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"Der Yoga-Pfad" von Alice Bailey - libri esoterici

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3. Form oder Körperlichkeit. Das ist der exoterische Aspekt, das, was aus dem subjektiven Aspekt als<br />

sichtbares Ergebnis des geistigen Dranges hervorgeht. Die Position im Raum ist jener Teil des Körpers<br />

des himmlischen Menschen, in welchem ein jedes Atom oder eine jede Form ihren Platz hat. Hier sollte<br />

man daran denken, dass für den Studierenden des Okkultismus der «Raum eine Wesenheit ist»<br />

(Geheimlehre I, 583); und diese Wesenheit ist identisch mit dem kosmischen Christus, dem «Körper<br />

Christi», auf den Paulus im ersten Brief an die Korinther, Kapitel XII, hinweist.<br />

In diesem Lehrspruch wird also klar gemacht, dass der befreite Yogi, der die Intuition entwickelt hat, alles<br />

über alle Formen des Lebens wissen kann. Dazu gehört das Wissen um:<br />

1. Gattung.# 2. Qualität.# 3. Position im Raum.<br />

Strahl #Charakter #Standort im Körper des Himmlischen Menschen.<br />

Geist #Seele #Körper.<br />

Lebensaspekt #Bewusstsein #Form.<br />

Essenz #Subjektive Natur #Objektive Form.<br />

Auf einen [366] solchen Wissenden treffen die Worte des Lehrers zu, die in den Archiven der Meister zu<br />

finden sind:<br />

«Er, der den Funken sieht, kann auch die Flamme und den Rauch erkennen.<br />

Zwar verbirgt der Schatten das Spiegelbild, dennoch kann er das Licht sehen.<br />

Für ihn ist das Greifbare der Beweis des Ungreifbaren, und beide offenbaren ihm den Geist, während<br />

Form, Farbe und Schwingung das Wort Gottes laut verkünden».<br />

54. Dieses intuitive Wissen, der grosse Befreier, ist allgegenwärtig und allwissend und umschliesst<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im ewigen Jetzt.<br />

Auch dem oberflächlichen Leser ist die Bedeutung dieses Lehrspruchs klar, nur der Ausdruck Ewiges<br />

Jetzt kann erst dann verstanden werden, wenn das Seelen-Bewusstsein entwickelt ist. Es hat wenig<br />

Wert, dem durchschnittlichen Studierenden zu sagen, dass «Zeit» eine Aufeinanderfolge <strong>von</strong><br />

Bewusstseinszuständen sei, dass es eine Zeit gibt, wenn die Erscheinungswelt versinkt und ein<br />

Zukunftsbild erschaut wird, das alle unsere Hoffnungen und Erwartungen in einem Augenblick der<br />

Erfüllung vorwegnimmt, und dass dieser Zustand für immer bestehen bleibt; und auf einen<br />

Bewusstseinszustand hinzuweisen, in dem es keine Folge <strong>von</strong> Ereignissen und keine Aufeinanderfolge<br />

<strong>von</strong> Erkenntnissen gibt, hiesse in einer Geheimsprache sprechen. Aber es ist so und wird so sein. Wenn<br />

der Aspirant sein Ziel erreicht hat, kennt er die wahre Bedeutung seiner Unsterblichkeit und die wahre Art<br />

seiner Befreiung. Raum und Zeit [367] werden für ihn bedeutungslose Worte. <strong>Der</strong> Aspirant erkennt und<br />

versteht, dass einzig die wahre Wirklichkeit die grosse zentrale Lebenskraft ist, die unverändert im<br />

Mittelpunkt der sich wandelnden, vergehenden, zeitlichen Formen bestehen bleibt.<br />

«Ich bin», sagt die menschliche Einheit und betrachtet sich als das Selbst und identifiziert sich mit der<br />

sich wandelnden Form. Zeit und Raum sind für den Menschen die wahren Wirklichkeiten. «Ich bin Das»,<br />

sagt der Aspirant, und versucht, sich so zu erkennen, wie er wirklich ist, als lebendiges Wort, als Teil<br />

eines kosmischen Satzes. Für ihn existiert der Raum nicht mehr; er weiss sich allgegenwärtig. «Ich bin<br />

Das ich bin», sagt die befreite Seele, der freigewordene Mensch, der Christus. Weder Zeit noch Raum<br />

existieren für ihn, und Allwissen und Allgegenwart sind die Qualitäten, die ihn auszeichnen.<br />

In seinem Kommentar zu diesem Lehrspruch zitiert Charles Johnston den Heiligen Kolumban und sagt:<br />

«Es gibt Menschen, doch es sind sehr wenige, denen durch göttliche Gnade gewährt wurde, klar und<br />

ganz deutlich in einem einzigen Augenblick wie im Strahl der Sonne, den ganzen Umkreis der Welt mit<br />

Meer und Himmel zu sehen, wobei ihr Bewusstsein auf wundersame Weise erweitert ist».<br />

Auch der kurze Kommentar <strong>von</strong> Dvidedi soll hier angeführt werden, da der erreichte<br />

Bewusstseinszustand treffend zusammengefasst ist:<br />

«Im 33. Lehrspruch dieses (3.) Buches wurde bereits die Art des Taroka-jnana beschrieben - des<br />

Wissens, das <strong>von</strong> den Bindungen der Welt freimacht. Das unterscheidende Wissen, das hier beschrieben<br />

wird, führt zu Taraka, dem Wissen, das Zweck und Ziel des <strong>Yoga</strong> [368] ist. Es bezieht sich auf alle<br />

Objekte, angefangen <strong>von</strong> Pradhana (Geist-Materie A.B.) bis zu den Bhutas (Elemente, Formen. A.B.) und<br />

auch auf alle Zustände dieser Objekte. Ausserdem bringt es ein gleichzeitiges Wissen um alle Dinge<br />

hervor und ist ganz unabhängig <strong>von</strong> den gewöhnlichen Gesetzen der Erkenntnis. Daher ist es das<br />

höchste Wissen, das vom Yogi ersehnt werden kann; und es ist ein sicheres Anzeichen für Kaivalya<br />

(Zustand des absoluten Eins-Seins A.B.), der im folgenden Lehrspruch als Ergebnis dieses Wissens<br />

beschrieben wird».<br />

55. Wenn die objektiven Formen und die Seele gleich rein geworden sind, ist die Einswerdung erreicht,<br />

welche die Befreiung zur Folge hat.<br />

Das, was das Licht der Seele verhüllt, ist gereinigt worden, so dass das Licht Gottes hindurchscheinen<br />

kann. Das, was die volle Manifestation des Göttlichen in der Erscheinungswelt behindert hat, ist so<br />

behandelt worden, dass es nun ein angemessenes Werkzeug der Wesensäusserung und des Dienens<br />

ist. Die Seele kann nun frei und einsichtsvoll in den drei Welten wirken, weil die völlige Einheit zwischen<br />

dem niederen und dem höheren Menschen erreicht ist.

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