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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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20. Auch kann es nicht zwei Objekte gleichzeitig erkennen, sich selbst und das, was ausserhalb seiner<br />

selbst liegt.<br />

21. Wenn man annähme, dass ein Denkvermögen (Chitta) <strong>von</strong> einem anderen Denkvermögen<br />

wahrgenommen oder erkannt wird, dann ergäbe sich zwangsläufig die Folgerung, dass es unendlich viele<br />

Erkennende geben muss. Die Aufeinanderfolge der Reaktionen im Gedächtnis würde zu unendlicher<br />

Verwirrung führen.<br />

22. Wenn die geistige Intelligenz, die allein und losgelöst <strong>von</strong> allen Objekten besteht, sich in der<br />

Denksubstanz widerspiegelt, wird das Selbst wahrgenommen.<br />

23. Dann wird die Denksubstanz, die sowohl den Erkennenden wie das Erkennbare reflektiert,<br />

allwissend.<br />

24. Auch die Denksubstanz, die ja unendlich viele Denkeindrücke widerspiegelt, wird zum Werkzeug des<br />

Selbstes und wirkt als vereinigende Kraft.<br />

25. <strong>Der</strong> Zustand losgelösten Eins-Seins (zurückgezogen in das wahre Wesen des Selbstes) ist die<br />

Belohnung für jenen Menschen, der zwischen der Denksubstanz und dem Selbst, dem geistigen<br />

Menschen, unterscheiden kann.<br />

26. 27. 28. Das Denken strebt dann kraftvoll nach Unterscheidung und zunehmender Erleuchtung - dem<br />

wahren Wesen des einen Selbstes. Die Macht der Gewohnheit bringt es jedoch mit sich, dass das<br />

Denken auch andere mentale Eindrücke widerspiegelt und Objekte der Sinneswelt wahrnimmt. Diese<br />

Spiegelbilder sind ihrem Wesen nach Hindernisse, die auf die gleiche Weise überwunden werden<br />

können, wie im Buch II Lehrspruch 10 angegeben.<br />

29. <strong>Der</strong> Mensch, der sogar bei seinem Streben nach Erleuchtung und losgelöstem Einssein innerlich frei<br />

bleibt, nimmt schliesslich die überschattende Wolke geistigen Erkennens wahr.<br />

30. Wenn diese Stufe erreicht ist, sind die Hindernisse und das Karma überwunden.<br />

31. Wenn durch die Beseitigung der Hindernisse und die Läuterung der Körperhüllen dem Menschen<br />

alles Wissen offensteht, bleibt ihm nichts mehr zu tun übrig.<br />

32. Dann haben die durch die innewohnenden Grundeigenschaften der drei Gunas entstehenden<br />

Modifikationen der Denksubstanz ein Ende, denn sie haben ihren Zweck erfüllt.<br />

33. Die Zeit, die eine Aufeinanderfolge der Modifikationen des Denkens ist, hat ebenfalls ein Ende und<br />

weicht dem Ewigen Jetzt.<br />

34. <strong>Der</strong> Zustand losgelösten Einsseins wird möglich, sobald die drei Grundeigenschaften der Materie (die<br />

drei Gunas oder Wirkkräfte der Natur) keinen Einfluss mehr auf das Selbst ausüben. Das reine Geist-<br />

Bewusstsein zieht sich in das Eine zurück.<br />

DIE YOGA-LEHRSPRÜCHE VON PATANJALI<br />

Buch IV.<br />

Erleuchtung<br />

1. Die höheren und [377] niederen Siddhis (oder Kräfte) werden durch Inkarnation, oder durch Drogen,<br />

durch mantrische Worte, durch intensives Verlangen oder durch Meditation erlangt.<br />

Wir sind zum vierten Buch gekommen, in dem die durch Raja <strong>Yoga</strong> erreichten Kräfte und Resultate<br />

weitergeführt werden zur Gruppenerkenntnis; und es ist verständlich, dass sie universelles Bewusstsein,<br />

und nicht nur Eigen-Bewusstsein bewirken. Gegen die Anwendung des Wortes «kosmisches<br />

Bewusstsein» muss hier protestiert werden, da diese Bezeichnung nicht stimmt und irreführend ist, denn<br />

sogar der höchste Adept (beachten Sie diese Bezeichnung) ist nur mit solarem Bewusstsein begabt und<br />

hat keinen Kontakt mit dem, was ausserhalb unseres Sonnensystems ist. Die planetarischen Logoi (die<br />

sieben Geister vor dem Throne) und die Herren des Karma (die «vier Räder» des Hesekiel) haben ein<br />

Bewusstsein, das über unser Sonnensystem hinausgeht. Geringere Wesenheiten können es als eine<br />

Möglichkeit erahnen, aber es gehört noch nicht zu ihrem Erleben.<br />

Die erlangten [378] Kräfte umfassen zwei Hauptgruppen, nämlich:<br />

a. Niedere psychische Kräfte, die niederen Siddhis.<br />

b. Geistige Kräfte, oder die höheren Siddhis.<br />

Die niederen Kräfte sind das Ergebnis des Bewusstseins der animalischen Seele im Menschen, die in<br />

Verbindung steht mit der Anima Mundi, der Weltseele, der subjektiven Seite aller Formen in den drei<br />

Welten, aller Körper in den vier Reichen der Natur. Die höheren Kräfte sind das Ergebnis des<br />

entwickelten Gruppen-Bewusstseins, des zweiten Aspekts der Göttlichkeit; sie schliessen nicht nur die<br />

niederen Kräfte ein, sondern bringen den Menschen in Verbindung mit jenen Wesenheiten und<br />

Lebensformen, die in den geistigen Bereichen oder (wie der Okkultist sagen würde) auf jenen beiden<br />

Ebenen zu finden sind, die jenseits der drei Welten liegen und sich über die gesamte Skala der<br />

Entwicklung des Menschen erstrecken, der menschlichen und übermenschlichen.<br />

Das Ziel des wahrhaft strebenden Menschen ist die Entfaltung dieser höheren Kräfte, die man mit<br />

folgenden Worten kennzeichnen könnte: unmittelbares Wissen, intuitives Erkennen, geistige Einsicht,<br />

reines Schauen, das Erlangen der Weisheit. Sie sind anders als die niederen Kräfte, denn sie heben sie<br />

auf. Das wird genau beschrieben in Buch III, Lehrspruch 37:

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