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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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grösste Beachtung schenken. Er hat eine mantrische Wirkung, und wenn man ihn als Bekenntnis spricht<br />

und ständig anwendet, wird er uns schliesslich die Wahrheit des Ausspruchs bestätigen: «Wie der<br />

Mensch denkt, so ist er».<br />

«Ich bin [161] reines Erkennen, trotzdem sehe ich dargestellte Ideen durch das Medium des<br />

Denkvermögens».<br />

Wir haben hier:<br />

1. Den Seher oder Zuschauer, der (<strong>von</strong> seinem göttlichen Standpunkt aus) diese Welt der Wirkungen,<br />

diese grosse Maja der Illusion betrachtet.<br />

2. Die dargestellte Idee. Damit soll der Gedanke ausgedrückt werden, dass jede Form, die in dem<br />

grossen Panorama des Lebens in den drei Welten an dem Beschauer vorüberzieht, eine «dargestellte<br />

Idee» ist, dass also diese dargestellten Ideen verkörperte Gedanken irgendeiner Art sind und als solche<br />

betrachtet werden müssen. Die Aufgabe des Okkultisten besteht darin, sich mit den Kräften hinter jeder<br />

Form zu befassen, und nicht so sehr mit der Form, die nur die Wirkung irgendeiner Ursache ist. Diese<br />

zielstrebige Methode kann nur allmählich entwickelt werden. Von den Formen und ihrer rechtmässigen<br />

Bedeutung in seiner unmittelbaren Umgebung und in seiner eigenen winzigen Welt geht der Zuschauer<br />

allmählich weiter zu den verschiedenen Formen des Weltgeschehens, bis ihm die Welt der Ursachen<br />

offenbar wird und die Welt der Wirkungen einen untergeordneten Platz erhält.<br />

Zuerst nimmt er die Formen in den drei Welten wahr. Dann erkennt er allmählich das, was sie verursacht<br />

hat und welche Art <strong>von</strong> Kraft sie ins Dasein gebracht hat. Später entdeckt er die Idee, die sich in der<br />

Form verkörpert, und indem er sie stufenweise auf ihren Ursprung weiter- oder zurückverfolgt, kommt er<br />

bis zu den grossen Lebensträgern, welche die Ursache der Manifestation sind. So tritt er heraus aus dem<br />

Reich des Gegenständlichen, heraus aus den mentalen, emotionalen und physischen Bereichen und<br />

kommt in die [162] Welt der Seele oder der inneren Ursache dieser dreifältigen sichtbaren Schöpfung.<br />

Das ist die Welt der Ideen und folglich des reinen Wissens, der reinen Vernunft und des göttlichen<br />

Denkbereichs. Später, in einem sehr fortgeschrittenen Zustand, kommt er schliesslich bis zu dem einen<br />

Lebenszentrum, in welchem die vielen Leben zu einer Synthese vereinigt sind, dem einen Willen, der die<br />

vielen Ideen zu einem gleichgerichteten Plan vereinigt.<br />

3. Das Denkvermögen. Das ist das Instrument, welches der Seher benützt, um dargestellte Ideen oder<br />

Gedankenformen wahrzunehmen. Des besseren Verstehens wegen kann man die dargestellten Ideen in<br />

fünf Gruppen <strong>von</strong> Gedankenformen einteilen:<br />

a. Die greifbaren, dinghaften Formen in der physischen Welt des täglichen Lebens. Mit diesen hat sich<br />

der Sehende in den frühen, vorgeschichtlichen Stadien des menschlichen Daseins lange Zeiten hindurch<br />

identifiziert.<br />

b. Die Stimmungen, Gefühle und Begierden, die alle in der astralen Welt, der Welt der<br />

Gefühlsbewegungen, Formen haben.<br />

c. Die Myriaden verschiedenartiger Gedankenformen, welche die Mentalwelt erfüllen.<br />

Durch diese «dargestellten Ideen» erlangt der Seher ein Wissen über das Nicht-Selbst.<br />

d. Die Gedankenformen, die er selbst schaffen kann, sobald er gelernt hat, sein Instrument, das<br />

Denkvermögen, zu beherrschen, und sobald er unterscheiden kann zwischen der täuschenden Welt der<br />

vorhandenen Ideen und jenen Wirklichkeiten, welche die Welt des Geistes ausmachen.<br />

Durch diesen Werdegang kommt er zu einem Wissen über sich selbst. Während der ganzen Zeit seines<br />

Erfahrungslebens, da er das Nicht-Selbst kennenlernt und sein wahres Selbst erkennt, benutzt er seine<br />

Denkfähigkeit als Medium des Suchens, Erklärens und Ausdeutens, denn die Sinne und alle seine<br />

Kontaktmittel [163] telegraphieren dem Denkvermögen (über das kleinere Instrument des Gehirns)<br />

ständig Informationen und Reaktionen. Nachdem der Seher dieses Stadium erreicht hat, ist er fähig, das<br />

Denkvermögen in umgekehrter Weise zu benutzen. Anstatt seine Aufmerksamkeit auf das Nicht-Selbst<br />

oder die täuschende Welt der Wirkungen zu richten, und anstatt seine eigene niedere Natur zu<br />

erforschen, kann er nun, infolge der erreichten Gedankenkontrolle, zum fünften Stadium gelangen:<br />

e. Er sieht die Ideen, die sich ihm in der Welt des geistigen Lebens, im Reich geistigen Wissens und im<br />

Reich Gottes im wahrsten Sinn darbieten.<br />

Dadurch kommt der Seher zu einer wirklichen Erkenntnis Gottes und lernt das Wesen des Geistes<br />

verstehen. Das Denkvermögen dient dann einem dreifachen Zweck:<br />

a. <strong>Der</strong> Seher sieht durch das Denkvermögen auf das Reich der Ursachen, das geistige Reich.<br />

b. Durch das Denkvermögen kann die Welt der Ursachen in Begriffen des Verstandes gedeutet werden.<br />

c. Durch den richtigen Gebrauch des Denkvermögens kann der Seher an das physische Gehirn des<br />

niederen persönlichen Selbstes (der Widerspiegelung des wahren Menschen in der Welt der Wirkungen)<br />

das übermitteln, was die Seele sieht und weiss. Dann bildet sich folgendes Dreieck und kommt in<br />

wirksame Tätigkeit: Erstens der Seher oder geistige Mensch, zweitens das Denkvermögen, sein<br />

Werkzeug des Erkennens oder das Fenster durch das er hinausschaut, (entweder auf die Welt der<br />

Wirkungen, auf sich selbst, oder auf die Welt der Ursachen) und drittens das Gehirn, die aufnehmende<br />

Platte, in die der Seher sein «reines Erkennen» einprägen kann, wobei er das Denken als Übersetzer und<br />

Übermittler benutzt.

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