkt. Diese sechsfache Entwicklung ist die Entsprechung<br />

auf dem Weg des Jüngers zum Individualisierungsprozess, im Verlaufe dessen der Tiermensch, die<br />

niedere Vierheit (das Physische, Ätherische, Astrale und niedere Mentale) jenen zweifachen Ausdruck<br />

des Geistes - Atma-Buddhi - geistigen Willen und geistige Liebe empfing, die ihn vollständig und erst<br />

richtig zum Menschen machten. Die beiden [180] letzten Entwicklungsstadien, die im geläuterten und<br />

ernsthaft strebenden Menschen vom Ego bewirkt werden, sind folgende:<br />

1. Erhellung. Das Licht im Kopf, das zuerst nur ein Funke ist, wird zur Flamme entfacht, die alle Dinge<br />

erhellt und ständig <strong>von</strong> oben her gespeist wird. Das erfolgt stufenweise (siehe vorhergehenden<br />

Lehrspruch) und hängt <strong>von</strong> unentwegter Übung, Meditation und ernsthaftem Dienen ab.<br />

2. Erleuchtung. Das allmählich zunehmende Herabströmen feuriger Energie verstärkt ständig das «Licht<br />

im Kopf» oder die Helligkeit, die im Gehirn in der Umgebung der Zirbeldrüse zu finden ist. Für das kleine<br />

System des dreifachen Menschen in physischer Manifestation ist es das, was die physische Sonne für<br />

das Sonnensystem ist. Dieses Licht wird schliesslich zu einer herrlich schimmernden Strahlenkrone, und<br />

der Mensch wird ein «Sohn des Lichts» oder eine «Sonne der Gerechtigkeit». Buddha, Christus und alle<br />

grossen Menschen, die das Ziel erreicht haben, waren solche Söhne des Lichtes.

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