20.06.2014 Aufrufe

"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

liegt und auch ausserhalb seiner selbst besteht, in Kontakt zu kommen und in Verbindung zu bleiben.<br />

Dann erkennt er, dass die Wünsche, die ihn treiben und zum Handeln bringen, die Sehnsüchte, die ihn zu<br />

mancherlei Tätigkeiten drängen, nicht nur persönlich und real, sondern auch ein Teil der Aktivität des<br />

Ganzen sind, <strong>von</strong> dem er ein winziger Teil ist. Er entdeckt, dass der Strom der vom Verlangen<br />

getriebenen Gedankenbilder, die ihn beschäftigen und fesseln und die treibende Kraft seines Lebens<br />

sind, zum Teil <strong>von</strong> ihm selbst erschaffen ist, dass sie [396] aber zum Teil auch aus kosmischen<br />

Gedankenbildern stammen, die dem universalen Denken entspringen und vom kosmischen Denker<br />

erschaffen wurden, der als das Lebenszentrum unseres Sonnensystems wirkt.<br />

So wird die Wahrheit und Lehre, die in den drei vorhergehenden Büchern formuliert wurde, aus dem<br />

Bereich des Persönlichen und Individuellen herausgehoben und wird viel weiter und umfassender. Für<br />

den Menschen haben demnach die Gedankenbilder, die Folgen des Wünschens und Denkens, keinen<br />

erkennbaren Anfang. Sie umgeben ihn <strong>von</strong> allen Seiten; der Strom ihrer Tätigkeit wirkt unaufhörlich auf<br />

ihn ein und ruft in ihm jene Resonanz hervor, die beweist, dass in ihm selbst das Verlangen lebendig ist.<br />

Darum müssen bei ihm zwei neue Tätigkeiten hinzukommen; erstens müssen die Sehnsüchte und<br />

Wünsche nach sinnlicher Wahrnehmung, die in ihm selbst vorhanden sind, umgewandelt und<br />

überwunden werden; und zweitens hat er die Aufgabe, sich <strong>von</strong> der Anziehungskraft und dem Einfluss<br />

jener grösseren Strömung <strong>von</strong> Gedankenbildern zu lösen, die ewig bestehen. Nur so kann er den<br />

«Zustand des losgelösten Eins-Seins» erreichen, der in Buch III, Lehrspruch 50, beschrieben ist.<br />

11. Die Formen werden erschaffen und zusammengehalten durch das Verlangen (die Auswirkung), durch<br />

mentale Lebenskraft oder den Lebenswillen, und durch die Stütze oder den Halt, den ihnen das nach<br />

aussen gerichtete Leben (oder Objekt) gibt. Wenn diese Faktoren keine Anziehungskraft mehr ausüben,<br />

dann hören auch die Formen auf zu bestehen.<br />

Dieser Lehrspruch bringt ein Naturgesetz so klar zum Ausdruck, [397] dass nur eine kurze Erklärung<br />

nötig ist. Eine knappe Analyse der hier gegebenen Belehrung könnte jedoch <strong>von</strong> Nutzen sein.<br />

Es wird uns gesagt, dass vier Faktoren zum Dasein <strong>von</strong> Gedankenbildern oder <strong>von</strong> Formen beitragen,<br />

die als Folge der Wunschnatur entstehen.<br />

1. Die zugrundeliegende Ursache #das Verlangen<br />

2. Die Auswirkung oder Folge #die Persönlichkeit<br />

3. <strong>Der</strong> Lebenswille #die mentale Lebenskraft<br />

4. Das sich nach aussen richtende Leben #das Objekt<br />

Wenn die Ursache (das Verlangen) ihre Wirkung, nämlich die Persönlichkeit oder den Formaspekt des<br />

Menschen hervorgebracht hat, dann wird die Form so lange weiterleben, wie der Wille zum Leben<br />

besteht. Ihr Dasein wird durch mentale Lebenskraft erhalten. Das hat sich in den Annalen der Medizin<br />

immer wieder gezeigt, denn es hat sich erwiesen, dass das Leben auf der physischen Ebene<br />

wahrscheinlich so lange dauert, wie der Lebenswille besteht; in dem Augenblick aber, da dieser Wille<br />

nachlässt, oder wenn der im Körper Wohnende an der körperlichen Erscheinungsform nicht mehr<br />

interessiert ist, tritt der Tod ein, und es kommt zur Auflösung der Gedankenform, des Körpers.<br />

Es ist interessant, die okkulte Bedeutung zu beachten, die in den Worten liegt: «die Stütze oder den Halt,<br />

den ihnen das nach aussen gerichtete Leben (oder Objekt) gibt». Diese Worte bestätigen nämlich die<br />

okkulte Lehre, dass der Lebensstrom <strong>von</strong> seinem Ursprung herabströmt und sein Objekt (oder seine<br />

endgültige Manifestation) im Lebens- oder Ätherkörper findet, der die wahre Substanz einer jeden Form<br />

ist und die Stütze oder das Gerüst des dichten physischen Körpers bildet.<br />

Diese vier Faktoren können in zwei Gruppen oder Gegensatzpaare eingeteilt werden: Erstens, in die<br />

Ursache und die Wirkung, [398] und zweitens in den Willen-zu-sein und die eigentliche Form.<br />

Während langer Zwischenräume im Entwicklungsprozess hat der Bewohner der Form einzig und allein<br />

am Objekt oder Formdasein ein Interesse; und das nach aussen strömende Leben ist der einzige<br />

Anziehungspunkt.<br />

Aber in dem Mass, in dem sich das Rad dreht und Erfahrung auf Erfahrung gemacht wird, erreicht die<br />

Wunschnatur den Grad der Sättigung und ist befriedigt; nach und nach hört das Erschaffen <strong>von</strong><br />

Gedankenformen auf, und es werden keine Wirkungen mehr hervorgerufen. Folglich entstehen keine<br />

Formen mehr, ein Leben in der äusseren Erscheinungswelt wird nicht mehr angestrebt, und so wird die<br />

Befreiung <strong>von</strong> Maja und Illusion erlangt.<br />

12. Vergangenheit und Gegenwart bestehen wirklich. Die im Zeitbegriff der Gegenwart angenommene<br />

Form ist das Ergebnis entwickelter Eigenschaften und enthält latent die Keime zukünftiger Qualitäten.<br />

Hier sind die drei Aspekte des Ewigen Jetzt formuliert. Wir begreifen, dass das, was wir heute sind, das<br />

Ergebnis der Vergangenheit ist, und dass das, was wir in Zukunft sein werden, bedingt ist durch die Saat,<br />

die entweder in uns schlummert oder im gegenwärtigen Leben gesät wird. Das, was in der Vergangenheit<br />

gesät worden ist, ist existent, nichts kann die Ausreifung dieser Saat aufhalten oder verhindern. Sie muss<br />

in diesem Leben Früchte tragen oder so lange verborgen bleiben, bis ein günstigerer Boden und<br />

passendere Bedingungen sie keimen, wachsen und in das klare Licht des Tages kommen lässt. Nichts ist<br />

verborgen, das nicht offenbar werden [399] wird, nichts so geheim, dass es nicht bekannt würde. Die<br />

Aussaat <strong>von</strong> neuem Samen und das Einleiten <strong>von</strong> Handlungen, die sich zu irgendeiner späteren Zeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!