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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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. Die fünf Sinnesorgane: Das Ohr, die Haut, das Auge, die Zunge, die Nase, also jene physischen<br />

Organe oder Kontaktmitte!, die es ermöglichen, dass sich der Mensch mit der dinghaften Welt<br />

identifiziert.<br />

c. Die fünf Organe der Tätigkeit: Hände, Füsse, Sprachorgan, die Ausscheidungs- und<br />

Fortpflanzungsorgane.<br />

d. Das Denkvermögen. Das ist der sechste Sinn, das Organ, das alle anderen Sinnesorgane zu einer<br />

Synthese vereinigt und schliesslich deren Gebrauch überflüssig machen wird.<br />

Diese sechzehn Mittel der Wahrnehmung und Tätigkeit in der Erscheinungswelt sind<br />

Kommunikationsmittel für den wirklichen, denkenden Menschen; sie sind der Beweis für seine aktive<br />

Wirklichkeit und sind die Gesamtsumme der physischen Tatbestände, die [158] jeden verkörperten<br />

Gottessohn betreffen. In ihrer kosmischen Bedeutung sind sie die Gesamtsumme der Fakten, welche die<br />

Wirklichkeit einer kosmischen Inkarnation demonstrieren. «Das Wort ist Fleisch geworden» gilt im<br />

individuellen wie im kosmischen Sinn.<br />

2. <strong>Der</strong> subtile Wirkungsbereich der Gunas.<br />

Er besteht aus sechs Abteilungen, die mit dem zu tun haben, was dem offensichtlichen Bereich<br />

zugrundeliegt, was innerlich und ungreifbar ist; es betrifft die Entfaltung <strong>von</strong> Kräften, welche die<br />

sichtbaren Formen hervorbringen.<br />

In den Schriften der Hindus werden sie fachmännisch Tanmatras genannt. Sie haben mehr mit dem<br />

Bewusstsein zu tun als mit der Form und sind die «besonderen Modifikationen der Buddhi oder des<br />

Bewusstseins» (Ganganatha Iha). Sie sind:<br />

1. Das Element des Hörens oder das, was das Ohr erzeugt - die erste Anlage des Hörens.<br />

2. Das Element des Fühlens oder das, was die Organe der Berührung (die Haut etc.) erzeugt, - der<br />

Ansatz für den Tastsinn.<br />

3. Das Element des Sehens oder das, was das Auge erzeugt.<br />

4. Das Element des Schmeckens oder das, was die Geschmackswerkzeuge hervorbringt.<br />

5. Das Element des Riechens oder das, was die Riechorgane erzeugt.<br />

Hinter diesen fünf steht das sechste Tanmatra (oder die Modifikation des Bewusstseinsprinzips), das<br />

sogenannte «Persönlichkeitsgefühl», das Ich-Bewusstsein, das Ahamkara-Prinzip; dieses erzeugt das<br />

Gefühl der personellen Wirklichkeit und die Vorstellung, eine abgesonderte Bewusstseinseinheit zu sein.<br />

Es ist die Grundlage für die grosse «Ketzerei der Absonderung» und die Ursache da<strong>von</strong>, dass der<br />

wirkliche [159] oder geistige Mensch in die grosse Illusion hineingerät. Es ist das, was den Menschen<br />

äonenlang gezwungen hat, sich mit den Dingen der Sinne zu identifizieren; aber es ist auch das, was ihn<br />

schliesslich dazu führt, dass er Befreiung sucht.<br />

3. Das Angedeutete.<br />

Den sechzehn spezifischen und den sechs subtilen Bereichen liegt das zugrunde, was die Ursache <strong>von</strong><br />

all diesem ist; es wird in den Hindu-Schriften Buddhi oder reine Vernunft genannt; es ist Erkenntniskraft<br />

ohne das niedere Denken, auch Intuition genannt, deren Wesen Liebe-Weisheit ist. Das ist das Christus-<br />

Leben oder Christus-Prinzip, das sich bei der Verkörperung (beim Annehmen einer Form, wie wir sie<br />

kennen) als das Sichtbare und das Subtile manifestiert. Bis jetzt ist es bei der Mehrheit der Menschen nur<br />

«angedeutet». Wir vermuten, dass es da ist. Durch Ausübung des Raja <strong>Yoga</strong> soll diese schwache<br />

Vermutung zum vollen Wissen werden, so dass die Theorie zur Tatsache wird und das Verborgene,<br />

gläubig Vermutete zur Gewissheit werden und als das erkannt werden kann, was es ist.<br />

4. Das Unfassbare. Schliesslich kommen wir zum vierten Wirkungsbereich der Gunas oder Aspekte, zu<br />

dem, «in dem wir leben, weben und sind», dem unberührbaren, unbekannten Gott. Das ist die grosse<br />

Lebens- und Daseinsform, in der unsere kleinen Formen enthalten sind. Das ist die Gesamtsumme der<br />

denkenden Substanz, <strong>von</strong> der unser kleines Denkvermögen ein Teil ist; das ist die gesamte Schöpfung<br />

Gottes, die sich durch den kosmischen Christus manifestiert, <strong>von</strong> dem jeder kleine Gottessohn ein Teil ist.<br />

Das [160] Bewusstsein des Menschen kann dieses Unfassbare und Unbekannte jetzt noch nicht<br />

begreifen.<br />

20. <strong>Der</strong> Seher ist reines Erkennen (Gnosis). Dennoch betrachtet er die dargestellte Idee durch das<br />

Medium seines Denkvermögens.<br />

Die vorzügliche Übersetzung dieses Lehrspruchs durch Johnston ist bereits erwähnt worden; sie lautet:<br />

«<strong>Der</strong> Seher ist reines Schauen. Obwohl rein, sieht er dennoch das Erschaute durch die Hülle des<br />

Denkens». Ganganatha Iha hellt den Gedanken weiter auf, indem er sagt: «<strong>Der</strong> Schauende ist absolutes,<br />

reines Erkennen, das durch intellektuelle Vorstellungen erfolgt». Damit soll gesagt werden, dass der<br />

wahre Mensch, der Schauende, Wahrnehmende oder Denker, die Gesamtsumme aller Wahrnehmung<br />

ist, ob nun durch die Sinnesorgane oder durch das Verstandesdenken. Er ist an sich Wissen, klares<br />

Schauen oder richtige Wahrnehmung. Alles was in den drei Welten besteht, ist nur seinetwegen und für<br />

ihn da. Er ist die Ursache, dass es besteht; und wenn er es nicht mehr begehrt oder gar nicht sehen will,<br />

dann existiert es auch nicht für ihn. Dieser Lehrspruch ist einer der fundamentalsten dieses Buches, denn<br />

er gibt uns den Schlüssel für die gesamte Wissenschaft des <strong>Yoga</strong>. In seiner Formulierung sind gewisse<br />

Gedanken angedeutet, die das gesamte Wissensgebiet umfassen; der Studierende sollte ihm daher

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