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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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3. Qualitäten, wie z.B. verschiedene schätzenswerte Eigenschaften, auf die man sich konzentrieren kann<br />

in der Absicht, das Verlangen nach diesen wertvollen Eigenschaften zu wecken und sie so zu einem<br />

Bestandteil des persönlichen Lebens zu machen.<br />

4. Mentale Vorstellungen, welche die Ideale verkörpern, die allen belebten Formen zugrundeliegen. Diese<br />

können die Form <strong>von</strong> Symbolen oder Worten annehmen.<br />

In einer der Puranas (alten Schriften) wird der in der Konzentration enthaltene Gedanke sehr schön<br />

dargestellt. Wenn der Aspirant die ersten fünf <strong>Yoga</strong>mittel befolgt hat, (wie im Buch II beschrieben), wird<br />

ihm gesagt, «er solle seine Gedanken auf einen glückverkündenden Beistand oder Halt konzentrieren»,<br />

und als ein Beispiel dafür folgt die Beschreibung, wie man seine Aufmerksamkeit auf eine Form Gottes<br />

gerichtet halten soll.<br />

«Die inkarnierte Form des Erhabenen lässt kein Verlangen nach einem anderen Halt aufkommen. Das<br />

muss als unverwandte Aufmerksamkeit verstanden werden, mit der die Gedanken auf diese Form<br />

gerichtet sind. Dadurch wird uns offenbar, was diese inkarnierte Form Gottes ist, über die man nachsinnt.<br />

Unverwandte Aufmerksamkeit ist nicht möglich ohne ein Objekt, auf das man sie richtet».<br />

(Vishnu-Purana VI. 7. 75-85)<br />

Dann folgt eine Beschreibung der inkarnierten Form des Erhabenen, und diese Beschreibung schliesst<br />

mit den Worten:<br />

«... über IHN muss der Yogi nachsinnen und so darin versunken sein, dass sein Denken nur noch auf ihn<br />

gerichtet ist.<br />

Wenn er diese oder eine andere beliebige Übung durchführen kann, ohne dass seine Gedanken<br />

abgelenkt werden, ist seine Konzentration vollkommen».<br />

(Naradiya-Purana LXVII. 54-62).<br />

Die Erkenntnis, dass [246] für die Konzentration «Objekte» nötig sind, führte zum Verlangen nach<br />

Bildwerken, nach Skulpturen und Heiligenbildern. Alle diese Objekte verlangen die Betätigung des<br />

konkreten Denkens, und das ist die notwendige Vorstufe. Dadurch wird das Denken in einen<br />

kontrollierten Zustand versetzt, so dass der Aspirant damit machen kann, was er will. Die genannten vier<br />

Arten <strong>von</strong> Objekten führen den Aspiranten schrittweise nach innen und machen ihn fähig, sein<br />

Bewusstsein <strong>von</strong> der physischen Ebene in den ätherischen Bereich zu verlegen, <strong>von</strong> da in die Welt des<br />

Verlangens oder der Empfindungen, und so in die Welt mentaler Ideen und Vorstellungen. Dieser<br />

Prozess, der im Gehirn vor sich geht, bringt den ganzen niederen Menschen in einen Zustand der<br />

Konzentration auf ein einziges Ziel; alle Teile seines Wesens sind auf das Erreichen äusserster<br />

Aufmerksamkeit gerichtet, auf die Konzentration aller mentalen Fähigkeiten. Das Denken schweift nicht<br />

mehr umher, ist nicht mehr unstet und nach aussen gehend, sondern es ist ganz «unverwandte<br />

Aufmerksamkeit». Vivekananda übersetzt «Dharana» als «Festhalten des Denkens an einen Gedanken<br />

für zwölf Sekunden».<br />

Diese klare, konzentrierte, ruhige Wahrnehmung eines Objektes, bei der kein anderes Objekt, kein<br />

anderer Gedanke in das Bewusstsein eintritt, ist sehr schwer zu erreichen; und wenn sie für die Dauer<br />

<strong>von</strong> zwölf Sekunden durchgeführt werden kann, ist richtige Konzentration erreicht.<br />

2. Anhaltende [247] Konzentration (Dharana) ist Meditation (Dhyana).<br />

Meditation ist verlängerte Konzentration; sie erwächst aus der Gewandtheit, mit der ein Mensch<br />

willentlich «das Denken festhält» an einem bestimmten Objekt. Für die Meditation gelten dieselben<br />

Regeln und Bedingungen wie für die Konzentration. <strong>Der</strong> einzige Unterschied zwischen den beiden<br />

besteht im Zeit-Element.<br />

Wenn der Aspirant die Befähigung erlangt hat, das Denken ohne Ablenkung auf ein Objekt zu richten,<br />

dann folgt als nächster Schritt die Entwicklung der Kraft, die Denksubstanz (das Chitta) für eine längere<br />

Zeitspanne nur mit diesem Objekt oder Gedanken zu beschäftigen. In dem bereits erwähnten Purana<br />

heisst es weiter:<br />

«Eine ununterbrochene Aufeinanderfolge <strong>von</strong> Gedanken, die sich nur auf SEINE Form beziehen und auf<br />

nichts anderes, das, o König, ist Kontemplation. Sie wird durch die ersten sechs <strong>Yoga</strong>mittel erreicht».<br />

Das Wort Kontemplation ist hier gleichbedeutend mit Meditation. Es ist noch die Meditation über einen<br />

Saatgedanken oder ein Objekt.<br />

Dvidedi sagt in seiner Erläuterung dieses Lehrspruchs:<br />

« ... Dhyana ist das völlige Festhalten des Denkens am Objekt, über welches nachgedacht wird (bis<br />

Denken und Objekt eins sind). In der Tat sollte das Denken dann nur seiner selbst und des Objekts<br />

bewusst sein». <strong>Der</strong> Mensch ist dann so konzentriert, dass sein physischer Körper, seine Empfindungen,<br />

seine Umgebung, jedes Geräusch und alles, was in seinen Gesichtskreis kommt, vergessen wird; das<br />

Gehirn ist sich nur des Objekts, welches das Thema oder der Saatgedanke der Meditation ist, und der<br />

Gedanken bewusst, die das Denkvermögen im Zusammenhang mit diesem Objekt formuliert.<br />

3. Wenn das Denken [248] ganz in der Wirklichkeit (oder in der in der Form verkörperten Idee) aufgeht<br />

und sich eines Abgesondertseins oder des persönlichen Selbstes nicht mehr bewusst ist, dann ist das<br />

Kontemplation oder Samadhi.

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